Bessere Formen für Plastik- und Metallbauteile
Metall- und Plastikbauteile sind allgegenwärtig. Sie werden gewöhnlich unter Verwendung von Formen hergestellt, vergleichbar mit dem Kuchenbacken in einer besonderen Auto- oder Herzform. Zu den auf Formen basierenden Vorgängen zählen Hochdruckguss (HPDC, High-Pressure Die Casting), Spritzgießen und Blasformen. In der EU sind mehr als 2.000 kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Formenbaubereich tätig, obwohl sie scharfem Wettbewerb aus günstigeren Ländern ausgesetzt sind. Aufgrund des großen Volumens und der verschiedenen hergestellten Teile würde sich eine Verbesserung der Parameter des Herstellungsprozesses erheblich und weitreichend auswirken. Europäische Forscher gründeten dazu das Projekt Foinmoulds und verwendeten neue Formkonzepte mit Metallschaumeinsätzen (zellulare Werkstoffe), um die Wärmeabfuhr zu verbessern und das Gewicht der Formen potenziell zu reduzieren. Gemeinsam konnten diese beiden Faktoren Verformungen von Formen reduzieren, was zu qualitativ höherwertigen Produkten, weniger Ausschuss und geringerem Wartungsaufwand führte. Die Forscher reduzierten die Zeit für die Herstellung der Formen und die Kosten erheblich. Leistungsanalysen der Formen zeigten ein besseres thermisches Verhalten von Formen, die in den Kühlkanälen Schaum enthalten. Dadurch konnten alle drei Formprozesse für Metall und Plastik verbessert werden. Das Foinmoulds-Konsortium erstellte auch eine umfassende Datenbank verschiedener Schaumeigenschaften, die beim Entwurf künftiger Formen nützlich sein sollen. Das Projekt Foinmoulds entwickelte somit eine wertvolle neue Technologie, die sowohl für tausende von im Formenbau tätigen Unternehmen, die Plastik- und Metallbauteile herstellen, als auch für Endnutzer der hergestellten Bauteile relevant ist. Die Vermarktung der Konzepte bietet das Potenzial, die Wettbewerbsfähigkeit der EU erheblich zu fördern, die unter den Importen aus "Billigländern" leidet.