Neue Therapien für Krebs im Kindesalter in Entwicklung
Krebs ist nach Unfällen eine der Hauptursachen für Todesfälle im Kindesalter, und ein Drittel dieser Krebsfälle sind Embryonaltumoren, die, so vermutet man, bereits im Embryonalstadium entstehen und weitestgehend resistent gegen herkömmliche Therapien sind. Im Gegensatz zu Krebserkrankungen im Erwachsenenalter entstehen diese Tumoren durch einige wenige genetische Mutationen während der Entwicklungsphase. Nichtsdestoweniger liefert diese Krebsform aber auch wertvolle neue Hinweise zu krebsassoziierten genomischen Veränderungen. Da die hohe Mortalitätsrate bei ET allein durch neue Diagnoseverfahren und Therapien gesenkt werden kann, schuf das Projekt E.E.T.-Pipeline (European embryonal tumor pipeline) eine einzigartige Forschungspipeline für die präklinische Wirkstoffentwicklung. In einem integrierten Ansatz näherte sich das multidisziplinäre Forscherteam unter Einsatz von Hochdurchsatzverfahren diesem ambitionierten Ziel. E.E.T.-Pipeline forschte in zwei Richtungen: an der Verbesserung hochmoderner diagnostischer Verfahren, zum anderen an neuen Methoden für Wirkstoffentwicklung und präklinische Tests. Für eine effizientere Ressourcenplanung wurden beide Pipelines über eine zentrale Bioinformatikplattform verknüpft, wobei der integrierte Ansatz im Rahmen einer Metaanalyse neue und vorhandene Daten zu ET zusammenführte. Postgenomische Forschungen wurden erfolgreich in klinische Anwendungen der pädiatrischen Onkologie umgesetzt. ET-spezifische Pharmazeutika könnten so angepasst werden, dass sie sich zur Behandlung von Krebsarten mit ähnlicher Morphologie wie beispielsweise Melanome und Lungenkrebs eignen.