Ein neuer, umfassenderer Europäischer Fischindex
Die Anzahl und Vielfalt an Fisch – der Fischbestand – ist ein Maßstab für die Gesundheit eines bestimmten Sees, Flusses oder anderen Gewässers. Die Natur ist jedoch weitaus komplexer. Aus diesem Grund galt es im Rahmen des Projekts "Improvement and spatial extension of the European fish index" (EFI+), auf frühere Forschungsansätze aufzubauen, um einen Indikator zu entwickeln, der für die unterschiedlichsten Regionen und Ökosysteme Anwendung findet. Zunächst mussten Probleme, die sich aus dem derzeitigen Europäischen Fischindex (EFI) ergaben, festgestellt und gelöst werden. Die erste Ausführung des EFI stützte sich zum Beispiel auf Daten, die hauptsächlich im Norden Europas erhoben wurden. Deswegen war es erforderlich, die Datenbank um Untersuchungen aus dem Süden Europas, insbesondere aus dem Mittelmeerraum, zu erweitern. Im Laufe des Projekts wurde des Weiteren der Versuch unternommen, Variablen für große Überschwemmungsebenen zu integrieren, da dieser Aspekt lange Zeit unberücksichtigt geblieben war. Außerdem bezieht der neue EFI Ergebnisse aus Statistiken mit ein, die die Belastung dieser hochempfindlichen Ökosysteme durch den Menschen simulieren. Letztendlich wurden zwei alternative EFI erarbeitet, die beide den Durchschnitt verschiedener Parameter darstellen. Es wurde eine Software entwickelt und online kostenlos zur Verfügung gestellt, um Forscher und Entscheidungsträger bei der Berechnung des neuen EFI zu unterstützen. Die Reaktion auf die ersten Versuche mit den EFI fiel positiv aus. Jetzt kann nicht nur die Kalibrierung vermieden werden, sondern es ist auch ein genauerer Vergleich zwischen verschiedenen Regionen und Ländern möglich. Die Anwendung der neuen EFI wird Europa dazu verhelfen, seine enormen und vielseitigen Wasserressourcen in Übereinstimmung mit der WRRL darzustellen. Außerdem leisten sie einen Beitrag zur Verbesserung des Wildtiermanagements.