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Inhalt archiviert am 2024-06-18

European Virus Archive

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Weltweite Vernetzung von Virenbibliotheken

Ein Projekt ermöglichte in bislang größtem Umfang die globale Koordination, Speicherung und den Zugang zu Virensammlungen. Durch globale Vernetzung und gefördert mit EU-Mitteln wurde ein leicht zugängliches Virusarchiv mit einer umfangreichen Sammlung eingerichtet.

Im Kampf gegen Virusinfektionen müssen die viralen Wirkmechanismen genauestens bekannt sein, was Zugang zu spezifischen Virenstämmen erfordert. Das EU-finanzierte Projekt EVA (European virus archive) richtete daher ein großes Netzwerk führender Zentren zur sicheren Lagerung von Viren ein. Ein ständig aktualisierter Online-Katalog ermöglicht den Zugriff auf Datenbankeinträge, Viren aus den Virensammlungen und entsprechende Derivate. EVA konzipierte strenge Sicherheitsmaßnahmen im Umgang mit Virensammlungen und gewährleistete die Qualität über Best Practice-Leitlinien und Prüfungen. Die Ressourcen werden zur Virusamplifikation und nachhaltigen langfristigen Lagerung eingesetzt Schätzungen der EVA-Forscher zufolge befinden sich weltweit mehr als 10.000 Viren in kleineren Laborsammlungen. Viele dieser Sammlungen könnten der Forschung für immer verloren gehen, wenn sie nicht mit hohem Qualitätsstandard koordiniert werden. Der Online-Katalog von EVA ist funktional, benutzerfreundlich und ermöglicht den Zugriff auf Datenbankeinträge, die durch die zunehmende Beteiligung von Laboren ständig ergänzt werden. Beim Versand der Viren und ihrer Derivate (z.B. Gensegmenten) werden hohe Qualitätsstandards eingehalten. Ursprünglich hatte EVA die Plattform nur auf europäischer Ebene geplant, das Netzwerk wurde aber erweitert und erfasst nun auch alle größeren weltweiten Datenbanken. Dem EVA-Konsortium aus 9 Partnern sind inzwischen 27 neue Partner aus Europa (Deutschland, Italien, Niederlande) sowie internationale Partner (China, Russland, Südafrika und Türkei) beigetreten. EVA integriert das Globale Outbreak Alert and Response Network (WHO/GOARN) der Weltgesundheitsorganisation zur Kontrolle von Virusinfektionen in Entwicklungsländern. Zudem erhält die europäische Forschungsinfrastruktur ERINHA (European Research Infrastructure on Highly Pathogenic Agents) Zugang zu hochpathogenen Viren der Biosicherheitsstufe 4, zu denen auch das Ebola- und Lassafiebervirus zählen. Des Weiteren arbeitet EVA mit der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) zusammen, da mehrere Veterinärinstitute dem Netzwerk beitraten. Das EVA-Netzwerk wird ständig erweitert und plant nun die Zusammenarbeit mit Australien und den Vereinigten Staaten. Auf der spezifischen Webseite Projekt-Website wird über jüngste Virusausbrüche informiert, vor allem, wenn ein Virus in neuen geografischen Regionen auftritt. Labors in den Entwicklungsländern haben nun Zugang zu hochrangigen Einrichtungen und können ihren Pool an Viren und Reagenzien erweitern, sodass die Forschung künftigen Bedrohungen durch Virusinfektionen besser gewachsen sein wird.

Schlüsselbegriffe

International, Netzwerk von Virenbibliotheken, global, Katalog

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