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Population biology and molecular genetics of vectorial capacity in Anopheles gambiae: targeting reproductive behaviour and immunity for transmission-refractory interventions

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Innovative Bekämpfungsstrategien gegen Malaria

Ein europäisch-afrikanisches Gemeinschaftsprojekt entwickelte einen interessanten neuen Ansatz im Kampf gegen Malaria. Genetische Analysen des Mückenvektors sowie Studien zu Reproduktionsverhalten und Immunität sollten neue Zielstrukturen enthüllen, um die Übertragung des Parasiten zu verhindern.

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Malaria ist eine durch Plasmodium falciparum ausgelöste und durch die Anopheles-Mücke übertragene Parasitenerkrankung. Wegen der zunehmenden parasitären Resistenzen gegen herkömmliche Malariamedikamente wird intensiv an neuen Bekämpfungsstrategien geforscht. So untersuchten afrikanische und europäische Forscher im Rahmen des EU-finanzierten Gemeinschaftsprojekts MALVECBLOK, wie das Reproduktionsverhalten der Mücken und Immunitätsfaktoren die Übertragung beeinflussen. So sollten molekulare Zielstrukturen gefunden werden, die Mückenpopulationen in den endemischen Gebieten und damit das Übertragungsrisiko verringern sollen. Das Konsortium untersuchte auf molekularer Basis die Reproduktionsbiologie der Mücke, insbesondere Aufbau und Zusammensetzung des Paarungspfropfens. Mit gentechnischen Methoden wurden zeugungsunfähige Mücken ohne Spermien generiert, um anschließend das Verhalten nach der Paarung und den Reproduktionserfolg zu dokumentieren. Entdeckt wurde dabei ein Zusammenhang zwischen der Reaktion des Weibchens nach der Paarung und der Einnahme der Blutmahlzeit nach Aktivierung bestimmter Gene. Eine Analyse molekularer Mechanismen, die den Immunstatus der Mücke beeinflussen, zeigte, dass neben anderen immunrelevanten Genen nach der Paarung das antiparasitäre Gen TEP 1 (Telomerase-Protein-Komponente 1) aktiviert wird. Offenbar vermittelt der TEP1/LRR (Leucin-reiche Repeats)-Komplex die Abwehr gegen Bakterien und Malariaparasiten. Ein ebenso wichtiger parasitärer Faktor ist offenbar die genetische Vielfalt von P. falciparum, die es dem Parasiten ermöglicht, dem Immunsystem des Wirtsvektors zu entkommen. Eine Genotypisierung des Mückengens TEP1 zeigte, dass in bestimmten Regionen Afrikas eine Variante existiert, die eine Plasmodienresistenz vermittelt, was neue Erkenntnisse zur Ausbreitung beitragen könnte. Die Übertragung von Malaria korreliert offenbar mit der Präsenz bestimmter Mikrobiota (Enterobakterien) in Mückenvektoren – ein weiterer regionsspezifischer Faktor der Übertragung in Afrika. Die MALVECBLOK-Initiative enthüllte eine Reihe molekularer Ereignisse bei der Reproduktion und Immunität des Mückenvektors und identifizierte Umweltfaktoren, die die Ausbreitung beeinflussen. Insgesamt können daraus neue innovative Bekämpfungsstrategien gegen Malaria entwickelt werden.

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