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Inhalt archiviert am 2024-05-21

Occupational stress with mental health clients in acute response (OSCAR)

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Gewalt in psychiatrisch-psychotherapeutischen Einrichtungen soll dokumentiert werden

Gewalt in Form körperlicher oder verbaler Angriffe stellt ein kontinuierliches Problem für das Personal in psychiatrischen Kliniken und Gesundheitseinrichtungen dar. Partner des EU-finanzierten Projekts OSCAR haben nun Instrumentarien entwickelt, mit deren Hilfe solche Vorfälle dokumentiert und anschließend analysiert werden können.

Die Pflege psychisch gestörter Patienten ist eine anspruchsvolle und teilweise sehr anstrengende Tätigkeit, bei der das Verantwortungsbewusstsein und die Geduld des Personals oft auf die Probe gestellt werden. Dies kann zu Krankheiten und Arbeitsausfall führen und schließlich im Burnout-Syndrom und frühzeitiger Berentung enden. Das Projekt OSCAR untersucht berufsbedingten Stress und soll geeignete Weiterbildungsmaßnahmen entwickeln, um dem Personal die bessere Bewältigung solcher Situationen zu ermöglichen. Die Partner in der Arbeitsgruppe "Mental Health and Social Work Academic Group" der Middlesex University untersuchten einen der Hauptgründe für das Auftreten des Burnout-Syndroms in diesem Beruf - gewaltvolles und aggressives Verhalten. Die Arbeitsgruppe gründete ihre Studie auf die von der International Violence and Aggression Form (IVAF) festgelegte Definition von Gewalt: "Jeder Zwischenfall, bei dem Angestellte im Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit beschimpft, bedroht oder angegriffen werden, einschließlich der direkten oder indirekten Bedrohung von Sicherheit, Wohlbefinden oder Gesundheit". Mit Hilfe von Berichtsformularen wollte man umfassende Informationen zu allen Formen von Gewalt am Arbeitsplatz sammeln. Gewalt kann in Form physischer Bedrohung und verbaler Attacken, einschließlich sexueller oder rassistischer Belästigung erfolgen. Außerdem wurde über physische Aggressionen, die Zerstörung von Eigentum oder Gewalt zwischen Patienten berichtet. Je nach Art des Vorfalls standen drei verschiedene Formulare zur Verfügung, die sich in verbale und physische Angriffe gliederten, ein drittes Formular diente der Berichterstattung über die Auswirkung von Gewalt. Um die Zuverlässigkeit der Berichterstattung und die Sicherheit zu gewährleisten, sollten die Formulare noch am Tag des Übergriffs ausgefüllt und einmal wöchentlich abgegeben werden. Insgesamt wurden fast 300 Formulare über die Ergebnisse von ca. 400 Gewaltakten eingesammelt. Der Reduzierung von Stress im Arbeitsumfeld des Gesundheitspersonals in Europa kommt offensichtlich eine primäre Rolle zu. In einem Weiterbildungsprogramm, das auf ein vorheriges Programm über den Umgang mit Aggressionen aufbaute, sollten Deeskalationsmethoden vermittelt werden. Studien dieser Art werden zweifellos auch weiterhin als Basis zur Stressreduzierung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen für das Personal in psychiatrischen Gesundheitseinrichtungen dienen.

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