Energiesparende Schleiftechnologie
Schleifen stellt eines der wichtigsten Fertigungsverfahren im Bereich der Präzisionsfertigung dar. Die Anwendung dieses Verfahrens führt zu einer wesentlichen Verbesserung der Qualität der Fertigteile und einer Leistungssteigerung von Maschinen und Werkzeugen. Allerdings ist der Energieaufwand beim Schleifen sehr hoch, was zu einer mangelhaften Systemeffizienz und einer erhöhten Umweltbelastung führt. Hiervon angetrieben konnte das ENGY-Projekt die Energieeffizienz beim Schleifen verbessern, indem eine integrierte Herangehensweise bezüglich des gesamten Schleifprozesses verfolgt wurde. Genauer gesagt, befasste sich das Projekt dabei mit Problemstellungen bezüglich der Anlagen-, Werkzeug- und Prozesssteuerung. Neben dem traditionellen Einsatzgebiet des Schleifens im Bereich der Endbearbeitung wurde für eine Verringerung der Bearbeitungszeit darüber hinaus der Prozess des Schleifhärtens untersucht. Dabei kann die Wärme, die während des Schleifens erzeugt wird, ausgenutzt werden, um Präzisionsbauteile zu härten. Hier konnte eine Reihe von Richtlinien bezüglich der Bewertung der Energiebilanz während des Schleifprozesses erstellt werden. Untersuchungen des Prozesszyklus berücksichtigten den Energie-, Material- und Kühlmittelverbrauch sowie den Verschleiß der Schleifscheibe während beider Prozesse, dem Schleifen und dem Schleifhärten. Ein Vergleich mit Leistungskriterien, die ursprünglich innerhalb des ENGY-Projekts definiert wurden, bestätigten den ökologischen Nutzen des Schleifhärtens. Dies konnte sowohl für Lagerkomponenten als auch für Komponenten aus der Automobilindustrie nachgewiesen werden. Die Übernahme optimierter Prozessparameter für das Schleifen in der Verteidigungsindustrie könnte die Auswirkungen auf die Umwelt deutlich einschränken. Insbesondere beim Schleifen von gehärteten Zahnrädern kann durch entsprechende Änderungen der Anlage und der Prozessparameter eine durchschnittliche Energieeinsparung in der Größenordnung von 38% erreicht und somit die schädlichen Folgen auf die Umwelt um 43% verringert werden. Weitere Informationen über das Projekt können gefunden werden unter: http://www.lms.mech.upatras.gr/engy/
