Visualisierung der realen Präsenz in der Ortswahrnehmung
Reale Orte, die künstlich geschaffene und natürliche Gegenstände beinhalten, sind in einer virtuellen Umgebung nur schwer abzubilden. Im Rahmen des BENOGO-Projekts wurde dafür die Place Probe entwickelt, welche die fotorealistische 3-D-Echtzeitvisualisierung von realen und dem Betrachter eventuell bekannten Orten ermöglicht. Dies eröffnet neue Einblicke in die reale Anwesenheit. Die Visualisierung kann das Gefühl der Anwesenheit in einem realen Szenario unterstützen, obwohl es für eine visuelle Betrachtung künstlich zugänglich ist. Die Anwendung dieser Technik, in Kombination mit weiterentwickelten Versionen einer Erweiterten Realität, kann eine breite, vielschichtige Interpretation von Anwesenheit schaffen, die auf einem Kontext basiert, der normalerweise nicht verfügbar ist. Empirische Untersuchungen, die durchgeführt wurden, zeigten, dass zusätzliche Instrumente mit einbezogen werden sollten. Eines dieser Instrumente ist das Gästebuch, das Berichte mit offenen Fragen über die Erfahrungen des Einzelnen enthält. Skizzierte Pläne sind ebenfalls enthalten um Informationen über die räumliche Anordnung und über die Funktion wichtiger Orte anzugeben, die die Aspekte der Orte beschreiben, an die sich die Menschen erinnern. Es existiert zudem ein Bereich, in dem die Teilnehmer die herausstechenden Eigenschaften der Orte sowie die semantischen Differenziale bewerten. Zum Schluss werden die Teilnehmer darum gebeten, sechs Wörter zu nennen, die ihre Erfahrung, sich an einem speziellen Ort zu befinden, am besten beschreiben. Im Verlauf des Projekts wurde deutlich, dass die Geräuschkulisse ein Schlüsselfaktor dafür war, wie ein Ort empfunden wurde. Daher wurde ein zusätzlicher Bereich hinzugefügt, der sich speziell mit Geräuschen befasst. Das Hauptanliegen der Untersuchung war es herauszufinden, was bei der Wahrnehmung einer virtuellen Umgebung im Vergleich zu der realen Entsprechung fehlt. Dies ist eine Alternative dazu, lediglich eine quantitative Bewertung für Ort oder Anwesenheit zu vergeben. Diese Herangehensweise sollte, in Kombination mit herkömmlichen Fragemethoden, einen umfassenderen Einblick in den Grad der Anwesenheit ermöglichen, den Menschen erfahren, und wie die Wahrnehmung eines Ortes diesen beeinflusst.