Eisenüberladung und Leberfibrose
Eisen ist ein sehr wichtiger Nahrungsbestandteil und Mangelsymptome sind sehr bekannt. Andererseits kann ein Eisenüberschuss die gleichen, wenn nicht gar noch verheerendere Folgen haben. Durch die Bildung von überschüssigem Fasergewebe kann er die betroffenen Organe schädigen. Hämochromatose (HC) ist eine Erbkrankheit, bei der normale Eisenmengen in der Nahrung infolge einer Eisenüberladung zur Schädigung der Leber und Atherosklerose führen können. Das EU-Projekt NUTRIENT IRON TOXICI beabsichtigt daher die Erforschung der komplizierten metabolischen Stoffwechselwege, die für die Schäden der Überladung verantwortlich sind. Partner an der Universität von Modena verfeinerten diese Forschungslinie und befassten sich mit den hepatitischen Sternzellen (hepatic stellate cells, HSC). Diese Zellen sind die Hauptverantwortlichen der Leberfibrose. Die Forscher entdeckten, dass Leberzellen bei Personen mit einem bestimmten Typ an HC kein Hepcidin produzieren. Hepcidin ist ein Hormon, das in der Leber produziert wird und die Freisetzung von Eisen aus Makrophagen kontrolliert. Die Makrophagen sind die "Fresszellen" des Immunsystems, die Eindringlinge auffressen. Dies ist insbesondere für die spezialisierten Makrophagen von Bedeutung, die aus alten roten Blutkörperchen wieder Eisen gewinnen. Die daraus folgende Eisenüberladung setzt dann eine Kaskade von Ereignissen in Gang, die zur Schädigung der Leber führt. Der sich daraus ergebende oxidative Stress verursacht die Aktivierung jener HSZ die die Leberfibrose verursachen. Eine positive Anmerkung, das Team entdeckte auch, dass während der aktiven Fibrogenese Eisenchelatoren zum Schutz vor Fibrose verwendet werden könnten und somit die HSZ-Aktivierung stoppen könnten. Da HC die am häufigsten auftretende verheerende Krankheit in Europa ist und Eisenüberladung derart schädliche Wirkungen für die Gesundheit hat, besteht ein hoher Forschungsbedarf. Sie kann für Menschen die an Eisenüberladung leiden und als Vorsorgemaßnahmen für diejenigen, die zu viel Eisen mit der Nahrung aufnehmen, die Grundlage für eine wirkungsvollere Therapie bilden.