Beweisen, dass Kultur für alle auch Wohlergehen für alle bedeutet
In einer inklusiven europäischen Gesellschaft erhalten Menschen mit Behinderungen Zugang zur Kultur. Das Team des EU-finanzierten Projekts DANCING hat die Bedeutung der Einbettung der Barrierefreiheit in die Kultur erkannt und in diesem Sinne die Überschneidungen zwischen der kulturellen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen und der kulturellen Vielfalt in der EU untersucht. Zu den Bemühungen des Projektteams seit dem Start im Jahr 2020 gehörte eine produktive Zusammenarbeit mit dem Museum für moderne und zeitgenössische Kunst von Trient und Rovereto in Italien und dem Projekt iNEST, das von der Aufbau- und Resilienzfazilität der EU finanziert wird. Diese Partnerschaft resultierte in einem Seminar über Barrierefreiheit als transformative Kraft in der zeitgenössischen Kultur, das im Oktober 2024 im Museum als Teil einer Veranstaltung zum Thema barrierefreier und inklusiver Kultur stattfand.
Interdisziplinarität als Schlüssel
In einem das Seminar zusammenfassenden Video erklärt Maria Della Lucia, Professorin an der Fakultät für Wirtschaft und Management der Universität Trient und Co-Forschungsleiterin des Kulturclusters des Projekts iNEST, auf welche Weise die Komplexität von Barrierefreiheit und Inklusion es erfordert, verschiedene Kompetenzen miteinander zu kombinieren. Unterschiedliche disziplinäre Perspektiven – Recht, Umweltmanagement, Kunst, Museumsmanagement –, werden ebenso wie der direkte Kontakt zu Unternehmen, Verbänden und Organisationen gebraucht, die sich tagtäglich mit Barrierefreiheit und Inklusion befassen. Fergus Ryan, Leiter des Instituts für Rechts- und Kriminalwissenschaften an der Maynooth University in Irland, an der das Projekt DANCING koordiniert wird, äußert sich in einer auf der Website der Universität veröffentlichten Pressemeldung: „Dieses Video veranschaulicht einen interdisziplinären Ansatz in der Forschung und eine wichtige Zusammenarbeit mit anderen Institutionen. Als Institut erweitern wir ständig unser Kooperationsnetzwerk, indem wir Verbindungen zu Universitäten in Irland und im Ausland, zu zivilgesellschaftlichen Gruppen, kulturellen Einrichtungen und Organen der Rechtspflege aufbauen. So zeigt dieses Video auf wunderbare Weise das Ethos und die Mission des Instituts und der Universität Maynooth insgesamt.“ Bei dem Seminar präsentierte DANCING-Forschungsleiterin Delia Ferri, Professorin am Institut für Rechts- und Kriminalwissenschaften der Maynooth University, die Forschungsergebnisse, die sich mit dem Thema der barrierefreien Kultur als ein Menschenrecht befassen. Ferri kommentiert das Video mit den Worten: „Die kulturelle Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ist ein lebenswichtiges Thema. Dieses Video trägt dazu bei, bewusst für die Rechte von Menschen mit Behinderungen zu sensibilisieren und die Notwendigkeit hervorzuheben, dass in Kultureinrichtungen Barrierefreiheit und Inklusion zur absoluten Selbstverständlichkeit werden müssen.“ Ferri hat außerdem gemeinsam mit der Postdoktorandin Ann Leahy im Rahmen des Projekts DANCING ein Buch verfasst. Unter dem Titel „Dismantling Barriers and Advancing the Right of Persons with Disabilities to Participate in Cultural Life“ (Abbau von Barrieren und Förderung des Rechts von Menschen mit Behinderungen auf Teilhabe am kulturellen Leben) wird in dem Buch Artikel 30 des Übereinkommens der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen erörtert und es werden Barrieren ermittelt, die der kulturellen Teilhabe im Wege stehen. Die Arbeit des Projekts DANCING (Protecting the Right to Culture of Persons with Disabilities and Enhancing Cultural Diversity through European Union Law: Exploring New Paths) hat wichtige Erkenntnisse erbracht, die zeigen, dass die Förderung des Rechts auf gleichberechtigten Zugang zur Kultur für Menschen mit Behinderungen das Wohlergehen der gesamten europäischen Gesellschaft positiv beeinflussen kann. Das Projekt endet im August 2025. Weitere Informationen: DANCING-Projektwebsite
Schlüsselbegriffe
DANCING, Behinderung, Kultur, Barrierefreiheit, Inklusion, Wohlergehen