Wasser auf dem Mars?
Heute ist der Mars als „roter Planet“ bekannt, aber es gab eine Zeit, als er auch ein feuchter Planet war. „In den ersten 1 000 Millionen Jahren der geologischen Geschichte des Planeten, war der Mars mit Wasser bedeckt, einschließlich großen Gletschern, Flüssen, Seen und Meeren“, sagt Alberto Fairén, ein Planetenforscher am Spanischen Zentrum für Astrobiologie. Aber woher kam das Wasser und wie hat es sich auf die Geologie, Mineralogie und das Lebenspotenzial des Planeten ausgewirkt? Diese Fragen sollten im EU-finanzierten Projekt MarsFirstWater beantwortet werden. „Anhand von Datensätzen verschiedener Raumfahrtmissionen, Laborversuche, Computersimulationen und Feldforschung wollten wir ein quantitatives Verständnis zur Beschaffenheit des Wassers auf dem frühen Mars erhalten“, ergänzt Fairén, der als Projektkoordinator diente. Unterstützt über den Europäischen Forschungsrat (ERC) baut das Projekt auf icyMARS auf, einem früheren ERC-Projekt, indem das Vorhandensein von Wasser und die Aussichten auf Leben auf einem kalten Planeten untersucht wurden.
Neue Instrumente zur Erforschung des frühen Mars
Im Projekt wurden mehrere neue Methoden und Instrumente zur Erforschung des frühen Mars entwickelt. Dazu gehört ein innovativer Ansatz zur Quantifizierung des Ausmaßes, zu dem Mikroorganismen in dem extrem knappen und sehr kalten flüssigen Wasser und den Solen überleben könnten, die es einst auf dem Planeten gab. Die Forschenden erstellten auch ein astrobiologisches Instrument, um auf dem Mars und den Eismonden im äußeren Sonnensystem nach Biomarkern zu suchen. „Wie haben das Konzept der ‚astrobiologischen Zeitanaloga‘ eingeführt, mit dem wir die Umweltveränderungen und möglichen ökologischen Abfolgen auf dem frühen Mars erklären können“, berichtet Fairén.
Beweise für einstiges Leben auf dem Mars
Mit diesen Lösungen konnte das Team erfolgreich einen Stoffwechselweg finden, durch den Mikroorganismen die Bewohnbarkeit von kalten Salzlösungen verbessern könnten. „Wenn die Theorie bestätigt wird, könnte diese mikrobielle Strategie das Wissen dazu bereichern, wie auf dem frühen Mars Leben möglich war“, erklärt Fairén. Ein weiteres wichtiges Projektergebnis war die Identifizierung von Glaukoniten auf dem Mars. „Diese Art von Ton zeigt, dass die Seen auf dem frühen Mars langlebig und bewohnbar waren“, so Fairén. Im Projekt wurden auch mehrere Instrumente getestet, die entweder derzeit auf dem roten Planeten eingesetzt werden oder für kommende Missionen eingeplant sind, sodass sie optimal für die Suche nach Leben auf dem Mars ausgestattet sind.
Weitere Forschung zu Wasser auf dem Mars unterstützen
Aus dem Projekt sind mehr als 50 von Fachleuten begutachtete wissenschaftliche Arbeiten hervorgegangen. Eine davon wurde mit dem Outstanding Paper Award 2021 der European Astrobiology Network Association ausgezeichnet. „MarsFirstWater wird sich als Wegbereiter für die qualitativen und quantitativen Analysen der Hydrogeologie, Geochemie und Mineralogie des Mars weiterer Forschender erweisen. Auch in die Computermodellierung, Mikrobiologie und Robotermissionen sowie Datenanalysen werden die Ergebnisse einfließen – und so neue Wege zur In-situ-Erkundung durch Lander und Rover eröffnen“, schließt Fairén. Fairén hofft, seine Forschung mit Hilfe eines weiteren ERC-Zuschusses fortsetzen zu können.
Schlüsselbegriffe
MarsFirstWater, Raumsonde, Mars, Planet, Astrobiologie, icyMARS, Sonnensystem, Forschung