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Supererde entdeckt, die wohl mit Wasser bedeckt ist

Ein neu entdeckter Exoplanet, der einen Zwergstern knapp 100 Lichtjahre von der Erde entfernt umkreist, könnte eine Wasserwelt sein. Das hat eine neue Studie ergeben.

Ein internationales Forschungsteam hat mit Unterstützung der EU-finanzierten Projekte NewWorlds und SACCRED einen Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt, der wohl eine Wasserwelt sein könnte. Der Exoplanet heißt TOI-1452 b, ist etwas größer als die Erde und hat auch mehr Masse. Die Forschung wird im „The Astronomical Journal“ vorgestellt. Die Supererde – so nennt man Exoplaneten mit höherer Masse als die Erde aber geringerer als Eisriesen wie Neptun – befindet sich im Orbit eines M-Zwergsterns etwa 99,5 Lichtjahre von der Erde entfernt. Er heißt TOI-1452, ist viel kleiner als unsere Sonne und einer von zwei kleinen Sternen in einem Doppelsternsystem im Sternbild Drache. TOI-1452 b umrundet den Roten Zwerg in nur 11 Tagen und ist vermutlich der doppelten Strahlungsbelastung ausgesetzt als die Erde, was zu einer Temperatur von 52,85 °C führt. Die Entfernung zwischen dem Exoplaneten und seinem Stern bedeutet, dass seine Temperatur weder zu warm noch zu kalt für die Existenz von flüssigem Wasser auf der Oberfläche ist. Somit könnte diese Supererde gut ein Ozeanplanet sein, der komplett mit Wasser bedeckt ist. Der Kandidat für eine Wasserwelt wurde zuerst vom NASA-Weltraumteleskop Transiting Exoplanet Survey Satellite entdeckt. Er wurde dann durch hochpräzise Messungen der Radialgeschwindigkeit mit dem Spektropolarimeter SPIRou, das im Canada-France-Hawaii Telescope in Hawaii installiert ist, im Nahinfrarotbereich charakterisiert. „Ich bin sehr stolz auf die Entdeckung, denn sie bezeugt das hohe Niveau unserer Forschenden und der Instrumente“, merkt der Mitautor Prof. René Doyon von der Universität Montréal in Kanada in einem Artikel auf der Universitäts-Website an. Er beschreibt TOI-1452 b als einen „einzigartigen Exoplaneten“.

Mehr Wasser als Erde

Der Spitzname „blauer Planet“ verspricht das Gegenteil, doch die Masse der Erde besteht aus weniger als 1 % aus Wasser. Die Dichte einiger Exoplaneten deutet hingegen darauf hin, dass ein Großteil ihrer Masse aus leichteren Materialien besteht als das Erdinnere. Somit verfügen sie vermutlich über mehr Wasser. „TOI-1452 b ist einer der besten bisher entdeckten Kandidaten für eine Wasserwelt“, merkt der Hauptautor Charles Cadieux im selben Artikel an. „Sein Radius und seine Masse bedeuten eine viel geringere Dichte als man von einem Planeten erwarten würde, der wie die Erde aus Metall und Gestein besteht“, führt der Doktorand an der Universität Montréal weiter aus. Eine Analyse anderer Teammitglieder hat ergeben, dass der Exoplanet aus bis zu 30 % Wasser bestehen könnte. TOI-1452 b ist ein erstklassiger Anwärter für künftige Beobachtungen mit dem James-Webb-Weltraumteleskop. Er ist nicht nur nah genug an der Erde, um eine Untersuchung seiner Atmosphäre zu ermöglichen, er befindet sich auch in einem Teil des Himmels, den das Teleskop fast das ganze Jahr beobachten kann. „Die Beobachtungen mit dem James-Webb-Teleskop sind zentral für ein besseres Verständnis von TOI-1452 b“, meint Prof. Doyon. „Wir werden schnellstmöglich das Webb-Teleskop buchen, um diese fremde und wundervolle Welt zu beobachten.“ Träger von NewWorlds (Magnetic Fields and the Formation of New Worlds) ist das französische Nationale Zentrum für wissenschaftliche Forschung und der von SACCRED (Structured ACCREtion Disks: initial conditions for planet formation in the time domain) das Forschungszentrum für Astronomie und Geowissenschaften in Ungarn. Beide Projekte enden 2023. Weitere Informationen: NewWorlds-Projektwebsite SACCRED-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

NewWorlds, SACCRED, Exoplanet, Supererde, TOI-1452 b, Erde, Wasserwelt, Ozeanplanet

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