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Zwei weitere EU-finanzierte Forschende werden für ihre herausragenden Leistungen in der Astrophysik geehrt

Die EU-unterstützten Forschenden Conny Aerts und Jørgen Christensen-Dalsgaard haben für ihre bahnbrechende Forschung zu Schwingungen in Sternen den Kavli-Preis 2022 für Astrophysik erhalten, der von der Norwegischen Akademie der Wissenschaften vergeben wird.

Der EU-finanzierte Forscher Andrew Fabian gewann den Kavli-Preis 2020 für Astophysik für seine bahnbrechende Studie in Röntgenastronomie. Zwei Jahre später geht der Preis an den in den USA arbeitenden Roger Ulrich und zwei weitere europäische Forschende, Conny Aerts und Jørgen Christensen-Dalsgaard. Die drei mit dem Preis 2022 für Astrophysik Ausgezeichneten erhielten diese „für ihre Pioniersarbeit und Führung bei der Entwicklung der Helioseismologie und Asteroseismologie“. Die Präsidentin der Norwegischen Akademie der Wissenschaften, Lise Øvreås, gratulierte den Forschenden während der Live-Übertragung der Preisverkündung: „Ihre Forschung bildet die Grundlage für die Strukturtheorie der Sonne und sonnenähnlichen Sterne und hat unser Verständnis über das Innere von Sternen grundlegend verändert.“

Forschung zur Sonne und anderen massearmen Sternen

Prof. Jørgen Christensen-Dalsgaard von der Universität Aarhus in Dänemark baute auf der zukunftsweisenden Arbeit zur Helioseismologie, der Studie der Schwingungen auf der Sonnenoberfläche, von Prof. Roger Ulrich auf und entwickelte den Forschungsbereich weiter, um auch andere massearme kühle Sterne zu erforschen. In der Übertragung wurde berichtet, dass Prof. Christensen-Dalsgaard „das Laufzeitprofil in der Sonne, eine zweidimensionale Rotationskarte, ihren Heliumgehalt und die Heliummenge, die sich an der Basis der Konvektionszone absetzt, bestimmt hat“. Er erkannte außerdem das Potenzial, diese Forschung auf andere Sterne in der Milchstraße anzuwenden. Dieses wurde mit dem Start von drei Missionen zum Auffinden von Planeten ausgenutzt. Der Preisträger war der Hauptforscher des EU-finanzierten Projekts ASTERISK (ASTERoseismic Investigations with SONG and Kepler), das 2016 endete.

... und massiveren Sternen

Während Prof. Christensen-Dalsgaard eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung der ersten Generation der Asteroseismologie gespielt hat, wird Prof. Conny Aerts von der KU Leuven in Belgien als Galleonsfigur der zweiten Generation in der Asteroseismologie angesehen. Sie ist bekannt für ihre Arbeit zu massiven heißen Sternen und hat ausgeklügelte Methoden zur Bestimmung von Pulsationsmodi in ihnen entwickelt. Das ebnete den Weg für die Modellierung ihres Innenlebens. Die Arbeit von Prof. Aerts führte zu ersten quantitativen Schätzungen der Vermengung nahe des Kerns und in der Ummantelung von massiven Sternen. Das hat die Theorie zur Sternenevolution deutlich vorangebracht. Sie leitete zudem die Forschung für das EU-finanzierte Projekt (Mixing and Angular Momentum tranSport of massIvE stars), das von 2016 bis 2021 lief. „Durch die Helio- und Asteroseismologie können wir die Eigenschaften der Sonne und anderer Sterne durch Beobachtung detailliert untersuchen“, merkt Prof. Christensen-Dalsgaard bei der Verkündigung an. „Bezüglich der Sonne hat sie einen Richtwert für die Eigenschaften von Sternen geliefert, den wir dann nutzen können, um unser Verständnis der Sternenbildung und -evolution zu vergleichen und unsere Modelle von Sternen zu prüfen. Und über die Asteroseismologie konnten wir dies auf viele verschiedene Sternenarten ausweiten. Sterne sind in vielerlei Hinsicht die grundlegenden Bausteine des Universums. In Sternen entstehen die Nuklearteile, aus denen unsere Welt besteht. Das heißt, wenn wir Sterne und ihre Evolution verstehen, dann können wir allmählich nachvollziehen, wie all die Elemente, aus denen wir bestehen, entstanden sind.“ Die Preisverleihung zu Ehren der Begünstigten findet am 06. September 2022 in Oslo, Norwegen statt. Weitere Informationen: MAMSIE-Projekt ASTERISK-Projekt Website zum Kavli-Preis für Astrophysik

Schlüsselbegriffe

MAMSIE, ASTERISK, Kavli-Preis, Stern, Sonne, Astrophysik, Asteroseismologie, Helioseismologie

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