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A joint doctoral program to educate tomorrow’s insect pathologists: Solving disease problems in the upcoming insect rearing industry.

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Neues Fachwissen für eine effizientere Insektenzucht

Insekten werden zunehmend in der Lebensmittelindustrie und anderen Branchen verarbeitet – aber welche Pathogene befallen sie und wie wirkt sich das auf die Produktion und den Verbrauch aus?

Insekten aus Massenproduktion finden verschiedene Anwendungen. Sie sind wichtig für die Bewirtschaftung organischer Abfälle und in der Landwirtschaft kommen sie zur Schädlingsbekämpfung und Bestäubung zum Einsatz. Die Verarbeitung von Insekten in Lebensmitteln sowie in Futtermitteln für Haus- und Nutztiere gewinnt zunehmend an Bedeutung. Der europäische Markt für Insektenprotein wird in den kommenden Jahren vermutlich exponentiell wachsen. Aber die Forschung zu den Krankheiten, die Insekten befallen und die sie übertragen können, hinkt hinter den Fortschritten in der Insektenzucht hinterher. Mehr Wissen zu den Pathogenen, für die Zuchtarten anfällig sind, und deren Auswirkungen auf die Insektenzucht ist essenziell, um eine gute Regulierung der Branche sicherzustellen. Hier setzt das über die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen unterstützte Projekt INSECT DOCTORS an. „Mit dem Promotionsprogramm von INSECT DOCTORS wollten wir einen dauerhaften europäischen Rahmen zur Ausbildung im Bereich Insektenpathologie einrichten. Wir wollten Wissenslücken zur Auswirkung von Pathogenen auf Insekten aus Massenzucht schließen“, berichtet Monique von Oers, die Projektkoordinatorin an der Universität Wageningen. Laut Oers können die Kosten eines Befalls in einer Anlage katastrophal für den Betrieb sein. „Wenn bei der Zucht von Heimchen zum Beispiel, die oft für Lebens- und Futtermittel gezüchtet werden, eine Pilz- oder Virusinfektion auftritt, muss die gesamte Anlage gereinigt werden. Das kann Tausende Euro kosten.“ Solche Ausgaben können zur Geschäftsaufgabe führen und sind ein Abschreckungsfaktor für die Branche. „Wenn wir Forschende zu diesen Pathogenen ausbilden, können wir die notwendigen Daten erheben, um solche Ausbrüche zu verhindern, die Zucht resilienter zu gestalten und die finanzielle Rentabilität der Branche zu fördern“, fährt Oers fort.

Fachbeiträge zu innovativen Kursen über Insektenpathologie

Im Projekt kam ein kleines, internationales Team zusammen, um zu bestimmen, was in dem neuen Kurs unbedingt behandelt werden muss. Dann wurde ein Team zusammengestellt, um das Fachwissen zu Insektenpathologie und zur Methodik zu sammeln. „Ein gutes Beispiel,“ erklärt van Oers, „ist der Kurs ‚Mischungen und kombinierte Stressoren: Die Multistressor-Theorie und funktionsbasierte Endpunkte bei Wirbellosen‘.“ Das war ein Fortgeschrittenenkurs im Rahmen des Programms von INSECT DOCTORS. „Die Teilnehmenden brachten Fachwissen aus Ökotoxikologie und der Pathologie von Wirbellosen ein, um zu erklären, wie Mikroorganismen und Pathologie oder andere Stressoren sich auf die Zucht von Insekten als Lebens- und Futtermittel auswirken.“ Nachdem die Kurse geplant waren, wurde die Einschreibung für Promovierende aus Europa, Afrika, Asien und dem amerikanischen Kontinent eröffnet.

Geschulte Fachkräfte zu Insektenpathologie für die politische Beratung

Das Team von INSECT DOCTORS ist überzeugt, dass Probleme mit Pathogenen bei der Massenzucht von Insekten mit mehr Wissen zur Insektenpathologie gelöst werden können. So können Strategien zur mikrobiologischen Kontrolle für landwirtschaftliche Schädlingsinsekten und für solche, bei denen die Folgen krankheitsübertragender Insekten auf die menschliche und tierische Gesundheit berücksichtigt werden, verbessert werden. „Die Teilnehmenden werden in unseren Kursen und anderen zu Insektenpathologie ausgebildet und können die Politik und Aufsichtsbehörden zu Themen wie Sicherheitsprofilen von neuen Lebens- und Futtermitteln auf Insektenbasis beraten“, so van Oers. Durch die Unterstützung über die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen gewann das Projekt an Reichweite. INSECT DOCTORS ist bei wichtigen internationalen Forschungstreffen zu einer anerkannten „Marke“ geworden. „Durch diese Anerkennung konnten wir leichter mit wichtigen kommerziellen Akteuren in Kontakt treten und sie konnten sich mit Fragen zur Insektenzucht an uns wenden“, erklärt van Oers.

Schlüsselbegriffe

INSECT DOCTORS, Insektenpathologie, Insekten aus Massenzucht, Lebensmittelindustrie, Bestäubung, Landwirtschaft

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