Einen europäischen Rahmen für vernetztes, kooperatives und automatisiertes Fahren schaffen
Die Arbeit des Projekts FAME baut auf den Errungenschaften des vorhergehenden Horizont-Projekts ARCADE auf und befasst sich mit den wichtigsten Herausforderungen der Förderung automatisierter Mobilität einschließlich der mangelnden harmonisierten Gesetzgebung und Abstimmung der Interessengruppen in den Mitgliedstaaten. Sie unterstützt auch die Verpflichtung der Europäischen Kommission und der Partnerschaft für vernetzte, kooperative und automatisierte Mobilität (CCAM), um einen langfristigen Koordinierungsrahmen für großräumige Erprobungs- und Bewertungsaktivitäten in Europa zu schaffen. „Die Aufgabe bzw. das Ziel von FAME ist es, die Forschungs- und Innovationsergebnisse im Bereich der automatisierten Mobilität in Europa aufeinander abzustimmen, ihnen mehr Sichtbarkeit zu verleihen und eine effizientere Nutzung der zukünftigen FuI-Finanzierung zu ermöglichen“, erklärt Stephane Dreher, FAME-Projektkoordinator und CCAM-Leiter bei ERTICO.
Werkzeuge für den Erfolg bauen
Das FAME-Team entwickelt einen umfassenden europäischen Rahmen zur Erprobung der vernetzten, kooperativen und automatisierten Mobilität auf öffentlichen Straßen. Dieser Rahmen umfasst eine genormte Taxonomie, eine gemeinsame Evaluierungsmethodik, einen CCAM-Testdatenraum für den sicheren und effizienten Austausch von Forschungsdaten sowie einen rechtlichen und ethischen Rahmen, um die Einhaltung und grenzüberschreitende Angleichung der Vorschriften zu gewährleisten. Das Projektteam verwaltet außerdem die Wissensbasis für vernetztes, automatisiertes Fahren (Connected Automated Driving Knowledge Base), die Informationen über CCAM-FuI und -Tests auf der Grundlage der Ergebnisse europäischer und nationaler Projekte auf diesem Gebiet zusammenfasst. Die Plattform bündelt europaweit Ressourcen für Forschende, Verantwortliche der Politik und Industriefachleute. Dieser ganzheitliche Ansatz gewährleistet, dass die genannten Ressourcen und Forschungsergebnisse in wirksamer Weise zur Ausweitung und Einführung innovativer Lösungen genutzt werden, die der gesamten EU zugutekommen.
Zusammenarbeit und Wissensaustausch
Der Erfolg von FAME liegt darin begründet, dass Partnerschaften europaweit und darüber hinaus aufgebaut werden können. Durch die Zusammenarbeit mit 23 Partnern und über 2 000 Interessengruppen aus dem Gemeinsamen Netzwerk für vernetztes, automatisiertes Fahren (Joint Connected Automated Driving Network), darunter Führungskräfte aus der Industrie, Verantwortliche der Politik und Forschende, sowie durch internationale Kooperationen (Australien, Japan, Südkorea, Vereinigte Arabische Emirate und Vereinigte Staaten) hat das Projektteam ein starkes Netzwerk für Zusammenarbeit und Wissensaustausch geschaffen und unterstützt die aktive Teilnahme von EU-Fachleuten an internationalen Veranstaltungen und Austauschmaßnahmen. Regelmäßige Veranstaltungen wie zum Beispiel Workshops, Webinare und die alle zwei Jahre stattfindende EUCAD-Konferenz erleichtern den Transfer von Erkenntnissen und bestmöglichen Verfahren sowie die Abstimmung zukünftiger Forschungsprioritäten. Das Projektteam arbeitet außerdem eng mit der Gruppe der Vertreter der Mitgliedstaaten der CCAM-Partnerschaft zusammen, die zweimal jährlich während jedes Vorsitzes des Rates der Europäischen Union zusammenkommt. Die Mitgliedstaaten tragen aktiv zur Wissensdatenbank bei: Heute sind 50 % der auf der Plattform aufgeführten Initiativen aus den Bereichen FuI, Erprobung und Demonstration auf nationaler Ebene angesiedelt. „Die Schaffung eines Konsenses über gemeinsame Herausforderungen ist von zentraler Bedeutung“, bekräftigt Dreher. „Wir haben einen guten Ansatz entwickelt, um die Interessengruppen zusammenzubringen, damit sie operative Erfahrungen austauschen können.“
Die Zukunft der automatisierten Mobilität
Da der Projektabschluss im Juni 2025 näherrückt, zeigten die erarbeiteten Instrumente und Rahmenbedingungen bereits spürbare Wirkung. Der erste Entwurf des EU-Handbuchs der gemeinsamen Evaluierungsmethodik (EU-CEM Handbook) und des Testdatenraums für vernetzte, kooperative und automatisierte Mobilität (CCAM Test Data Space) stehen zur Sicherheitserprobung zur Verfügung. Die Arbeit vom FAME leistete außerdem einen wichtigen Beitrag zum hochrangigen Dialog, der im Rahmen der belgischen EU-Ratspräsidentschaft im Juni 2023 in Gent stattfand, und es wurde gemeinsam mit dem flämischen Ministerium für Mobilität eine Sitzung über die Erprobung von Verordnungen und die Verbesserung der Zusammenarbeit organisiert. „Es ist erfreulich, dass die Mitgliedstaaten unseren Empfehlungen Rechnung tragen“, merkt Dreher an. „Es zeigt, dass die FAME-Ergebnisse nicht nur in der Forschung, sondern auch in der realen Welt Anwendung finden.“
Schlüsselbegriffe
FAME, Lösungen für das automatisierte Fahren, CCAM, vernetzte, kooperative und automatisierte Mobilität, Netzwerk für vernetztes automatisiertes Fahren, Forschung und Innovation, Rahmen, Erprobung