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All Weather Autonomous Real logistics operations and Demonstrations

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Autonome Frachtfahrzeuge mit Allwettersensoren im Einsatz auf Flughäfen, in Häfen und Logistikzentren

Das automatisierte Fahrsystem des EU-finanzierten Projekts AWARD kommt bereits in Fabriken, Flughäfen, Logistikzentren und Häfen zum Einsatz. Es erhält Informationen in Form von Daten von mehreren Sensoren und wird durch leistungsoptimierende Algorithmen unterstützt.

Automatisierte Fahrzeuge für den Gütertransport in Häfen und Flughäfen sowie zwischen Logistikstandorten müssen unter unterschiedlichen, oft extremen Umweltbedingungen sicher und effizient arbeiten können. Im Rahmen des Projekts AWARD wurden verfügbare Messvorrichtungen und modernste Software eingesetzt, um eine Lösung zu entwickeln, die auch den anspruchsvollsten Bedingungen gerecht wird. Nach umfangreichen Erprobungen unter realen Bedingungen wurde die Technologie des projektleitenden Unternehmens EasyMile mit Erfolg an verschiedenen Kundenstandorten eingesetzt. „Wir führen vor, wie unsere Sensorfusionstechnologie für zuverlässige und skalierbare autonome Systeme die Abläufe in der Lieferkette verändern, die Effizienz steigern und die Umweltauswirkungen verringern kann“, sagt Projektkoordinatorin Magali Cottevieille, Innovationsfinanzierungsmanagerin bei EasyMile.

Systemarchitektur für automatisiertes Fahren

Die Arbeit von AWARD zielte darauf ab, ein fortgeschrittenes Situationsbewusstsein für Stufe vier der Fahrautomatisierung zu schaffen, d. h. für Fahrzeuge, die fahrerlos in kontrollierten Bereichen fahren. Nach umfangreichen Tests mit verschiedenen Konfigurationen entwickelte das AWARD-Team ein auf Fahrzeugen montierbares Sensorarray, das Kameras, Radar und Lidar umfasst. Die eingehenden Sensordaten werden gefiltert, um unnötige Informationen zu entfernen, bevor die verschiedenen Datenströme zu einer Informationsquelle für das Fahrzeug zusammengeführt werden. Die Technologie wurde auf schwere Nutzfahrzeuge in vier Anwendungsfällen abgestimmt: für den Flughafenbetrieb, hier besonders das Gepäckwagen schleppende Fahrzeug EZTow; für Roll-on/Roll-off-Hafenterminals, z. B. mit EZTug für Containertransfer und Schiffsbeladung; für Hub-to-Hub-Gütertransport (einschließlich des „Wechselbrücken-Lkws“ von KAMAG, der in Werksbereichen und auf öffentlichen Straßen eingesetzt wird); und für den Lagerbetrieb mit automatisierten Paletten und Gabelstaplern.

Erprobungen in der realen Welt

Die Erprobungen unter realen Bedingungen fanden an mehreren Standorten statt, unter anderem in den Testeinrichtungen von EasyMile in Toulouse, auf der österreichischen Teststrecke von Digitrans und auf Kundengeländen. In seiner Eigenschaft als Zertifizierungsstelle half der Projektpartner CertX dabei, die Einhaltung der Sicherheitsverordnungen zu gewährleisten. „Wir haben das autonome Fahrsystem von EasyMile erfolgreich in vier verschiedene Fahrzeugtypen integriert, die jeweils an einzigartige Betriebsumgebungen angepasst sind, einschließlich unseres Hub-to-Hub-Szenarios, das sich auf die Fahrzeugkommunikation mit Infrastruktursensoren erstreckt“, fügt Cottevieille hinzu. Der erste fahrerlose Elektroschlepper der Branche, EZTow, wurde auf dem Flughafen Oslo im Schnee getestet, um festzustellen, ob er dazu beitragen kann, den Betrieb zu optimieren. Bei Aufgaben wie dem Ziehen von Gepäckwagen zeigte er durchweg gute Leistungen. Im Vergleich zu menschlichem Personal wurden die Verzögerungen im Betrieb erheblich reduziert. „Die Leistung der Technologie hat unsere Erwartungen übertroffen, aber die Herausforderungen im Zusammenhang mit den Verordnungen für öffentliche Straßen lassen die Tatsache in den Vordergrund treten, dass, auch wenn die Technologie bereit ist, der Einsatz vorerst eher auf privaten Flächen erfolgen sollte“, erläutert Cottevieille.

Aufbau nachhaltigerer Lieferketten

Das AWARD-System unterstützt das Ziel der EU, den CO2-Fußabdruck der Lieferketten zu verkleinern, wobei gleichzeitig die Effizienz gesteigert und die Kosten gesenkt werden. Zudem ist das System auf andere automatisierte Elektrofahrzeuge anwendbar. „Die Anpassung unserer Technologie an ein Spektrum von Lieferketten wird dazu beitragen, Resilienz und Nachhaltigkeit zu erhöhen und gleichzeitig Innovation, Investitionen und berufliche Weiterbildung in Europa zu fördern“, erklärt Cottevieille. Die Technologie von AWARD wird bereits von TractEasy vermarktet, wobei der Schlepper EZTow über das gemeinsames Unternehmen zwischen EasyMile und dem Fahrzeughersteller Alvest/TLD an verschiedenen Kundenstandorten eingesetzt wird. Der Einsatz umfasst große Flughäfen, darunter Singapur Changi und Narita International Airport in Japan. Die Technologie unterstützt gleichermaßen Montagetätigkeiten an europäischen und amerikanischen Industriestandorten, darunter das BMW Group Werk in Dingolfing, Deutschland, und das Montagewerk der Daimler Truck AG in Wörth, Deutschland. Zur Maßstabserweiterung arbeitet das Team fortgesetzt an der Verfeinerung der Leistung der Sensoren, wobei auch fortgeschrittene Deep-Learning-Verfahren integriert werden, um die Anpassungsfähigkeit und Zuverlässigkeit des Systems zu verbessern. „Längerfristig werden wir ein vollständig integriertes Fracht-/Flottenmanagementsystem entwickeln, das Informationen aus Teilsystemen wie etwa anderen Fahrzeugen und Straßensensoren zusammenführt, um den Betrieb besser zu koordinieren“, fügt Cottevieille hinzu.

Schlüsselbegriffe

AWARD, Logistik, automatisiert, Fahrzeug, Sensor, Algorithmus, Fracht, Flotte, Flughafen, Kameras, Radar, Lidar, Fahren, Stufe vier

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