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Den Kodex für ethische Kommunikation erschaffen

Eine kürzlich eingeführte Online-Datenbank für Ethikkodizes bietet den Interessengruppen Anregungen in Bezug auf eine gute digitale Kommunikation.

Das Team des EU-finanzierten Projekts DIACOMET hat vor kurzem eine durchsuchbare Online-Datenbank für Ethikkodizes eingerichtet. Dabei handelt es sich um einen wichtigen Schritt in den Bemühungen, ethische und verantwortungsvolle Kommunikation in einer Welt zu fördern, in welcher der Fortschritt der digitalen Medien auch die Verbreitung von Hetze und Desinformation ermöglicht hat.

Kommunikationsethik für alle

Zwar gibt es gegenwärtig in Europa eine ganze Fülle ethischer Kodizes und ähnlicher Dokumente, die sich mit verschiedenen Aspekten der öffentlichen Kommunikation befassen, jedoch unterscheiden sie sich stark in Bezug auf Umfang und Hintergrund und sind meist der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Mit seiner öffentlich zugänglichen Datenbank sorgt das Team von DIACOMET nun dafür, dass verschiedene internationale und nationale Ethikkodizes interessierten Gruppen für alle Arten der öffentlichen Kommunikation zur Verfügung stehen. Dazu zählen Fachleute aus den Bereichen Journalismus, Öffentlichkeitsarbeit, Werbung, Betrieb digitaler Plattformen und Mediennutzende. Die Idee besteht darin, dass diese Sammlung all jenen als Anregung dienen soll, die über ihre eigenen Leitlinien für gute Kommunikation nachdenken oder neue erstellen möchten. „Für die Arbeit im Rahmen des Projekts DIACOMET stellt die Datenbank auch den Ausgangspunkt für eine Analyse der Prinzipien der dialogischen Kommunikationsethik dar, die hier im Sinne der wissenschaftlichen Transparenz öffentlich zugänglich gemacht wird“, wird im Zuge von DIACOMET berichtet. Zur Zeit enthält die Datenbank über 400 Dokumente aus allen Partnerländern von DIACOMET, d. h. aus Estland, Finnland, Litauen, den Niederlanden, Österreich, Slowenien, der Schweiz und Ungarn, sowie von internationalen Organisationen. Sie beinhaltet keine Rechtsdokumente, sondern lediglich „Ethikkodizes oder vergleichbare Leitlinien für ‚gutes‘ Kommunikationsverhalten, die den Grundsätzen der Selbstkontrolle auf freiwilliger Basis und Rechenschaftspflicht der Medien entsprechen.“ Um zu bestimmen, welche Dokumente in die Datenbank aufgenommen werden, wurde ein bewusster Auswahlprozess durchgeführt, bei dem im Voraus verschiedene Arten von Kodizes festgelegt wurden, so etwa Kodizes für Fachleute aus den Bereichen Journalismus, Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation, von öffentlichen Einrichtungen, kleinen oder individuellen Medien und Mediennutzende. Jeder Kodex musste durch mindestens zwei bis drei typische Dokumente in jedem Land vertreten sein. Da das Hauptkriterium für die Aufnahme darin bestand, dass sich das Dokument mit Fragen der öffentlichen Kommunikation befasst, kamen Kodizes, die sich mit zwischenmenschlicher Kommunikation befassen, nicht in Frage. Zwei der nutzungsfreundlichen Merkmale der Datenbank sind eine interaktive Karte zur Auswahl aller Dokumente eines bestimmten Landes und eine Suchfunktion, mit der die Nutzenden anhand von vordefinierten Kategorien durch Inhalte der Datenbank navigieren können. Weitere Funktionen sind die Möglichkeit, Dokumente in der Originalsprache oder in automatisierten englischen Übersetzungen zu scannen, sowie eine Schaltfläche „Weitere Informationen“ neben jedem Dokument in der Liste der Suchergebnisse, die zusätzliche Informationen und einen Link zum Volltext anzeigt.

Wissen weitergeben

Im Rahmen der Bemühungen des Projektteams, die digitale Ethikkommunikation in Europa voranzubringen, veranstaltete der DIACOMET-Partner Hungarian Europe Society im November 2024 eine internationale Konferenz über Kommunikationsverzerrungen und die Möglichkeit des demokratischen Dialogs im 21. Jahrhundert. Im selben Monat hielt ein Vertreter der slowenischen Partneruniversität Ljubljana den Hauptvortrag auf dem 2024 World Learning Summit in Kroatien. Außerdem präsentierten auf der Jahrestagung der Internationalen und Interkulturellen Abteilung des Deutschen Kommunikationsverbandes in Österreich zwei Vertreterinnen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, die Partnerin des Projekts ist, eine wissenschaftliche Arbeit. Das Projekt DIACOMET (Fostering capacity building for civic resilience and participation: Dialogic communication ethics and accountability) endet im Mai 2026. Weitere Informationen: DIACOMET-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

DIACOMET, Ethik, Kodex, Kommunikation, digitale Kommunikation, öffentliche Kommunikation, Medien, Ethikkodex, Öffentlichkeit