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Values and ethics in Innovation for Responsible Technology in EUrope

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Die Entwicklung intelligenter Geräte und die Ethik

Eine Forschungsgruppe beschäftigt sich damit, in den Fachkreisen des Technikdesigns und der Technologieentwicklung zum Nachdenken über ethische Fragen anzuregen und Diskussionen über sie anzustoßen. Man hofft, auf diese Weise das Vertrauen der Gesellschaft in intelligente Geräte zu stärken.

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Auch wenn intelligente Technologien bereits heute ein fester und allgegenwärtiger Bestandteil unseres täglichen Lebens sind, steht ein großer Teil der Gesellschaft ihnen immer noch eher ängstlich, wenn nicht sogar misstrauisch, gegenüber. „Es wird sehr viel über die Notwendigkeit der ethischen und verantwortungsvollen Gestaltung datenintensiver Technologien und Dienstleistungen diskutiert“, berichtet Irina Schklowski, Professorin für Kommunikation und Informatik an der Universität Kopenhagen. „Wie das jedoch in der Praxis zu realisieren sein soll, ist weitaus weniger klar.“ Hier setzt das EU-finanzierte Projekt VIRT-EU (Values and ethics in Innovation for Responsible Technology in EUrope) mit seiner Arbeit an. Unter Leitung von Schklowski wurden praktische Werkzeuge entwickelt, die auf ganz neue und produktive Weise im Bereich Technologieentwicklung das Nachdenken und Gespräche über Ethik unterstützen sollen. „Konkret waren wir auf der Suche nach praktischen Wegen, wie man den mit Technologieentwicklung befassten Menschen dabei helfen kann, während der Erledigung ihrer Arbeit über Ethik nachzudenken“, fügt Schklowski hinzu.

Ein von Theorie geleitetes Werkzeugpaket

Schklowski zufolge gibt es zwar eine Menge ethischer Prinzipien, Richtlinien und Aussagen, aber es mangelt an praktischen Methoden zu deren Umsetzung. „Um diese Lücke zu füllen, haben wir ein wahrhaft interdisziplinäres Team aus Rechtswissenschaften, Ethnografie, Informatik, Design und Sozialwissenschaften zusammengestellt, das herausfinden sollte, was Ethik in der Praxis eigentlich bedeutet“, erklärt sie. Resultat dessen war, was Schklowski als eine praktische Theorie der Ethik bezeichnet: Ein von Theorie geleitetes Paket aus Werkzeugen und Konzepten, die im Lauf der Entwicklung dabei helfen, über Ethik nachzudenken und entsprechende Schlussfolgerungen zu ziehen, so dass im Endeffekt bessere Designentscheidungen getroffen werden können. „Anstatt nur eine weitere Checkliste zu liefern, weist der VIRT-EU-Werkzeugkasten der Technologieentwicklung einen Weg, um die erforderliche Sprache, Struktur und Autorität zu erwerben, damit Gespräche über Ethik geführt werden können“, erläutert Schklowski. Dieser Werkzeugkasten, der über die Projektwebseite zugänglich ist, beinhaltet einen einzigartigen Fragebogen, anhand dessen Fachleute aus Entwicklung und Design die privaten, ethischen und sozialen Auswirkungen ihrer Arbeit besser bewerten können. Ein weiterer Bestandteil ist der Ethik-Stack, ein Werkzeugset, das bei der Entwicklung neuer vernetzter Technologien das Nachdenken über die potenziellen ethischen und sozialen Folgen der Produkte unterstützen soll. Dieses Werkzeugset beinhaltet Offline-Ressourcen, die darauf ausgelegt sind, schwierige Fragen zu stellen und Annahmen oder Unsicherheiten zu hinterfragen. Außerdem gibt es einen Trickfilm zum Thema Ethik im Internet der Dinge und einen kurzen Ethik-Leitfaden.

Die neue Norm

VIRT-EU hat diesen Werkzeugkasten als den neuen Standard für die im Rahmen von Design und Entwicklung notwendige Auseinandersetzung mit Ethik bereitgestellt. „Anstatt den mit Design und Entwicklung befassten Menschen die Schuld an den Mängeln der datenintensiven Technologien zu geben, haben wir erkannt, dass die Technikleute im Zusammenhang mit ihren Entscheidungen selbst besorgt und unsicher sind“, schließt Schklowski ihre Ausführungen. „Unsere Werkzeuge sind dazu bestimmt, den Menschen dabei zu helfen, diese Unsicherheiten gemeinsam in den Griff zu bekommen, anstatt sich ihnen alleine stellen zu müssen.“ Während im Rahmen des Projekts noch einige akademische Berichte fertigzustellen sind, binden viele Konsortialpartner den Werkzeugkasten bereits in neue Initiativen ein.

Schlüsselbegriffe

VIRT-EU, Ethik, intelligente Geräte, Technik, Technologie, Entwicklung, Privatsphäre, Datenschutz

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