Gesunde Alternative zu Fisch erobert koreanischen Markt
Erschöpfte Meeresökosysteme, zunehmende Gesundheitsbedenken und ein nicht nachhaltiges Wachstum der Fischindustrie bedrohen die Verfügbarkeit von Fisch und Meeresfrüchten für künftige Generationen. Bis zu 55 % der Fischbestände sind gefährdet, und das Fischfutter für Zuchtfische wird immer teurer, berichten die Weltbankgruppe und das World Resources Institute. Der Markt ist sehr daran interessiert, Alternativen zu finden, die wirtschaftlich erfolgreich sind, gleichzeitig einen geringen ökologischen Fußabdruck hinterlassen und der Nachfrage der Verbraucherschaft nach gesunden Lebensmitteln entsprechen. „Koralo erfüllt diese Nachfrage mit einer neuen Quelle von Meeresfrüchten, die gesund und genauso lecker sind wie die, die bekannt und beliebt sind. Außerdem konzentrieren wir uns auf die Herstellung eines funktionellen Fischfutters, um den Herausforderungen der Aquakultur zu begegnen“, sagt Sina Albanese, Mitbegründerin von Koralo mit Sitz in Korea. Meeresfrüchte sind nach Angaben von Albanese eine der weltweit am meisten gehandelten Waren, und die Daten belegen, dass sie sich negativ auf unser Klima und die biologische Vielfalt auswirken können. Hier setzt das EU-unterstützte Projekt Koralo Seafood an. Das Unternehmen hat eine Alternative zu Meeresfrüchten auf Fischbasis konzipiert, die auf dem Hauptbestandteil Mykoprotein basiert. Dies führt laut Albanese im Durchschnitt zu 91 % weniger CO2-Emissionen, zu 84 % weniger Landverbrauch pro m2/kg und zu 98 % weniger Blauwasserverbrauch pro l/kg.
Mikroalgen für Geschmack und Nährstoffversorgung, Mykoprotein für die Textur
Das Projektteam verwendet Mikroalgen, die in großen Fermentern mit Pilzwurzeln kombiniert werden, die gemeinsam in nährstoffreichem Wasser wachsen. Dieser Prozess wird Co-Fermentation genannt. In nur wenigen Tagen wird der nahrhafte und köstliche „New F!sh“ geerntet. Überraschenderweise hat die Kombination dieser beiden Organismen Synergieeffekte sowohl bei der Produktion (Geschwindigkeit und Wachstum) als auch bei den Produkteigenschaften (Geschmack, Textur und Nährwert) bewiesen. „New F!sh ist reich an Nährstoffen. Es bietet den Verbraucherinnen und Verbrauchern eine sättigende, gesunde Mahlzeit, die kalorien- und fettarm ist und einen hohen Anteil an präbiotischen Ballaststoffen enthält. Außerdem bietet es die empfohlene Tagesdosis an Vitamin B12“, fügt Albanese hinzu.
Den koreanischen Markt erschließen
Eines der Hauptziele lautete, das Produkt auf den koreanischen Markt zu bringen. Die Menschen in Korea haben einen der höchsten Pro-Kopf-Verbräuche an Meeresfrüchten, sogar mehr als in Japan. Im Rahmen des Projekts wurden Geschmack und Textur auf die lokalen Vorlieben abgestimmt, wodurch ein intensiver und doch frischer Fischgeschmack entstand, der gleichzeitig zarter und weicher wurde. „Da wir eine neue Technologie verwenden und ein neues Unternehmen sind, mussten wir viele Versionen produzieren, um die koreanische Verbraucherschaft anzusprechen. Wir freuen uns sehr, dass Koralo dank der EU-Unterstützung bei Verbraucher- und Kochtests zu 84,5 % in Bezug auf Geschmack und Aussehen mit konventionellem Fisch vergleichbar ist“, sagt Albanese. Die Verwendung der bestehenden koreanischen Produktionsanlagen bedeutete, dass das Team seine Prozesse und Produktionssysteme anpassen und erweitern musste, ohne bei der hohen Qualität Abstriche zu machen. „Dies war eine große Herausforderung, denn es galt, technische Herausforderungen zu meistern und sich an eine neue Kultur anzupassen und mit ihr zu kommunizieren. Aber wir haben es geschafft, in industriellem Maßstab zu produzieren. Unsere verbesserten Produktversionen sind sowohl lecker als auch gesund und kommen daher bei der Verbraucherschaft sehr gut an.“
Schlüsselbegriffe
Koralo Vegan Seafood, Mikroalgen, Geschmack, Ernährung, Mykoprotein, Meeresfrüchte, Aquakultur