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Wie wichtig ist Teamarbeit für den akademischen Erfolg?

In einer neuen Studie wird untersucht, welchen Einfluss akademische Teams auf die Karriereaussichten haben.

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Das Interesse an einem multidisziplinären Ansatz zur Wissenschaft nimmt weiter zu. Forschungsteams mit Forschenden und Sachverständigen aus ganz verschiedenen Disziplinen erreichen Fortschritte, die in aller Munde sind. Der Erfolg der Teamarbeit scheint sich in der Wissenschaft auszuzahlen. Oder doch nicht? Ein Forschungsteam hat unter Leitung der Universität Kansas in den Vereinigten Staaten herausgefunden, dass Teamwork für junge Forschende mit Doktortitel, die auf Arbeitssuche in der Wissenschaft sind, möglicherweise nicht der ideale Ansatz ist. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Nature Biotechnology“ veröffentlicht.

Je mehr, desto besser?

„Wir fanden heraus, dass die Aussichten auf eine wissenschaftliche Karriere sinken, wenn die Teamgröße in der gewählten Fachrichtung groß ist“, berichtet Donna Ginther, Wirtschaftsprofessorin an der Universität Kansas, in einer Pressemitteilung. „Die Anzahl an Autorinnen und Autoren wissenschaftlicher Arbeiten in unserem Fachgebiet hat sich verändert. Als ich meinen Abschluss gemacht habe, wurden Arbeiten von einer oder zwei Personen verfasst. Jetzt sind es oft drei bis fünf – also praktisch das Doppelte. Besonders in den Naturwissenschaften sind es oft viele.“ Die Forschenden haben die wissenschaftliche Laufbahn von Doktorandinnen und Doktoranden in Naturwissenschaften, Technik und Gesundheit betrachtet, die in den Vereinigten Staaten studierten und arbeiten. Dabei bezogen sie sich auf Daten der National Science Foundation – einer unabhängigen Stelle, die Daten zu Doktorandinnen und Doktoranden vom Zeitpunkt der Promotion bis zum Alter von 76 Jahren erhebt.

Es kommt auf die Größe an

„Wir haben gefragt: Wenn die Teamgröße im Schnitt größer wird, welche Auswirkungen hat das? Und wie wirkt sich das auf die Karriere aus?“, ergänzte Ginther. Die Analyse ergab, dass die Teamgröße zur Zeit der Promotion in allen Bereichen mit der Zeit zunahm und Einzelpersonen weniger Chancen hatten, eine Festanstellung oder Forschungsförderung von der Regierung zu erhalten. Außerdem stieg die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Wissenschaft und ihr Forschungsgebiet verlassen. „Ich habe ausführlich zu Nachwuchsforschenden geforscht“, meint Ginther. „Bei dieser Arbeit hat mir das Modell und die Intuition hinter dem Ergebnis besonders gefallen. Die Welt ist groß und komplex und Teams sind ein wichtiger Aspekt. Die Rolle des einsamen Intellektuellen gibt es nicht mehr. Teamarbeit ist ein absolutes Muss geworden.“ Ginther endet mit: „Wenn wir mehr kleinere Forschungsgruppen bilden, könnte das zu einer politischen Änderung führen, die durch unsere Arbeit gestützt ist. Mehr kleinere Teams könnten besser sein als Megateams, hinsichtlich wissenschaftlicher Entdeckungen und auch der beruflichen Entwicklung.“

Schlüsselbegriffe

Teamarbeit, Team, Promotion, Forscherin, Forscher, Wissenschaft, Forschung, akademische Karriere, Karriere