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Race to the bottom? Family labour, household livelihood and consumption in the relocation of global cotton manufacturing, ca. 1750-1990

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Die Entwicklung der globalen Baumwollproduktion nachzeichnen

In einem breit angelegten Forschungsprojekt wurden die Veränderungen in den Bereichen Hausarbeit, Konsum und Lebensunterhalt im Zusammenhang mit Baumwolltextilien seit dem 18. Jahrhundert untersucht.

Die Baumwollproduktion bildet seit Hunderten Jahren das Herzstück des globalen Handels. Textilien wurden fast überall auf der Welt hergestellt, doch die wichtigsten Exportzentren waren in den vergangenen 250 Jahren mehrmals auf unterschiedlichen Kontinenten zu finden, von Asien nach Europa und in die Vereinigten Staaten und wieder zurück nach Asien. Der Wandel in dieser Branche ist zwar gut dokumentiert, doch die Gründe dafür sind noch unklar. Es wurde argumentiert, dass die gesunkenen Lohnkosten zu einem „Wettlauf nach unten“ geführt haben, aber das kann nicht erklären, warum die Textilproduktion in einigen Regionen und Zeiträumen überlebte und erfolgreicher war als in anderen. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts TextileLab wurden sowohl makro- als auch mikroökonomische Trends bei der globalen Verlagerung der Textilproduktion analysiert. Ein Forschungsteam unter der Leitung von Elise van Nederveen Meerkerk, Professorin für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Utrecht, recherchierte, inwieweit die Strategien zur Sicherung des Lebensunterhalts der Haushalte, die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung und die lokalen Konsumpräferenzen die Textilherstellung weltweit beeinflussten.

Eine multimodale Studie über die Geschichte der Baumwollproduktion

Das Team vom Europäischen Forschungsrat unterstützte Projekt TextileLab nutzte eine Mischung aus qualitativen und quantitativen Methoden, um die Beziehung zwischen Verbrauchsmustern und Arbeitsteilung in der Textilproduktion zu ermitteln. Dazu gehörte die Erstellung neuer Datenbanken mit Angaben zu den Löhnen von Männern, Frauen und Kindern, die im Laufe der Zeit in der Industrie tätig waren, sowie eine detaillierte Analyse von Archivmaterial und historischen Haushaltsbudgets.

Erkenntnisse über die örtlichen Gegebenheiten gewinnen

Eines der wichtigsten Projektergebnisse lautete, dass die Entscheidung von Männern oder Frauen, in der lokalen Industrie zu arbeiten, sehr stark von den Möglichkeiten abhängt, in der lokalen Landwirtschaft Arbeit zu finden. „Statt allgemeiner kultureller Argumente, warum Frauen in bestimmten Ländern nicht arbeiten können, waren die Präferenzen der Haushalte, entweder ihre Töchter, Frauen oder Männer in die Fabrik zu schicken, ausschlaggebend und hingen stark von den lokalen wirtschaftlichen Bedingungen ab“, sagt van Nederveen Meerkerk. Im Rahmen der verschiedenen individuellen Forschungsprojekte, die Bestandteil von TextileLab waren, einschließlich Fallstudien in drei Kontinenten, veröffentlichte das Projektteam eine Reihe von Artikeln in fachlich begutachteten Zeitschriften und zwei Monografien (jeweils bei Palgrave Macmillan erschienen).

Historische und aktuelle Perspektiven beleuchten

Die Ergebnisse haben ebenso Auswirkungen auf die heutige globale Arbeitsteilung. Während der COVID-19-Pandemie traten Muster auf, die mit der Produktion, dem Verbrauch und den Entscheidungen der Privathaushalte bei der Arbeitsteilung zusammenhingen. „In vielen Haushalten auf der ganzen Welt wurde die Hausarbeit zur Norm, und die Last der Betreuung von Kindern, die plötzlich nicht mehr zur Schule gehen konnten, oder von älteren Familienmitgliedern wurde übermäßig von Frauen geschultert“, kommentiert van Nederveen Meerkerk. „Das hat sich auch auf ihre Produktivität bei der Lohnarbeit ausgewirkt.“ Die Untersuchung ergab außerdem, dass die kolonialen Beziehungen bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts die Entwicklung freier Märkte, lokaler Industrien und des Wirtschaftswachstums behinderten. Zugleich hatten Einzelpersonen und Haushalte jedoch Konsumgewohnheiten, die durch die Einfuhr westlicher Produkte nicht erfüllt werden konnten. Daraus ergaben sich Chancen für lokale Industrien, die sich stärker am lokalen Geschmack orientieren, und Marktentwicklungen sowohl für handwerkliche Produkte (Afrika südlich der Sahara, Indien und Indonesien) als auch für moderne industrielle Textilprodukte aus lokaler Produktion (z. B. China und Indien). „Die Lehre aus all dem ist, dass lokaler Verbrauch und nationale Märkte eine Quelle der wirtschaftlichen Entwicklung für den globalen Süden sein können, aber die postkolonialen globalen Beziehungen auf ein solches Modell ausgerichtet werden müssten“, fügt van Nederveen Meerkerk hinzu. „Dazu wären andere internationale Handelsabkommen und eine geringere Rolle für multinationale Konzerne erforderlich.“

Schlüsselbegriffe

TextileLab, multimodal, Untersuchung, Baumwollproduktion, Geschichte, historisch, aktuell, Perspektiven

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