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Sweeteners and sweetness enhancers: Impact on health, obesity, safety and sustainability

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Süßstoffe – Freund oder Feind?

Unser Zuckerkonsum bleibt hartnäckig hoch und liegt weit über dem von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Wert. Können Süßstoffe den Menschen helfen, auf zuckerarme Alternativen umzusteigen?

Angesichts des Beitrags des Zuckers in der Nahrung zur Entstehung von Adipositas und kardio-metabolischen Erkrankungen hat die Weltgesundheitsorganisation empfohlen, dass die Aufnahme von freiem Zucker nicht mehr als 10 % der Gesamtenergiezufuhr betragen sollte. Jo Harrold, eine Koordinatorin des Projekts SWEET, erklärt: „Künstliche/natürliche/nicht-nutritive/kalorienärmere Süßstoffe sowie Süßkraftverstärker bieten die Möglichkeit, Kalorien in Form von Zucker zu entfernen und gleichzeitig die Attraktivität und Marktfähigkeit beliebter Produkte für die Verbrauchenden zu erhalten.“ Harrold, Dekanin für Psychologie und Professorin für Appetit und Adipositas in der Fakultät für Psychologie an der Universität Liverpool, wollte herausfinden, welche Risiken und Nutzen die Verwendung alternativer Süßungsmittel mit sich bringt. Im Rahmen des Projekts sollte zudem ermittelt werden, welche Hindernisse ihrer Nutzung entgegenstehen. „Alle sind für den menschlichen Verzehr zugelassen, Süßstoffe und Süßkraftverstärker werden derzeit jedoch nur unzureichend genutzt, da einige Studien trotz umfangreicher Sicherheitsdaten einen Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle und Herzkrankheiten vermuten lassen. Andere Untersuchungen deuten darauf hin, dass sie sich negativ auf die Darmflora auswirken können“, sagt sie.

Klinische Studien und Erhebungen zur Ermittlung der Auswirkungen von Zuckeralternativen

Das Team untersuchte die Wirkung von Süßstoffen und Süßkraftverstärkern anhand verschiedener Protokolle, darunter Studien mit Akutdosierung (1 Tag) und Wiederholungsdosierung (14 Tage), deren Schwerpunkt auf einzelnen Lebensmitteln lag, um die Auswirkungen von Süßstoffen und Süßkraftverstärkern auf den Blutzuckerspiegel zu untersuchen. Dabei wurden zudem das Ernährungsverhalten und die Blutbiochemie berücksichtigt. Die Studien fanden an Erwachsenen aus Dänemark, Frankreich, Spanien und dem Vereinigten Königreich statt. „Im Mittelpunkt von SWEET stand die einjährige randomisierte kontrollierte Studie, in der untersucht wurde, ob die längerfristige Aufnahme von Süßstoffen und Süßkraftverstärkern als Teil einer gesunden, zuckerarmen Ernährung die Aufrechterhaltung des Gewichtsverlusts nach einer schnellen Gewichtsabnahme verbessern kann“, sagt Harrold. Im Rahmen dieser Studie wurden die Nutzen-Risiko-Marker für Diabetes Typ II und Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Vergleich zu keinem Konsum von Süßstoffen und Süßkraftverstärkern untersucht. Zu diesem Zweck wurden für die Studie übergewichtige oder adipöse Erwachsene und Kinder aus Dänemark, Griechenland, Spanien und den Niederlanden rekrutiert. Das Team führte zudem eine Online-Erhebung unter mehr als 11 000 Verbrauchenden in den meisten EU-Mitgliedstaaten durch, um Einstellungen, Wahrnehmungen und Verhaltensabsichten gegenüber Süßstoffen und Süßkraftverstärkern zu untersuchen.

Vermeidung von Süßstoffen und Süßkraftverstärkern hauptsächlich aufgrund wahrgenommener Gesundheitsrisiken

Die Analysen ergaben, dass die Verbrauchenden die Nutzen von Süßstoffen und Süßkraftverstärkern in den Bereichen Gewichtsabnahme, Diabetesmanagement und Mundgesundheit sehen. Süßstoffe und Süßkraftverstärker aus pflanzlichen Quellen wurden positiver wahrgenommen als solche aus künstlichen Quellen. Die Vermeidung von Süßstoffen und Süßkraftverstärkern wird hauptsächlich durch wahrgenommene Gesundheitsrisiken bestimmt. „Allerdings“, so Harrold, „zeigten die kurz- und mittelfristigen kontrollierten Interventionen, dass Süßstoffe und Süßkraftverstärker in Getränken, halbfesten und festen süßen Nahrungsmitteln den Blutzuckerspiegel senken und weder akut noch nach zwei Wochen wiederholten täglichen Verzehrs nachteilige Auswirkungen auf Appetit, Stoffwechsel oder Gesundheitsmarker haben.“ Die randomisierte kontrollierte Langzeitstudie zeigte nicht nur, dass der Ersatz von Zucker in der gesamten Ernährung durch Süßstoffe die Kontrolle über die Gewichtsabnahme langfristig verbessert, sondern auch, dass die langfristige Verwendung von Süßstoffen das Verlangen nach süßen Lebensmitteln verringert und das Risiko für Diabetes Typ II oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht erhöht. Das Team erstellte eine Entscheidungshilfe zur Förderung der verantwortungsvollen Entwicklung und Verwendung von Süßungsmitteln durch die Industrie, die über eine Online-Schnittstelle auf der Website des Projekts SWEET zugänglich sein wird. „Wir wollten das Verständnis und die Umsetzung der Projektmaßnahmen und -ergebnisse erleichtern und die Annahme von kommerziellen Möglichkeiten fördern. Dazu gehören auch Zusammenfassungen für Nicht-Fachleute“, sagt Harrold.

Schlüsselbegriffe

SWEET, Süßstoffe und Süßkraftverstärker, Süßungsmittel, Zuckeralternativen, Gesundheit, Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel , Blutbiochemie, Ernährung

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