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Klimaauswirkungen des Luftverkehrs individuell bewerten

CICONIA hat sich zum Ziel gesetzt, die Auswirkungen des Luftverkehrs, einschließlich der Kondensstreifen, auf das Klima zu beschreiben, zu messen und zu prognostizieren sowie Empfehlungen auszusprechen, wie sie weiter verringert werden können.

„Erstmals wird ein breiter europäischer wissenschaftlicher und operativer Konsens vorgeschlagen, um die nicht CO2-bedingte Abschwächung mit konkreten Lösungen anzugehen.“

Philippe Masson, Projektkoordinator von CICONIA

In den vergangenen zehn Jahren wurden Anstrengungen unternommen, um die Bedingungen, die Kondensstreifen erzeugen, zu erkennen und zu vermeiden sowie andere nicht CO2-bezogene Auswirkungen des Luftverkehrs zu verringern. Ziel des Projekts CICONIA, das vom gemeinsamen Unternehmen SESAR finanziert wird, ist es, das europäische Wissen über die Umweltauswirkungen des Luftverkehrs zu verbessern. Das Ziel lautet, diese Auswirkungen genau zu beschreiben, zu messen und zu prognostizieren und diese Informationen in eine klimaeffiziente Routenplanung zu integrieren. Dazu wird das Projektteam von CICONIA ein breites Spektrum der europäischen Luftfahrtindustrie einbeziehen, einschließlich Fluggesellschaften, Flugverkehrsmanagement und Netzbetrieb. Projektintern werden betriebliche Strategien entwickelt und Empfehlungen für die Regulierungsbehörden im Hinblick auf einen nachhaltigen Luftverkehr abgegeben. Der erste Schritt besteht darin, die Wettervorhersage zu verbessern, einschließlich der Bedingungen, unter denen Kondensstreifen entstehen, und genauere und maßgeschneiderte Klimafolgenabschätzungen zu erstellen. „CICONIA wird Emissionsdaten auf der Basis einzelner Flüge mit betrieblichen Wettervorhersagen kombinieren, um die erwarteten Klimaauswirkungen mit speziellen Instrumenten zu berechnen“, erklärt Philippe Masson, Verantwortlicher für Luftverkehrsmanagement und Regelsetzung bei Airbus und Projektkoordinator von CICONIA.

Konkrete Lösungsvorschläge

Das CICONIA-Team wird dann neue Betriebskonzepte für den europäischen Luftverkehr festlegen, einschließlich der Vermeidung von Kondensstreifen. So erhalten Verantwortliche der Politik Empfehlungen und Klimakennzahlen, die Wirtschaftlichkeit und Auswirkungen auf den Betrieb berücksichtigen. „Unter den verschiedenen derzeit vorgeschlagenen Ansätzen scheint die Verwendung nachhaltiger Flugkraftstoffe eine vielversprechende Lösung zu sein, um die CO2-Emissionen und einige direkte nicht CO2-bedingte Emissionen zu verringern“, fügt Masson hinzu. Die betriebliche Durchführbarkeit der Betriebskonzepte wird dann durch Simulationen und auch durch einige reale Flugversuche nachgewiesen. Die Ergebnisse werden dazu beitragen, aufzuzeigen, wie die Entstehung von hartnäckigen und störenden Kondensstreifen minimiert werden kann – sowohl in der Flugplanungsphase als auch während der Reise selbst. CICONIA zielt mit seinen konkreten Empfehlungen und Anforderungen darauf ab, den Beitrag des Luftverkehrs zur gesamten anthropogenen Klimaerwärmung, der derzeit auf etwa 3,5 % geschätzt wird, zu verringern. „Erstmals wird ein breiter europäischer wissenschaftlicher und operativer Konsens vorgeschlagen, um die nicht CO2-bedingte Abschwächung mit konkreten Lösungen anzugehen“, sagt Masson.

Schlüsselbegriffe

Luftverkehr, Luftfahrt, SESAR JU, Nachhaltigkeit, Klimaneutralität, Flugverkehrsmanagement, Grüner Deal, Umweltauswirkungen, Horizont Europa, digitaler europäischer Luftraum, Emissionen, Reduzierung