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Surveilling Malaria through machine learning and clustering tools in pregnancy

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Schwangere Frauen überwachen Malaria

Schwangere Frauen kämpfen an vorderster Front in der Überwachung von Malaria und zeigen räumliche Trends und genetische Erkenntnisse für gezielte Maßnahmen auf.

Da Malaria nach wie vor eine weltweite Gesundheitsgefahr darstellt, ist die Überwachung der Krankheit eine der wichtigsten Säulen für ihre Kontrolle und Eliminierung. Die derzeitigen Überwachungsansätze stoßen jedoch an mehrere Grenzen, die den Kampf gegen die Ausbreitung dieser Krankheit behindern. Herkömmliche Methoden – wie die kontinuierliche Überwachung von Malariafällen in Gesundheitseinrichtungen – werden durch Faktoren wie die fehlende Erfassung von Fällen durch Personen, die keine medizinische Versorgung in Anspruch nehmen, und asymptomatische Infektionen, die unentdeckt bleiben, beeinträchtigt. Ebenso bieten Querschnittsbefragungen in Haushalten wertvolle Einblicke in die Verbreitung von Malaria, aber aufgrund ihrer logistischen Komplexität und der hohen Kosten können sie höchstens einmal im Jahr durchgeführt werden, was die Möglichkeit einer kontinuierlichen zeitlichen Überwachung einschränkt.

Malariatests in der Schwangerenvorsorge

Im Rahmen des über die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen durchgeführten Projekts PregMal wurde ein neuartiger Ansatz für die Überwachung von Malaria vorgeschlagen, bei dem Besuche von Schwangeren in der Schwangerenvorsorge genutzt werden. Hauptforscher Alfredo Mayor kommentiert: „Die routinemäßige Untersuchung schwangerer Frauen aus Gründen, die nichts mit Malaria zu tun haben, bietet ein gutes Bild der Prävalenz der Krankheit in der Gemeinschaft und berücksichtigt auch asymptomatische Infektionen.“ Das Projektteam nutzte verfügbare Daten aus dem Süden Mosambiks, die zwischen 2016 und 2019 erhoben wurden, und analysierte mithilfe von Instrumenten des maschinellen Lernens genetische Marker des Malariaerregers Plasmodium falciparum. So konnte das Team die räumliche Verteilung verschiedener Parasitenpopulationen bestimmen, was Aufschluss darüber gibt, wie sich der Parasit in verschiedenen Regionen entwickelt und ausbreitet. Zudem entwickelte der Forschungsstipendiat Arnau Pujol, inspiriert von bestehenden Instrumenten aus der Kosmologie, einen neuartigen Algorithmus namens EpiFRIenDs zur Erkennung der Brennpunkte und Ausbrüche von Malaria. „Routinetests bei der Schwangerenvorsorge werden bereits für andere Krankheiten durchgeführt, wodurch die Integration von Malariatests logistisch einfach und kosteneffizient wäre“, betont Mayor.

Schwangere Frauen überwachen die Malariaprävalenz

Die Ergebnisse des Projekts PregMal unterstrichen das Potenzial von schwangeren Frauen in der Überwachung von Malaria. Tests auf Infektionen mit Plasmodium falciparum während der ersten Termine in der Schwangerenvorsorge haben sich als zuverlässige Methode erwiesen, um räumliche und zeitliche Trends bei der Malariaübertragung in der Gemeinschaft zu erkennen. Auffallend ist, dass schwangere Frauen die Malariabelastung in der Allgemeinbevölkerung widerspiegeln, unabhängig von Parität oder HIV-Status. Die bei schwangeren Frauen beobachtete genetische Vielfalt des Parasiten entsprach auch jener, die in der Allgemeinbevölkerung festgestellt wurde. Über das Projekt wurde jedoch verdeutlicht, dass es Probleme mit der Empfindlichkeit von Diagnosetests gibt, insbesondere in Gebieten mit mäßiger bis hoher Übertragungsrate bei Malaria. Außerdem wurde eine bemerkenswerte dreimonatige Verzögerung zwischen den bei schwangeren Frauen beobachteten Malariatrends und den in den Gesundheitseinrichtungen gemeldeten Fällen festgestellt. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass letztere die jüngsten Infektionen widerspiegeln, schwangere Frauen dagegen kumulative oder ältere Infektionen.

Auswirkungen auf die Krankheitsbekämpfung

„In Zukunft wollen wir diese neue Informationsquelle nutzen, um die Kontrolle und Eliminierung von Malaria zu verbessern“, erklärt Pujol. Durch die Integration von epidemiologischen und genomischen Daten plant das Team, die Auswirkungen der derzeitigen Maßnahmen gegen Malaria auf die Verringerung der Malariaübertragung bewerten. Außerdem wird die Prävalenz genetischer Marker überwacht, die mit der Resistenz gegen verschiedene Malariabehandlungen in Zusammenhang stehen. Der Einfluss anderer Verhaltensweisen bei der Suche nach medizinischer Versorgung und die Verwendung von Moskitonetzen auf die Malariaprävalenz wird ebenfalls geprüft.

Schlüsselbegriffe

PregMal, Malaria, Schwangere, Überwachung, Schwangerenvorsorge, Plasmodium falciparum, genetische Vielfalt

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