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Dem Gebärmutterhalskrebs in Europa ein Ende bereiten

Eine EU-geförderte Initiative entwickelt derzeit eine Methode für risikobasierte Screenings zur Bekämpfung von Gebärmutterhalskrebs.

Gebärmutterhalskrebs gehört zu den wenigen Krebsarten, die bei frühzeitiger Erkennung fast vollständig vermeidbar sind. Dennoch wurden in Europa 2020 mehr als 58 000 Neuerkrankungen und gut 26 000 Todesfälle gezählt. Um Gebärmutterhalskrebs als Bedrohung für die öffentliche Gesundheit zu eliminieren, muss das Screening effektiver und effizienter werden. Mit diesem Ziel vor Augen stellt das EU-finanzierte Projekt RISCC nun eine risikobasierte Screening-Methode vor. Zur Erstellung von Risikoprofilen anhand der Screening-Anamnese nutzt es Daten aus mehreren umfassenden Screening-Studien zum humanen Papillomavirus (HPV) aus ganz Europa. HPV-Infektionen sind die häufigste Form von sexuell übertragenen Infektionskrankheiten und die Ursache für fast nahezu alle Fälle von Gebärmutterhalskrebs. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt HPV-Tests als primäre Screening-Methode zur Prävention von Gebärmutterhalskrebs. Im Hinblick auf die Effektivität und Effizienz sind HPV-basierte Screening-Programme jedoch noch verbesserungsbedürftig.

Neue Erkenntnisse über die Sicherheit von HPV-basierten Screening-Intervallen

Die Forschenden erfassten Nachsorgedaten von Frauen, die an einer Studie in den Niederlanden mit einem Rekrutierungszeitraum von 1999 bis 2002 teilgenommen hatten. Dafür wurden 18 448 Frauen mit einem negativen HPV-Ergebnis in der zweiten studienbezogenen Screening-Runde (fünf Jahre nach Rekrutierung) ausgewählt und auf Grundlage der Screening-Ergebnisse zum Zeitpunkt der Aufnahme in die Studie gruppiert. Die Ergebnisse zeigten, dass HPV-negative Frauen ein größeres Langzeitrisiko für zervikale intraepitheliale Neoplasie (CIN) vom Grad 3 oder höher aufwiesen, wenn das HPV-Testergebnis in der vorherigen Screening-Runde positiv war. Unter zervikaler intraepithelialer Neoplasie wird das abnorme Wachstum von Zellen an der Oberfläche des Gebärmutterhalses verstanden, das bei Nichtbehandlung potenziell zu Gebärmutterhalskrebs führen könnte. Die CIN wird in unterschiedliche Schweregrade aufgeteilt, wobei Grad 3 die schwerste Form darstellt. Die Forschungsarbeit unterstützt die Implementierung von risikobasierten Intervallen, die auf HPV-Ergebnissen aus der aktuellen und vorherigen Screening-Runde basieren. Die Ergebnisse wurden in „PLOS Medicine“ veröffentlicht. „Unsere Studie hat bestätigt, dass das Screening-Intervall bei HPV-negativen Frauen, die auch im Screening der vorherigen Runde negativ waren, sicher von fünf auf zehn Jahre verlängert werden kann“, so die Autor*innen abschließend. „Ein Positiv-Ergebnis in der Vorgeschichte ist, selbst bei einem aktuell negativen Ergebnis, mit einem erhöhten Langzeitrisiko für eine Krebsvorstufe assoziiert, bei dem eine Neubewertung des zehnjährigen Screening-Intervalls geboten ist. Insgesamt deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass HPV-Ergebnisse aus mehreren Screening-Runden berücksichtigt werden sollten, um den angemessenen Zeitraum bis zur nächsten Screening-Einladung zu ermitteln.“ Das im Dezember 2024 endende Projekt RISCC (RISK-BASED SCREENING FOR CERVICAL CANCER) entwickelt und bewertet derzeit das erste risikobasierte Screening-Programm für Gebärmutterhalskrebs und wird quelloffene Umsetzungsinstrumente verfügbar machen. Wenn Sie Ihr Projekt in einer der nächsten Ausgaben als „Projekt des Monats“ sehen wollen, schreiben Sie uns einfach eine E-Mail an editorial@cordis.europa.eu und sagen Sie uns, warum wir Ihr Projekt vorstellen sollten.

Schlüsselbegriffe

RISCC, Krebs, Gebärmutterhalskrebs, Screening, humanes Papillomavirus, zervikale intraepitheliale Neoplasie