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From heating and cooling strategies to action: how public authorities can strategically plan the decarbonisation of the heating and cooling sector and initiate impactful projects

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Dekarbonisierung der Heizung: Pläne mit wirksamen Maßnahmen

Maßgeschneiderte Unterstützung, die an erfolgreichen Fällen ausgerichtet ist, hilft lokalen Gebietskörperschaften bei der Ausarbeitung nachhaltiger Wärme- und Kälteversorgungspläne.

Etwa die Hälfte des Energiebedarfs in Europa entfällt auf das Heizen. Fast 75 % davon werden noch immer durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe abgedeckt. Die Dekarbonisierung des Heizens wird für die Erreichung des EU-Emissionsreduktionsziels um mindestens 55 % bis 2030 von entscheidender Bedeutung sein, was die zentrale Rolle der Gemeinden bei diesen Bemühungen unterstreicht. Ein Hindernis für die Verwirklichung dieses Ziels ist die Tatsache, dass der „Heizungsraum“ oft die Hoheit der Eigentümerinnen und Eigentümer der Gebäude ist. In der Vergangenheit hat die Politik der Einhaltung von Emissionsgrenzen und der Effizienz Vorrang vor der Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energiequellen eingeräumt. Dies ändert sich jedoch rasant. Die Planung von Heizung und Kühlung wird nun als zentraler Bestandteil der EU-Ziele angesehen, was auch durch die überarbeitete Energieeffizienz-Richtlinie unterstützt wird (Artikel 25, Absatz 6). Das EU-finanzierte Projekt ActIonHeat wurde ins Leben gerufen, um Gemeinden bei der Planung – und Umsetzung – der Wärme- und Kälteversorgung in ganz Europa zu unterstützen.

Erfolgsfaktoren, die aus Plänen Taten werden lassen

Das Team von ActIonHeat bewertete bestehende Pläne, um Erfolgsfaktoren zu ermitteln, die die Umsetzung von Plänen in konkrete Maßnahmen ermöglichen. Etwa 350 Beteiligte nahmen an einer Umfrage und 15 an Einzelgesprächen teil. Es überrascht nicht, dass gute Daten und einfach zu verwendende Instrumente die Pläne und Ergebnisse verbessern. Im Rahmen des Projekts wurden zwei bestehende Instrumente zur Unterstützung der lokalen Energieplanung im Bereich Heizung und Kühlung eingesetzt: Mit Hotmaps, einem frei zugänglichen Kartierungsinstrument, können der Wärmebedarf von Gemeinden und das Potenzial von erneuerbaren Energien und Abwärme ermittelt werden. Thermos und seine Visualisierungsoptionen für einzelne Gebäude können die detaillierte Planung von Fernwärmeprojekten unterstützen. Projektkoordinator Ali Aydemir von der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung sagt: „Organisation und Kommunikation sind Schlüsselelemente einer effektiven Planung der Wärme- und Kälteversorgung. Nationale und lokale Akteure müssen sich abstimmen und miteinander kommunizieren. Darüber hinaus ist es wichtig, Engagement, Ziele und Visionen innerhalb der Gemeinschaft zu schaffen.“

Strategieentwicklung, Machbarkeitsbewertung und Finanzierungsoptionen

In ActIonHeat wurde die ActIonHeat Support Facility ins Leben gerufen, um Gemeinden und Regionalregierungen, Energieagenturen und -versorgern sowie bei der Stadtplanung dabei zu helfen, die Planung der Wärme- und Kälteversorgung in ganz Europa zu beschleunigen. Es wurden drei Module einbezogen: Entwicklung einer Strategie für die Umstellung der Wärme- und Kälteversorgung, Bewertung der Durchführbarkeit von Projekten und Finanzstudien. Das Projektteam arbeitete direkt mit einzelnen Gemeinden und mit Vermittlern zusammen, die mehrere Gemeinden unterstützen, um die Reichweite des Projekts zu vergrößern. So wurden über ActIonHeat beispielsweise die Städte Zelzate, Belgien, und Neuried, Deutschland, bei der Planung von Fernwärmenetzen unterstützt. Das Team beriet zudem die LandesEnergieAgentur Hessen und den Senat von Berlin, die in Bundesländern liegen, in denen eine verbindliche Wärmeplanung eingeführt wurde. Darüber hinaus arbeitet das Team mit Le Syndicat de l'Ouest Lyonnais in Frankreich und dem Energieinstitut Vorarlberg in Österreich zusammen, die beide viele Gemeinden bei der Wärmeplanung unterstützen. Insgesamt rechnet es damit, dass direkt oder indirekt etwa 120 bis 200 Gemeinden erreicht werden. „Ursprünglich konzentrierten wir uns auf lokale Gebietskörperschaften. Aus der Umfrage geht jedoch hervor, dass Gemeinden mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert sind, unter anderem mit einem Mangel an Personal, Daten und einem gemeinsamen Ziel. Dies wurde durch unsere Support-Facility-Projekte bestätigt. Die teilnehmenden Gemeinden mussten erhebliche Beiträge leisten und unter anderem lernen, wie technische Hilfsmittel eingesetzt werden. Viele Gemeinden haben einfach nicht die Mittel, um dies zu verwirklichen. Wir haben uns angepasst und unsere Dienstleistungen stärker auf Vermittler wie Energieagenturen ausgerichtet, die viele Gemeinden erreichen“, erklärt Aydemir. Die Umstellung der Wärme- und Kälteversorgung erfordert ein Engagement auf mehreren Ebenen und von mehreren Akteuren, wobei auf lokaler Ebene ein wesentlicher Beitrag geleistet wird. Die Ergebnisse von ActIonHeat – die Ermittlung von Hindernissen und Chancen sowie die Bereitstellung praktischer, maßgeschneiderter Unterstützung – werden die lokale Energiewende durch eine verbesserte Planung vorantreiben.

Schlüsselbegriffe

ActIonHeat, Wärme und Kälte, Gemeinden, Energie, Fernwärme, Planung der Wärme- und Kälteversorgung, Energieagenturen, Energieplanung

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