Die Fischerei der Zukunft
Hierbei handelt es sich um eine KI-Transkription.
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Abigail Acton
Das ist CORDIScovery
00:00:16:05 - 00:00:37:18
Abigail Acton
Hallo und herzlich willkommen zu dieser Folge von CORDIScovery mit mir, Abigail Acton. Umweltbelastung, Klimawandel und der Verlust der biologischen Vielfalt bedrohen unsere nachhaltige Nutzung der Meeresressourcen. Gleichzeitig brauchen wir jedoch essbare Meerestiere. Nach Angaben der Vereinten Nationen ist die Weltbevölkerung mehr als dreimal so groß wie in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts, und die Ernährungssicherheit stellt ein wachsendes Problem dar.
00:00:37:20 - 00:01:02:17
Abigail Acton
Es ist ein Dilemma. Wir müssen mehr Nahrungsmittel aus dem Meer gewinnen und dabei gleichzeitig die Bestände erhalten und die biologische Vielfalt sichern. Eine Lösung ist die Fischzucht. Zuchtfische weisen einen der kleinsten, im Verhältnis zum tierischen Eiweiß betrachteten CO2-Fußabdrücke auf und Fisch ist sehr nahrhaft, aber es gibt auch Nachteile. Eine weitere Lösung stellt der Einsatz von Technologie zur Verbesserung des Fischereiprozesses dar, damit wir intelligenter fischen können. Aber in der heutigen Folge geht es nicht nur darum, wie Fisch uns ernähren kann.
00:01:02:19 - 00:01:30:22
Abigail Acton
Es geht auch darum, was Fische uns lehren können. Alle drei Gäste, deren Arbeit mit EU-Finanzmitteln unterstützt wurde, werden uns heute mehr darüber erzählen können. Rachel Tiller ist leitende Wissenschaftlerin und Direktorin des Bereich für biologische Vielfalt und Flächennutzung, einem strategischen Forschungsprogramm von SINTEF Ocean, einem Forschungsinstitut mit Sitz in Trondheim, Norwegen. Sie möchte einen Weg finden, um den Fischereigemeinschaften Werkzeuge zu verschaffen, die ihre Arbeit produktiver und umweltfreundlicher werden lassen.
00:01:31:02 - 00:01:31:23
Abigail Acton
Herzlich Willkommen, Rachel.
00:01:32:04 - 00:01:34:11
Rachel Tiller
Ich danke Ihnen vielmals. Ich freue mich wirklich sehr, hier zu sein.
00:01:34:15 - 00:01:57:14
Abigail Acton
Und wir freuen uns, Sie hier bei uns begrüßen zu dürfen. Margaret Rae ist die Geschäftsführerin von Konree Innovation mit Sitz in Galway, Irland. Das Ziel des Unternehmens besteht darin, die neuesten technologischen Ansätze zu nutzen, um die Gesundheit von Zuchtfischen und das Tierwohl zu verbessern. Hallo, Margaret. Hallo, Abigail. Hallo, zusammen. Marc Muller, jetzt im Ruhestand, war lange Assistenzprofessor beim belgischen Nationalfonds für wissenschaftliche Forschung FNRS und arbeitete an der Universität Lüttich.
00:01:57:16 - 00:02:05:12
Abigail Acton
Er untersucht die Genregulierung und die Entwicklungsbiologie verschiedener Arten, wobei er sich hauptsächlich auf die Skelettbildung beim Zebrafisch konzentriert. Willkommen, Marc.
00:02:05:15 - 00:02:06:09
Marc Muller
Vielen Dank für die Einladung.
00:02:06:09 - 00:02:19:23
Abigail Acton
Rachel, das Projekt Smart Fish hat der Fischereigemeinschaft innovative Werkzeuge an die Hand gegeben, mit denen besser die gewünschten Fische gefangen und der Fang einfacher registriert werden kann. Erklären Sie uns doch bitte, welche Probleme mit Ihrem Projekt gelöst werden sollen. Nun, wir
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Rachel Tiller
prüfen, wie wir den Fischereisektor umweltfreundlicher gestalten können. Er hat für einige einen schlechten Ruf, und wir möchten betonen, dass die Fischerinnen und Fischer im Allgemeinen nicht versuchen, irgendwelche Regeln zu brechen, aber es sind eine Menge Missverständnisse zu diesem Thema im Umlauf. Außerdem gibt es auch viele Unklarheiten darüber, wie sie ihr Fischereiverhalten ändern können, um auf wissenschaftliche Weise umweltfreundlicher zu werden.
00:02:48:10 - 00:03:08:24
Rachel Tiller
Und wir brauchen zudem mehr Nahrung aus dem Meer. Wir werden also nicht aufhören zu fischen, aber wir müssen dabei auf eine Weise vorgehen, dass wir keine Fische wegwerfen müssen, die wir eigentlich gar nicht fangen wollen. Wir müssen darauf achten, dass wir nicht zu kleine Arten fangen oder dass wir keine Fische von der Roten Liste mit dem Fang erwischen. Also die Fische, die vom Aussterben bedroht sind.
00:03:09:01 - 00:03:33:06
Rachel Tiller
Zu diesem Zweck müssen wir Technologien entwickeln, mit denen die Fischenden möglicherweise unter Wasser nachschauen können, bevor sie einen Fang bergen, oder automatisch aufzeichnen können, was sie gefangen haben, sodass wir als Verantwortliche oder Forschende oder auch als normaler Mensch, der Fisch kaufen möchte, über diese Informationen verfügen und wissen, welcher Fisch auf dem Teller landet.
00:03:33:08 - 00:03:51:19
Abigail Acton
Ausgezeichnet. Ich danke Ihnen vielmals. Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Fischerinnen und Fischer sehr froh wären, wenn sie diese Werkzeuge zur Hand hätten. Wie Sie es selbst sagen, geht es ihnen nicht darum, das System in irgendeiner Weise zu manipulieren. Und ich bin mir sicher, dass sie entsetzt über die Menge an Beifang sind, der zufällig gefangen wird. So nehme ich stark an, dass diese Sache höchst willkommen sein wird.
00:03:51:21 - 00:04:05:00
Abigail Acton
Sie haben völlig Recht. Fische werden als sichere Nahrungsquelle benötigt, aber die Umweltzerstörung stellt ein Problem dar. Was wird also innerhalb Ihres Projekts unternommen, um die von Ihnen erwähnten Probleme zu lösen? Können Sie mir einige Beispiele nennen?
00:04:05:02 - 00:04:39:07
Rachel Tiller
Beispielsweise haben wir uns angeschaut, wie es im Wasser aussieht, und wir haben uns sowohl im Wasser als auch an Deck umgesehen. Zu den Technologien, die wir für den Einsatz im Wasser entwickelt haben, zählte zum Beispiel ein System, bei dem wir eine Kamera in das Schleppnetz einbauen konnten. So konnte der Fischer schon auf dem Boot in ziemlich guter Qualität sehen, wie groß die Fische sind, ob es sich um Jungfische, also Fischbabys, handelt oder ob sie genau die Größe haben, die er fangen möchte. Und wenn er sagt, okay, das ist eine gute Zusammensetzung, dann kann das Schleppnetz geschlossen und damit begonnen werden, es einholen.
00:04:39:09 - 00:04:45:07
Rachel Tiller
Sieht er jedoch, dass es sich nur um kleine Tiere handelt, lässt er es einfach offen, damit sie weiter hindurchschwimmen können.
00:04:45:09 - 00:05:08:07
Abigail Acton
Daraus ergeben sich durchaus einige Fragen, die mir sofort in den Sinn kommen. Ich meine, ich sehe Tausende Fische, die sich hektisch bewegen, sehr unruhig, in einer immer enger werdenden Umgebung. Wie schafft es Ihre Kamera eigentlich, die notwendigen Bilder einzufangen, um den Fischenden Informationen zur Verfügung stellen zu können? Funktioniert es so, dass am Anfang weniger Fische vorhanden sind und zu sehen ist, dass der Trend eher negativ sein wird und man sie einfach alle gehen lassen sollte?
00:05:08:09 - 00:05:11:17
Abigail Acton
Wie wird aus diesem Chaos etwas Sinnvolles?
00:05:11:19 - 00:05:35:03
Rachel Tiller
Nun, einige der Aufnahmen sind von wirklich guter Qualität. Wir haben einen sogenannten Schleppnetzmonitor entwickelt, eine sehr hochwertige Kamera, die ich mir auch in sehr turbulenten Gewässern vorstellen kann. Und denken Sie außerdem daran, dass die Fischenden Fachleute auf diesem Gebiet sind. Sie wissen genau, welche Fische sie fangen wollen, und das können sie dann auch sehen. Wir versetzen sie also in die Lage, diese Entscheidungen treffen zu können.
00:05:35:03 - 00:05:53:06
Rachel Tiller
Das ist auch für sie von Vorteil. Denn wenn sie einen Fang mit zwei kleinen Fischen vorweisen, erhalten sie einen niedrigeren Preis für diesen gefangenen Fisch. Sie wollen demnach eine perfekte Zusammensetzung. Außerdem hat sich gerade in den letzten fünf oder sechs Jahren bei den Kameratechnologien eine Menge getan. Richtig. Ich verstehe.
00:05:53:08 - 00:06:02:18
Abigail Acton
Super. Können Sie mir weitere Beispiele nennen? Sie haben, soviel ich weiß, zum Beispiel eine faszinierende Idee, wie unerwünschte Arten davon abzuhalten sind, überhaupt erst ins Netz zu gehen. Erzählen Sie mir davon, Rachel.
00:06:02:24 - 00:06:25:07
Rachel Tiller
Ganz genau. Ja. Wir haben eine Menge Experimente mit Licht durchgeführt. Eine dieser Technologien sind die sogenannten Lifelines. Im Grunde können damit die Fischfanggeräte beleuchtet werden und sie werden in das Netz eingehängt. Man kann sie vom Schiff aus auslösen und einschalten. Das wiederum verleiht dem Fischer die Fähigkeit, zu erkennen, was dort los ist.
00:06:25:09 - 00:06:41:03
Rachel Tiller
Er kann sagen, okay, hier liegt ein gemischter Fang von zwei Arten vor, von denen wir eine unbedingt haben wollen, aber die andere wollen wir loswerden, weil sie auf der Roten Liste stehen könnte oder zu klein sein könnte. Oder es könnte sich um etwas handeln, für das wir keine Quote haben. Und in diesem Fall können sie diese Lichter auslösen.
00:06:41:03 - 00:07:10:03
Rachel Tiller
Und es gibt einige spezielle Wellenlängen, die für bestimmte Lebewesen stehen. So kann dieses grüne, rote oder gelbe Licht, wenn es aktiviert wird, einige Fische dazu ermutigen, sich entweder in Richtung Satellit zu bewegen oder sich von diesem Licht zu entfernen. Kombiniert man diese Sache mit den Technologien zum Öffnen von Teilen des Schleppnetzes, so könnte man einige dieser Arten dazu bringen, sich weiter nach unten zu begeben, wo es einen Fluchtweg gibt, und die anderen könnten sich einfach weiter nach oben bewegen wollen, wo sie im Prinzip gefangen sind.
00:07:10:05 - 00:07:19:00
Rachel Tiller
Somit ergibt sich eine gute Auswahlmöglichkeit, wobei es sich noch in der Entwicklung befindet. Wir sind mit den Tests noch nicht fertig, aber die Ergebnisse erscheinen sehr vielversprechend.
00:07:19:01 - 00:07:36:07
Abigail Acton
Ich finde das absolut faszinierend. Wirklich. In der Tat ist zu sehen, dass einige Arten zum Beispiel von rotem Licht angezogen werden, während das auf andere abschreckend wirkt. Das ist tatsächlich interessant. Nun stellt sich natürlich die Frage: Worin besteht die Motivation? Und welcher Mechanismus bewirkt bei den Fischen, dass manche Arten von grünem Licht angezogen werden und andere davor weglaufen der eher wegschwimmen wollen?
00:07:36:08 - 00:07:42:18
Abigail Acton
Okay. Können Sie mir ein Beispiel für einige andere Innovationen nennen, die Sie auf den Weg bringen? Weil ich das alles so toll finde. Ich denke, das ist einfach brillant.
00:07:42:18 - 00:08:03:12
Rachel Tiller
Wir sind ja jetzt immer noch im Wasser. Aber wenn wir darüber nachdenken, was geschieht, sobald der Fisch an Bord ist, dann funktioniert eine der Innovationen, an denen wir arbeiten, mit künstlicher Intelligenz und wieder mit Kameras. Dabei geht es im Wesentlichen darum, jeden Fisch zu zählen, sobald er an Bord kommt. Und das ist deshalb so wichtig, weil wir einfach nicht wissen, was gegenwärtig im Meer lebt.
00:08:03:17 - 00:08:27:19
Rachel Tiller
Wir wissen nicht, wie viele Arten wir fangen, wir wissen nicht, um welche Arten es sich handelt, wir wissen nicht, wie viel wir fangen, und wir wissen nicht, wie sich das Verhalten der Fische aufgrund des Klimawandels verändert. Werden wir plötzlich neue Arten in einem Gebiet beobachten, in dem diese automatische Fangregistrierung beginnt? Es nimmt den Fischenden so viel Arbeit ab, wenn sie nicht mehr manuell schätzen müssen, wie viel Fisch an Bord kommt.
00:08:27:22 - 00:08:50:06
Rachel Tiller
Wobei sie wirklich gut sind, aber ihnen ist nur eine Abweichung von etwa 10 % gestattet. Mit dieser automatischen Fangregistrierung gelingt das. Mit dieser inoffiziellen Intelligenz entwickeln sich im Grunde digitale Zwillinge aller Fische, sodass sie, wenn sie den Fisch sieht, sagt: Ich habe schon eine Million Bilder von diesem Kabeljau gesehen. Ich weiß, dass das ein Kabeljau ist, auch wenn er keinen Kopf oder keinen Schwanz hat.
00:08:50:07 - 00:09:04:11
Rachel Tiller
Richtig. So können wir diese Informationen automatisch empfangen, speichern und weiterleiten, ohne dass sich die Fischenden darum kümmern müssen. Wenn etwas nicht in Ordnung ist, dann ist das Programm schuld und nicht sie, also können auch sie nicht dafür bestraft werden.
00:09:04:13 - 00:09:10:24
Abigail Acton
Das ist ehrlich gesagt brillant. Sie müssen doch echt erfreut sein. Ich meine, die Vorstellung, das manuell machen zu müssen. Meine Güte. Ja.
00:09:11:01 - 00:09:13:09
Rachel Tiller
Man sollte doch meinen, dass sie glücklich sind. Aber sie sind nicht glücklich darüber.
00:09:13:15 - 00:09:21:24
Abigail Acton
Das ist aber interessant. Ich würde sagen: Halleluja, ich muss meinen Seelachs nie wieder zählen! Wirklich? Okay, es gibt also ein wenig Gegenwind.
00:09:21:24 - 00:09:32:08
Rachel Tiller
Es gab viel Widerstand. Sie müssen aber auch Folgendes bedenken. Und das gilt für viele von ihnen, insbesondere für diesen Teil an Bord des Schiffes. Es könnte sich wie eine Art Big Brother anfühlen, und die Leute fragen sich dann: Warum vertrauen die mir nicht?
00:09:32:11 - 00:09:33:06
Abigail Acton
Richtig. Okay.
00:09:33:11 - 00:09:36:04
Rachel Tiller
Warum denken die, dass ich nicht die richtigen Zahlen melde?
00:09:36:06 - 00:09:41:22
Abigail Acton
Und darum geht es ja gar nicht. Das ist es ganz und gar nicht. Sie geben ihnen Werkzeuge, mit denen sie Zeit sparen und die Genauigkeit des ganzen Systems verbessern können.
00:09:41:23 - 00:09:53:20
Rachel Tiller
Präziser, effektiver. Aber es ist gleichermaßen ein Problem, dass ihre gemeinsame Nutzung viel kosten wird. Ja. Das sind sehr reale Ängste. Ich meine damit den Einsatz von künstlicher Intelligenz, Sehen per Kamera und neuer Ausrüstung an Bord eines Schiffes.
00:09:53:22 - 00:10:05:12
Abigail Acton
Ja, ich verstehe das. Das ist schon komisch. Ich meine, wir haben uns so auf die Vorstellung eingelassen, dass KI stets eine Nebenhandlung für eine Art Horrorgeschichte darstellt. Aber hier ist sie natürlich ein sehr nützliches Instrument für uns. Rachel, das ist faszinierend.
00:10:05:14 - 00:10:22:02
Rachel Tiller
Ja, ich möchte nur sagen, dass genau das der Fall ist, weil sich alle so über die KI, etwa ChatGBT, aufregen. Letztlich, zumindest für mich, denke ich: Okay, wir nutzen KI für etwas Praktisches. Wir verwenden sie für etwas, das die Umwelt retten kann, und nicht nur, um einen Lebenslauf oder eine Reiseroute zu schreiben.
00:10:22:08 - 00:10:34:00
Abigail Acton
Ja, das ist absolut nicht belanglos, denn wenn man über diese Art von Technik liest, denkt man doch oft: Okay, sehr schön. Das ist ein bisschen albern, aber das hier nicht. Ja, absolut. Ich danke Ihnen. Rachel, wie sind Sie überhaupt zu dieser Sache gekommen? Warum? Warum tun Sie das?
00:10:34:05 - 00:10:55:05
Rachel Tiller
Nun, das ist so. Ich bin Forscherin und ich liebe das Meer. Ich arbeite bei SINTEF Ocean. Unsere Aufgabe besteht darin, Technologien für eine bessere Gesellschaft zu entwickeln. Aber ich bin auch Teil der Gruppe Fischerei-Technologie. Und ich habe mich für die Fischerei-Technologie entschieden, weil ich die Fischerei liebe. Ich komme aus einer Fischerfamilie. Meine gesamte Familie, von Generation zu Generation zurück, hat Fischfang betrieben.
00:10:55:07 - 00:11:18:09
Rachel Tiller
Und ich möchte in der Lage sein, eng mit ihnen zusammenzuarbeiten, um Lösungen zu finden. Ich möchte mit dem Missverständnis aufräumen, dass die Fischerinnen und Fischer nur die großen Bösewichte der Meere sind. Ich meine, sie tun der Menschheit damit einen großen Gefallen, denn wir brauchen mehr Lebensmittel aus dem Meer. Aber wir müssen ihnen auch die Chance geben, zu beweisen, dass sie da draußen nicht die Bösen sind.
00:11:18:11 - 00:11:38:15
Rachel Tiller
Aber im Allgemeinen machen 99 % von ihnen alles richtig. Und es ist wirklich bedauerlich, dass es einige gibt, die das System betrügen und alle anderen schlecht aussehen lassen. Ich möchte Teil dieser Lösung sein und Instrumente entwickeln, mit denen sie nachweisen können, dass sie sich an die Regeln halten und zu einer besseren Gesellschaft beitragen.
00:11:38:15 - 00:11:45:10
Rachel Tiller
Sie leisten Beiträge zu einer gesunden Ernährung zu einem guten Preis, die im Vergleich zu vielen anderen Nahrungsquellen klimafreundlich ist.
00:11:45:12 - 00:12:03:18
Abigail Acton
Rachel, ich danke Ihnen vielmals. Sie haben völlig Recht. Fisch ist eine Nahrungsquelle, von der wir bei wachsender Bevölkerung immer mehr brauchen werden. Margaret, Sie hatten mit Fischzucht zu tun, daher ist es logisch, dass wir uns als nächstes an Sie wenden. Im Rahmen des Projekts Game Changer wird innovative Technologien eingesetzt, um Fischlausausbrüche einzudämmen, da dieser aggressive Schädling den Aquakultursektor ausbremst.
00:12:03:24 - 00:12:05:24
Abigail Acton
Also, Margaret, erzählen Sie uns doch bitte von den Fischläusen. Wer sind sie und welchen Schaden können sie anrichten?
00:12:08:13 - 00:12:33:13
Margaret Rae
Hallo Abigail und nochmals vielen Dank für die Einladung. Also: Fischläuse sind winzig kleine Krebstiere. Diese Parasiten befallen Lachse und auch Lachsforellen im Meer. Und selbstverständlich sind sie natürliche Schädlinge. Sie kommen von Natur aus in der Umwelt vor. Aber in der Aquakultur können sie sehr überhandnehmen, nur weil die Fische auf engem Raum zusammenleben.
00:12:33:18 - 00:12:54:06
Margaret Rae
Sie beschäftigen sich damit, den Fischen kleine Wunden zuzufügen. Diese Wunden wiederum können sekundäre bakterielle oder virale Infektionen hervorrufen, die dann ebenfalls dazu führen, dass sich die Fische krank und gestresst fühlen. Das ist einfach nicht gut. Deshalb suchen die Lachsproduzenten nach Möglichkeiten, um die Fischläuse im Wasser zum Wohle der Fische zu bekämpfen.
00:12:54:06 - 00:13:00:18
Margaret Rae
Denn sobald die Tiere grundsätzlich gesund sind, stellen sie als glücklichere und gesündere Fische ein viel besseres Produkt dar. Das zählt am Ende des Tages.
00:13:01:12 - 00:13:18:22
Abigail Acton
In der Tat: Wir alle wollen glückliche, gesunde Fische. Ganz genau. Ich weiß, dass sie auch biologisch eine Herausforderung darstellen, aber außerdem gibt es eine von den Regulierungsbehörden festgelegte Höchstgrenze für Fischläuse. Wie sieht dieser Fischlaushöchstwert aus? Ich meine, er bedeutet offensichtlich eine Begrenzung der Anzahl der Läuse. Aber ist der Wert streng? Ist es schwierig, sich daran zu halten?
00:13:19:00 - 00:13:43:05
Margaret Rae
Ja, er ist ziemlich streng. Im Grunde geht es darum, die Gesundheit von Fischen aus Aquakultur, aber auch von Wildlachsen zu schützen, sowie dem Tierwohl zu dienen. Deshalb haben die Regulierungsbehörden und überall dort, wo Lachs auf See produziert wird, Grenzwerte festgelegt, und diese Grenzwerte gelten in Irland, Norwegen und Schottland.
00:13:43:09 - 00:14:07:05
Margaret Rae
An den meisten Orten der Welt sind es 0,5 weibliche Fischläuse pro Fisch. Das gilt im Grunde genommen fast das ganze Jahr über. Und im Frühjahr, wenn die Wildlachse in die Flüsse und Mündungsgewässer ein- und auswandern, ist der Anteil der erlaubten weiblichen Tiere mit etwa 0,2 pro Fisch wesentlich geringer. Es ist also eine ziemlich strenge Regelung, besonders im Frühjahr.
00:14:07:11 - 00:14:14:09
Abigail Acton
Ja, richtig. Und ich kann mir vorstellen, dass das den Fischzuchtbetrieben große Kopfschmerzen bereitet. Wie werden die Läuse denn gegenwärtig bekämpft?
00:14:14:22 - 00:14:07:05
Margaret Rae
Derzeit gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, wie die Fischläuse am besten unter Kontrolle zu bringen sind. Man neigt im Allgemeinen dazu, diese Behandlungen abwechselnd anzuwenden, damit sich keine sogenannten Superläuse entwickeln, denn das ist in der Vergangenheit tatsächlich schon passiert.
00:14:28:02 - 00:14:54:16
Margaret Rae
Denn obwohl sie mit verschiedene Arten von Medikamenten, die gegen sie eingesetzt wurden, eingedämmt werden konnten, wurde eine Superlaus gezüchtet, so dass eine Resistenz entstand. Sie wurden resistent, ja. Sie wollen also nicht, dass sich so etwas wiederholt. Deshalb werden heutzutage eher verschiedene Arten von Behandlungen eingesetzt, etwa mechanische Verfahren, bei denen die Fische aus dem Lachsgehege gepumpt und auf ein sogenanntes Walboot gebracht werden.
00:14:54:18 - 00:15:16:24
Margaret Rae
Auf dem Walboot werden sie dann auf unterschiedliche Weise behandelt und dann wieder in das Lachsgehege zurückgesetzt, was für die Fische ziemlich stressig ist. Genau. Ja, es ist ziemlich wirkungsvoll, was die Fischläuse angeht. Jedoch ist es nur ein vorübergehender Effekt. Normalerweise siedeln sich die Parasiten innerhalb von sechs, acht oder zwölf Wochen wieder an.
00:15:17:01 - 00:15:41:03
Margaret Rae
Und dann gibt es medizinische Behandlungen, es gibt Futtermittel, die das Immunsystem stärken. Natürlich gibt es Antibiotika, aber Antibiotika werden normalerweise nur bei Infektionen und bakteriellen oder viralen Infektionen eingesetzt und werden praktisch nicht mehr für diese Zwecke verwendet. Es stehen also viele verschiedene Arten von Behandlungen zur Verfügung, die in der Regel abwechselnd eingesetzt werden.
00:15:41:05 - 00:15:57:01
Abigail Acton
Richtig. Sie klingen alle eher ein bisschen nach einer vorübergehende Lösung für diese Situation. Ja, sie wird als unabänderlich angesehen. Es ist fast so, als würde man versuchen, die Flut ein wenig aufzuhalten. Ich finde, das klingt nach harter Arbeit. Es hört sich außerdem ziemlich teuer an, was das Personal angeht, denn es gibt eine Menge Arbeit zu tun, die Sie beschrieben haben.
00:15:57:03 - 00:16:15:16
Margaret Rae
Ja, das ist richtig. Nun, zunächst einmal muss ein Walboot gebucht oder reserviert werden. Und das muss natürlich von dort herkommen, wo sich die Basis befindet oder wo es zuletzt gebucht wurde. Es muss also zum Zielort gelangen. So kommt es zu einer Zeitverzögerung, bevor es Sie erreichen kann. Alles ziemlich teuer.
00:16:15:18 - 00:16:33:04
Margaret Rae
Je nachdem, woher es kommt und welcher gerichtlichen Zuständigkeit es untersteht, können bis zu 15 000 EUR pro Tag anfallen. Das hängt jedoch wirklich von der jeweiligen gerichtlichen Zuständigkeit und anderen Dingen ab. Und Sie müssen auch für die Transitkosten aufkommen.
00:16:33:18 - 00:16:30:05
Abigail Acton
Richtig. Und dann ist da noch der Treibstoff, der importiert und getankt werden muss. Ja, genau.
00:16:36:24 - 00:16:41:02
Margaret Rae
Nicht zu vergessen die Besatzung, Sie wissen schon, die Leute, die qualifizierten Personen, die sie an Bord haben.
00:16:42:18 - 00:16:54:01
Abigail Acton
Und das alles ist für einen bestenfalls achtwöchigen Aufschub nötig. Das klingt ziemlich heftig. Okay. Nun, wir können den Denkanstoß klar erkennen. Erzählen Sie mir nun ein wenig darüber, was Sie im Rahmen des Projekts getan haben.
00:16:56:02 - 00:17:17:05
Margaret Rae
Das Projekt Game Changer wurde von WomenTechEU finanziert. Das war fantastisch. Und bei TechEU ging es vor allem um die Unternehmen, die mit technologieintensiven Innovationen zu tun haben. Wir verfolgen somit einen wissenschaftlich fundierten Ansatz, mit dem wir die Fischläuse zuverlässig eindämmen und bekämpfen wollen. Anders werden wir die Fischläuse nie wieder los. Sie sind natürliche Schädlinge und leben in ihrer normalen natürlichen Umgebung.
00:17:17:07 - 00:17:36:04
Margaret Rae
Man wird sie also nie ganz ausrotten können oder wollen, denn kommen sie ganz normal in der Natur und in der Umwelt vor. Wir setzen nun einen von Wissenschaft geleiteten Ansatz in die Realität um. Vor ein paar Jahren hatte ich die Gelegenheit, mich zurückzulehnen und gründlich über einen wissenschaftlich fundierten Ansatz für diese Sache nachzudenken.
00:17:36:04 - 00:18:04:14
Margaret Rae
Wir haben ein Gerät entwickelt, das wir mit ins Wasser geben. Es funktioniert nicht chemisch und verschmutzt nichts. Somit ist es einige Fischzuchtbetriebe sehr attraktiv und wir arbeiten derzeit an Patenten. Deshalb kann ich gegenwärtig nur sehr wenig dazu sagen, aber wir werden wirklich 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche im Lachsgehege sein und uns aktiv um das Problem im Lachsgehege selbst kümmern, und natürlich befindet sich das Lachsgehege auf See.
00:18:04:14 - 00:18:19:18
Margaret Rae
Das ist dort eine raue Umgebung. Es gibt dort ein paar Dinge, die wir gleichermaßen beachten müssen. Wir müssen auf das Gehege achten und dürfen das Lachsgehege nicht beschädigen und natürlich auch den Fischen nicht schaden. Das Problem muss jetzt endlich wirksam angegangen werden.
00:18:20:11 - 00:18:41:14
Abigail Acton
Das scheint ein großes Anliegen zu sein. Es gibt also die Möglichkeit, die Fische nicht aus ihren Gehegen zu entfernen, sondern sie können dort bleiben, wo sie sind. Ja. Das ist natürlich besser für die Fische, weniger zeitaufwendig und besser als alles andere, was wir gerade besprochen haben. Sie haben maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz erwähnt. Ich vermute deshalb, dass Sie über ein System verfügen, das diese beiden Dinge beinhaltet. Können Sie uns ein wenig mehr darüber berichten?
00:18:41:14 - 00:19:09:24
Margaret Rae
Aber sicher, ja. Bei diesen Dingen geht es hauptsächlich darum, die Fischläuse erst einmal zu finden und dann natürlich auch zu zählen, denn man will ja wissen, ob eine große Menge an Fischläusen vorhanden ist. Das kann dann Aufschluss über die Art der Behandlung geben, und im Endeffekt kann der Lachsproduzent mit Informationen versorgt werden.
00:19:10:01 - 00:19:32:12
Margaret Rae
Letztlich müssen wir auch unseren Lachserzeugern beweisen, dass wir diese Tiere tatsächlich finden und dass sie auch entsprechend behandelt werden und ihre Anzahl reduziert wird. Über ein Kamerasystem im Wasser zu verfügen, mit dem man die Fischläuse sehen und zählen kann, ist sehr wichtig, und genau damit beschäftigen wir uns.
00:19:32:12 - 00:19:51:13
Margaret Rae
Wir entwickeln nun ein Kamerasystem, mit dem wir die Fischläuse sehen und zählen können. Dabei gibt es natürlich viele verschiedene Stadien von Fischläusen. So geht es also um die Fähigkeit, die verschiedenen Stadien zu erkennen. Wobei das auch dabei helfen kann, die Belastung zu bestimmen, die tatsächlich im Wasser vorliegt.
00:19:52:07 - 00:20:02:12
Abigail Acton
Okay. Das führt uns zurück zu dem, was Sie über den Parameter der weiblichen Tiere pro Fisch sagten. Somit hängt das Ganze mit dem Lebenszyklus zusammen, nicht wahr? Sie sehen, ob die Population kurz vor der Explosion steht oder nicht. Ja. Okay, ausgezeichnet. Das ist richtig.
00:20:03:22 - 00:20:13:13
Margaret Rae
Und selbstverständlich produzieren die Weibchen bis zu tausend Eier im Monat, das müssen Sie wissen. Ja. Ja, klar. Es geht also nur um die Weibchen. Ja, ja, ja.
00:20:14:20 - 00:20:34:05
Abigail Acton
So wie es in einer früheren Folge auch bei den Mücken war. Ja, in der Tat. Das ist interessant, da Rachel auch über Kameras und Netze gesprochen hat und über eine Möglichkeit, Bilder mit überaus hoher Auflösung zu verwenden, um festzustellen, was da tatsächlich unter Wasser vor sich geht. Das ist natürlich eine großartige Chance, voranzukommen. Game Changer: Der Name ist Programm. Dann wird Margaret hier tatsächlich Dinge verändern.
00:20:35:06 - 00:20:46:05
Margaret Rae
Ich hoffe sehr darauf. Wir drücken die Daumen. Denn wir sind in der Anfangsphase der Feldversuche und warten darauf, dass diese Feldversuche zeigen, wie wirkungsvoll die Lösung sein wird.
00:20:46:17 - 00:20:50:12
Abigail Acton
Okay, ausgezeichnet. Das klingt sehr gut. Hat jemand eine Frage an Margaret? Ja, Rachel.
00:20:50:24 - 00:21:01:19
Margaret Tiller
Ja, tatsächlich. Margaret, ich möchte nur gern wissen, ob es noch andere Vorteile für die Umwelt gibt, etwa wie damit die Auswirkungen auf die Meeresumwelt reduziert werden können?
00:21:01:17 - 00:21:29:17
Margaret Rae
Ja. Ich denke, dass es viele verschiedene Unternehmen in diesem Bereich gibt. Sie nutzen KI für so viele verschiedene Dinge. Ich persönlich bin der Meinung, dass man KI nutzen kann, um vielleicht auf mikroskopischer Ebene Vorgänge wie schädliche Algenblüten zu untersuchen oder auch einfach nur das Wasser zu überwachen. Aber bis es soweit ist, gibt es viele verschiedene Unternehmen, die das im Moment tun, und natürlich auch viele andere Parameter, den Sektor unter Druck setzen.
00:21:29:19 - 00:21:56:17
Margaret Rae
Zum Beispiel die Temperatur, denn die Temperatur beeinflusst den Sauerstoffgehalt im Wasser. Wenn es weniger Sauerstoff im Wasser gibt, ist das auch nicht gut für die Fische. Anhand der Überwachung des Sauerstoffgehalts, des Salzgehalts und wohl auch des Chlorophylls können schädliche Algenblüten erkannt werden.
00:21:56:17 - 00:22:22:10
Margaret Rae
Und schädlich kann alles sein, etwa viele Algen im Wasser, Mikroalgen im Wasser, die dem Wasser über Nacht Sauerstoff entziehen. Sie verbrauchen ihn über Nacht, indem sie dem Wasser Sauerstoff entziehen, und natürlich können sie die Fische auf diese Weise buchstäblich ersticken. Es gibt einige weitere Unternehmen, die sich mit diesen Dingen beschäftigen. Außerdem sind Quallen ein weiteres großes Problem für die Lachsproduzenten oder andere im Meer Fisch produzierende Betriebe.
00:22:22:12 - 00:22:47:17
Margaret Rae
Genauso wie es Mikroalgenblüten gibt, kann es im Grunde auch Quallenblüten geben, und Quallen können mit ihren giftigen Tentakeln und ähnlichem auftauchen und entweder beginnen, die kleineren Fische zu verzehren, oder sie können sie zum Beispiel in die Kiemen stechen. Und dann können sich die Fische nicht ungestört vermehren und sie können ersticken.
00:22:47:19 - 00:22:55:14
Margaret Rae
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es noch andere Unternehmen gibt, die sich mit diesen speziellen Problemen beschäftigen. Und für diese Zwecke ist KI natürlich fantastisch geeignet.
00:22:56:24 - 00:23:17:04
Abigail Acton
Wunderbar. Es ist immer nützlich, etwas darüber zu erfahren, dass KI für einige Dinge richtig gut taugt, ganz anders als über diese seltsame dystopische Zukunft, mit der wir uns selbst Angst einjagen. Ja, das ist ausgezeichnet.
00:23:04:14 - 00:23:17:04
Abigail Acton
Ich danke Ihnen vielmals. Und ich nehme an, dass all diese Dinge auf der Vorstellung beruhen, dass Vorbeugen besser ist als Heilen, sodass der Einsatz chemischer Verfahren usw. vermieden wird, indem gehandelt wird, bevor das Problem auftritt, anstelle zu versuchen, es zu lösen. Ja, Mark. Ja. Sie haben eine Anmerkung oder eine Frage, bitte.
00:23:17:04 - 00:23:33:06
Marc Muller
Ja. Ich wollte fragen, welche Phase des Lebenszyklus der Lachse eigentlich von diesen Fischläusen betroffen ist? Tritten sie nur im Meerwasser auf, wenn sie in den großen Käfigen sind, oder auch in jüngeren Stadien, wenn sie sich im Süßwasser aufhalten?
00:23:33:10 - 00:24:02:08
Margaret Rae
Nein, die Fischläuse kommen dann ins Spiel, wenn die Fische in das Meer gelangen, in den sogenannten kontinuierlichen Phasen. Tatsächlich gibt es im Süßwasser es andere Lebewesen, zum Beispiel ganz normale Arten, die im Süßwasser leben. Und diese sind zum Beispiel in stehenden Gewässern wie Seen und so weiter zu finden und betreffen vor allem Forellen. In einigen Ländern werden zum Beispiel Forellen gezüchtet, die zum Angeln gedacht sind.
00:24:02:10 - 00:24:28:14
Margaret Rae
So gibt es einige Süßwasserarten der Läuse, die wiederum viele verschiedene Fischarten im Süßwasser befallen. Jedoch nicht in diesem Ausmaß. Ich denke, dass es zum Beispiel im Meer ein besonders schwieriges Meereslebewesen gibt, die Lachslaus Lepeophtheirus salmonis, und das ist diejenige, die den Lachsen wirklich eine Menge Stress bereitet.
00:24:28:14 - 00:24:42:15
Margaret Rae
Dort im Meer. Andere Arten wie etwa Argulus nehmen die Fische eher gelassen hin. Es scheint, als ob sie denken: Ach, das ist nicht so schlimm.
00:24:44:06 - 00:24:59:12
Abigail Acton
Okay. Und vielen, vielen Dank. Das ist ausgezeichnet. Danke, Margaret. Ich wende mich jetzt an Sie, Mark. Ihr Projekt BioMedaqu befindet sich an der Schnittstelle von Aquakultur und Biomedizin – beides Bereiche, die ich bisher eher nicht als komplementär empfunden habe. Können Sie uns erläutern, wie diese beiden Bereiche zueinander stehen?
00:24:59:14 - 00:25:30:21
Marc Muller
Ja, natürlich. Der wichtige Teil ist eigentlich die Tatsache, dass Fische Wirbeltiere sind. Fische haben also Knochen, Fische haben Kiefer, Fische haben ein Gesicht, Fische haben eine Wirbelsäule, genau wie wir Menschen. In dieser Hinsicht sind sie uns eben ziemlich ähnlich. Andererseits wird auch immer deutlicher, dass bei Fischen und Menschen bei der Knochenentwicklung und dem Knochenaufbau ähnliche Mechanismen und Prozesse ablaufen.
00:25:30:23 - 00:25:59:07
Marc Muller
Wenn Sie jetzt über Skelettpathologien oder Skelettprobleme in Ihren Bewegungen sprechen, wenn Sie vielleicht über Gesichtsschädeldeformationen sprechen, die Sie bei Kindern oder Tieren sehen, über Osteoporose, die zu Knochenbrüchen führt, oder über Osteoarthritis, deren Schmerz auch ältere Menschen in ihrem Körper spüren, dann das sind Probleme unserer alternden Bevölkerung, aber das sind gleichermaßen Probleme, die bei Aquakulturarten zu finden sind.
00:25:59:07 - 00:26:07:12
Marc Muller
Da die Mechanismen offensichtlich dieselben sind, kann man in dieser Hinsicht dieselben Dinge bei diesen verschiedenen Arten erforschen.
00:26:07:17 - 00:26:21:20
Abigail Acton
Interessant. Ich weiß, dass Sie sich speziell mit Zebrafischen befassen, Sie sind also wirklich mittendrin, Sie forschen an Zebrafischen und geben Informationen an die medizinische Seite, aber auch an die Aquakultur weiter. Erzählen Sie mir ein wenig darüber, warum der Zebrafisch in diesem Zusammenhang so wesentlich ist.
00:26:21:22 - 00:26:54:18
Marc Muller
Ja, so ist es. In der biomedizinischen Forschung, wo mit Patientinnen und Patienten gearbeitet wird, ist selbstverständlich auch ein Modell, ein Tiermodell, erforderlich, um Dinge zu untersuchen, die nicht direkt am Menschen erforscht werden können. Und immer häufiger kommt dabei der Zebrafisch zum Einsatz, weil er, wie ich schon sagte, gemeinsame Mechanismen aufweist und das Genom recht ähnlich ist. Es ist also faktisch möglich, Modelle für jede dieser verschiedenen Pathologien, die ich nannte, im Zebrafisch zu erzeugen.
00:26:54:20 - 00:27:08:20
Marc Muller
Und dann kann man sie anhand des Zebrafischs erforschen, weil er ein sich schnell entwickelnder Fisch ist. So kann man sich also die Larven ansehen und sie zu Studienzwecken einsetzen. Zudem sind die Larven durchsichtig, was ebenfalls sehr von Vorteil ist.
00:27:08:22 - 00:27:18:08
Abigail Acton
Genau. Ausgezeichnet. Das ist wie ein offenes Fenster zu diesen wichtigen Entwicklungsprozessen, bei denen etwas schief läuft. Richtig. Und das ist auch für die Aquakulturindustrie von Interesse, denn...?
00:27:18:10 - 00:27:55:14
Marc Muller
Dann kommen wir zur Aquakulturforschung, in der eigentlich mit viel größeren Fischen gearbeitet wird. Diese Aquakulturfische sind natürlich viel größer, weil wir sie ja essen wollen, und sie werden zudem älter. Ein wichtiger Unterschied ist ebenfalls darin, dass man über eine riesige Menge an Larven verfügt, weil ja ein einziges Weibchen Tausende Eier legen kann. Das ergibt eine riesige Population, mit der man sehr schöne Fütterungsexperimente durchführen kann, oder Umweltstudien, zum Beispiel zur Temperatur oder zu den Auswirkungen von Fischläusen auf die Population und auf das Skelett.
00:27:55:16 - 00:28:19:13
Marc Muller
So begannen wir, Werkzeuge zu entwickeln, um dieses Projekt genauer zu definieren, in dem wir Biomedizinfachleute, die sich mit menschlichen Patientinnen und Patienten und mit Zebrafischen befassen, und Fachleute, die größere Fische, Aquakulturfische, erforschen, zusammenbringen wollten, um zu sehen, wie sie miteinander interagieren und sich gegenseitig helfen können. Und darin bestand eigentlich die ganze Idee.
00:28:19:15 - 00:28:25:05
Abigail Acton
Ich denke, das ist ein fantastisches Konzept. Wirklich. Erzählen Sie mir etwas über Ihre Erkenntnisse. Was genau haben Sie entdeckt?
00:28:25:07 - 00:28:39:16
Marc Muller
Ja, nun, das Projekt war eigentlich ein internationales Ausbildungsnetzwerk, sodass wir über fünfzehn Doktorandinnen und Doktoranden verfügten, die an verschiedenen Aspekten arbeiteten. Die von uns erkundeten Themen waren also sehr breit gefächert.
00:28:39:18 - 00:28:55:20
Abigail Acton
Mich interessiert, was Sie über die Erzeugung von mutierten Zelllinien für die Gene gesagt haben, um die Ursachen für früh einsetzende Osteoporose oder Osteoarthritis zu erforschen. Ich verstehe also, dass Sie neugierig auf die Homöostase waren. Können Sie kurz erklären, was Homöostase bedeutet und warum genau sie für Sie von Interesse war?
00:28:55:21 - 00:29:24:21
Marc Muller
Okay. Wenn ich von Homöostase spreche, ist das ein Begriff, den vielleicht nicht alle kennen. Unter Homöostase ist die Aufrechterhaltung des Ist-Zustandes zu verstehen. In Bezug auf das Knochenskelett bedeutet dies, dass die Knochen während des gesamten Lebens kontinuierlich umgebaut und remodelliert werden. Knochen werden also ständig abgebaut und neu aufgebaut. So muss ein Gleichgewicht herrschen, damit ein gesundes Skelett noch funktioniert.
00:29:25:02 - 00:29:44:00
Marc Muller
Das ist es, was ich mit Homöostase meine. Während des Alterns, während des Lebenszyklus, ist ein funktionierendes Skelett beständiger Entwicklung ausgesetzt, was bedeutet, dass beginnend mit dem Ei am Anfang das Skelett aufgebaut werden muss. Und es dann vor allem gesund erhalten werden muss. Somit sind das die beiden Aspekte, die abgedeckt werden können.
00:29:44:02 - 00:29:53:05
Abigail Acton
Okay. Und Sie sprachen davon, dass die Wirbelsäule an einigen der auffälligsten Skelettdeformationen beteiligt ist. Ich glaube, Sie betrachten zum Beispiel den Phosphatgehalt in der Nahrung.
00:29:53:07 - 00:30:17:10
Marc Muller
Ja. Da sind Sie direkt ins Zentrum des Projekts vorgestoßen. Ja, natürlich. Knochen bestehen ja eigentlich aus Kalziumphosphat. Phosphat bedeutet also Phosphor. Deshalb untersuchten einige der Studierenden die Auswirkungen von Phosphor in der Nahrung. Den Fischen muss Phosphor zugeführt werden, weil sie ihn nicht aus der Umwelt aufnehmen können.
00:30:17:14 - 00:30:36:22
Marc Muller
Auf diese Weise haben wir herausgefunden, dass die Phosphorkonzentration beziehungsweise die Phosphormenge im Futter die Struktur, die innere Struktur des Knochens beeinflussen kann. Man kann sehr feste Knochen, sehr starke Knochen oder viel schwächere Knochen vorfinden, je nachdem, wie viel Phosphor mit der Nahrung aufgenommen wird.
00:30:37:03 - 00:30:50:06
Marc Muller
Und zu guter Letzt haben wir das beim Zebrafisch, beim Lachs und wahrscheinlich auch beim Menschen gesehen. Nun werden wir herausfinden, ob wir diese Erkenntnisse auch bei der Behandlung einiger Erkrankungen des Menschen nutzen können.
00:30:50:08 - 00:31:03:01
Abigail Acton
Das ist großartig. Und es führt mich tatsächlich zu meiner nächsten Frage an Sie. Ich danke Ihnen. Nun ist das Projekt abgeschlossen. Welche Arbeiten werden denn aufbauend auf diesem Projekts in Zukunft durchgeführt? Was ist der nächste Schritt?
00:31:03:03 - 00:31:29:11
Marc Muller
Als Erstes werden wir diese Phosphorstudien weiterverfolgen. Natürlich werden wir auch, wie ich schon sagte, einige der Gene, bei denen wir nachweisen konnten, dass sie auch beim Zebrafisch wichtig sind, in Gentests für menschliche Patientinnen und Patienten integrieren, wenn diese an Osteoporose oder ähnlichem leiden. Viele unserer Ergebnisse betrafen außerdem das Futter.
00:31:29:13 - 00:31:44:10
Marc Muller
Also die Nahrung. So haben wir die Wirkung von Vitamin D, Selen und Probiotika auf die Skelettgesundheit untersucht, und all dies wird letztlich auf menschliche Patientinnen und Patienten in ähnlichen Situationen übertragen werden können.
00:31:44:16 - 00:31:55:04
Abigail Acton
Wunderbar, im Grunde genommen gehen Sie also jetzt mithilfe dieser Entdeckungen in eine praktischere Phase über, in der damit begonnen werden kann, einige der erforschten Fakten umzusetzen und auf diese Weise möglicherweise neue Versuchsstufen zu erreichen.
00:31:55:06 - 00:32:09:12
Marc Muller
In der Tat möchten wir die Tests am Menschen noch ein wenig vertiefen. Außerdem konnten wir einige Substanzen ermitteln, die sich als positiv für die Knochengesundheit erwiesen haben. Und dieses Wissen kann nun auch in weitere klinische Studien eingehen.
00:32:09:17 - 00:32:21:00
Abigail Acton
Ausgezeichnet. Nun, das klingt wunderbar. Das ist wirklich super. Ich denke, das ist ein schönes Beispiel für eine unübliche, jedenfalls für mich ungewöhnliche, Symbiose, die sich wirklich gut entwickelt hat. Ich danke Ihnen sehr. Ja, Margaret,
00:32:21:09 - 00:32:46:07
Margaret Rae
Das ist spannend, Marc. Wirklich überaus faszinierend. Ich frage mich nur, ob man ähnlich wie bei der genauen Betrachtung der Zebrafischlarven auch Lachseier untersuchen und eine Art Schnelltest und -erkennung von Anomalien in den Eiern durchführen könnte. Und somit die aussortieren könnte, die nicht so gut abschneiden.
00:32:46:09 - 00:32:52:10
Marc Muller
Ich sehe da kein grundsätzliches Problem. Jedoch weiß ich nicht, ob die Eier transparent sind.
00:32:52:12 - 00:32:57:21
Marc Muller und Margaret Rae
Ob Lachseier etwas durchsichtig sind. Ich verstehe, die Frage ist, ob Licht hindurchscheint, ob man etwas sieht, wenn man sie gegen das Licht hält. Ja.
00:32:57:23 - 00:33:00:07
Marc Muller
Okay. Ja. Also ja.
00:33:00:09 - 00:33:07:00
Abigail Acton
Nun, könnte dort möglicherweise eine Art von Luminositätsscreening durchgeführt werden? Ich meine, wenn man wüsste, was man in den Eiern sucht, und dann einen Weg findet?
00:33:07:02 - 00:33:15:12
Marc Muller
Zebrafischeier sind wirklich völlig transparent. Man kann also wirklich alles unter dem Mikroskop sehen, was bei Lachseiern vielleicht nicht der Fall ist. Ich habe noch nie Lachseier gesehen.
00:33:15:12 - 00:33:17:23
Abigail Acton
Okay. Ich glaube, ich bin ihnen schon in Form von Sushi begegnet.
00:33:18:00 - 00:33:31:21
Marc Muller
Ich denke, dass sie nicht richtig durchsichtig sind. Aber selbstverständlich kann man eine Menge Dinge tun. Denkbar ist einiges an Lebendzell-Verfahren mit Färbung, die man eventuell durchführen könnte, und dann auch Fluoreszenzanfärbung und Fluoreszenzmikroskopie.
00:33:31:21 - 00:33:32:23
Abigail Acton
Was meinen Sie mit Färbeverfahren für lebende Zellen?
00:33:32:23 - 00:33:53:00
Marc Muller
Bei den Untersuchungsmethoden für lebende Zellen gibt es bestimmte Substanzen, bei denen sich erwiesen hat, dass sie den Knochen direkt färben können. Sie dringen zum Beispiel direkt in das Tier ein und verfärben den Knochen, und dann erscheint der Knochen grün fluoreszierend. Dann ist unter einem Fluoreszenzmikroskop etwas sehen, sodass auch das eine Option sein könnte.
00:33:53:02 - 00:34:01:17
Abigail Acton
Um die Dinge zu durchschauen. Ja, denn es muss für die Aquakulturindustrie ziemlich teuer sein, Fische aufzuziehen, bei denen dann im Lauf ihres Wachstums Deformierungen zeigen. Es dürfte sehr nützlich sein, diese aussortieren zu können.
00:34:01:17 - 00:34:23:23
Marc Muller
Ja, ja, auf jeden Fall. Ja. Ich weiß, dass sie in mehreren Stadien untersucht werden, also manche werden im Larvenstadium gescreent, und da gibt es sowieso einen großen Verlust, vor allem auch wegen Missbildungen. Aber manche traten erst später auf, und das ist dann viel schwieriger und viel teurer, da man sie füttern muss, bis sie ausgesondert werden.
00:34:24:00 - 00:34:41:13
Abigail Acton
Also ja, ja. Und dann war diese ganze Arbeit zur Vorbeugung von Läusen umsonst. Offensichtlich ist das so. Es scheint, als ob Sie beide etwas zu besprechen haben, das klingt ganz danach. Und das wäre wahrscheinlich ein sehr schöner Weg, den die Forschung einschlagen könnte. Das könnte durchaus sein. Man sollte versuchen, Geld zu sparen und außerdem die Fische zu retten. Okay. Ich danke Ihnen vielmals.
00:34:41:13 - 00:35:00:12
Abigail Acton
Nun, das ist absolut faszinierend. Das hat mit wirklich Spaß gemacht. Ich glaube, ich habe viel darüber gelernt, wie KI sowohl die Aquakultur als auch die Wildfischerei umgestaltet. Und ich finde es wirklich interessant, Marc, was Sie darüber gesagt haben, was wir vom Zebrafisch lernen können, der uns nicht unbedingt sofort als etwas erscheint, das uns selbst dermaßen ähnlich ist.
00:35:00:18 - 00:35:05:05
Abigail Acton
Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie heute bei mir sind und Ihre Ideen austauschen. Vielen Dank. Ich danke Ihnen
00:35:05:05 - 00:35:07:17
Marc Muller
sehr. Vielen Dank für die Einladung. Sehr interessant.
00:35:07:21 - 00:35:09:18
Rachel Tiller
Ich danke Ihnen vielmals. Ich weiß das wirklich zu schätzen.
00:35:09:24 - 00:35:37:02
Abigail Acton
Super. Ich danke Ihnen vielmals. Auf Wiedersehen. Auf Wiedersehen. Wenn Ihnen dieser Podcast gefallen hat, folgen Sie uns auf Spotify und Apple Podcasts oder bei einem anderen Streaming-Dienst, den Sie nutzen, und besuchen Sie die Podcast-Homepage auf der CORDIS-Website. Melden Sie sich an, damit Ihnen die spannendsten Forschungsergebnisse der EU-finanzierten Wissenschaft nicht entgehen. Wir haben über hochmoderne Sensoren gesprochen, die erkennen können, ob eine vorbeifliegende Mücke das Zika-Virus in sich trägt, und darüber, wie Ressourcen auf dem Mond uns bei der Erforschung des Weltraums helfen könnten.
00:35:37:04 - 00:35:55:12
Abigail Acton
In unseren 32 Episoden wird etwas dabei sein, auf das Sie neugierig sind. Vielleicht möchten Sie wissen, was im Rahmen weiterer EU-finanzierter Projekte getan wird, um die Nutzung aquatischer Ressourcen nachhaltiger zu gestalten. Die CORDIS-Website verschafft Ihnen einen Einblick in die Ergebnisse der innerhalb von Horizont 2020 und Horizont Europa finanzierten Projekte, die sich mit diesem Bereich beschäftigen.
00:35:55:14 - 00:36:12:09
Abigail Acton
Die Website hat Artikel und Interviews zum Inhalt, die sich mit den Forschungsergebnissen aus einem sehr breiten Spektrum von Bereichen und Themen befassen, von Cubits bis zu Qubits. Merken Sie, was mir gelungen ist? Da ist etwas für Sie dabei! Vielleicht sind Sie auch an einem Projekt beteiligt oder möchten eine Finanzierung beantragen. Schauen Sie sich an, womit sich andere in Ihrem Bereich beschäftigen.
00:36:12:11 - 00:36:23:20
Abigail Acton
Kommen Sie und entdecken Sie die Forschung, die offenbart, wie unsere Welt tickt. Wir freuen uns immer, von Ihnen zu hören. Schreiben Sie uns eine Nachricht. An die Redaktion bei cordis dot europa, dot EU. Bis zum nächsten Mal.
Die Vereinten Nationen berichten, dass die Weltbevölkerung nun mehr als dreimal so groß wie Mitte des 20. Jahrhunderts ist, und dass die Ernährungssicherheit ein wachsendes Problem darstellt. Wir müssen also mehr Nahrungsmittel aus dem Meer gewinnen und dabei gleichzeitig die Bestände erhalten und die biologische Vielfalt sichern. Eine Lösung ist die Fischzucht. Zuchtfische weisen einen der kleinsten, im Verhältnis zum tierischen Eiweiß betrachteten CO2-Fußabdrücke auf und sind zudem sehr nahrhaft. Aber es gibt auch Nachteile. Eine weitere Lösung stellt der Einsatz von Technologie zur Verbesserung des Fischereiprozesses dar, damit wir intelligenter fischen können. Aber in dieser Folge geht es nicht nur darum, wie Fisch uns ernähren kann – es geht gleichermaßen darum, was Fische uns lehren können. Unsere drei Gäste, deren Arbeit durch EU-Finanzmittel unterstützt wurde, können Ihnen mehr darüber erzählen! Rachel Tiller ist leitende Wissenschaftlerin und Direktorin des Bereichs biologische Vielfalt und Raumnutzung, einem strategischen Forschungsprogramm von SINTEF Ocean mit Sitz in Trondheim, Norwegen. Sie war Koordinatorin des Projekts SMARTFISH, das der Fischereigemeinschaft innovative Werkzeuge verschafft, mit denen besser das Gewünschte gefangen und der Fang einfacher registriert werden kann. Margaret Rae ist die Geschäftsführerin von Konree Innovation mit Sitz in Galway, Irland. Das Ziel des Unternehmens besteht darin, die neuesten technologischen Ansätze zu nutzen, um die Gesundheit von Zuchtfischen und das Tierwohl zu verbessern. An diesem Unternehmen war das Projekt Game Changer angesiedelt, in dessen Rahmen innovative Technologien zum Einsatz kamen, um den Ausbruch von Fischläusen zu reduzieren, denn dieser aggressive Schädling bringt den Aquakultursektor in Gefahr. Marc Muller, jetzt im Ruhestand, war erfahrener Assistenzprofessor beim Belgischen Nationalfonds für wissenschaftliche Forschung (FNRS) und arbeitet an der Universität Lüttich. Er erforscht Genregulierung und Entwicklungsbiologie bei verschiedenen Arten, wobei er sich vor allem auf die Skelettbildung beim Zebrafisch konzentriert, und er koordinierte das Projekt BioMedaqu.
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Schlüsselbegriffe
CORDIScovery, CORDIS, SMARTFISH, BioMedaqu, Game Changer, Fisch, Zebrafisch, Lachs, Fischzucht, Ernährungssicherheit, Ozean, Meeresressourcen