Innovativen Bildungskontexten in der EU den Weg bereiten
Die Schulen von heute sind dazu aufgerufen, nicht den Anschluss an die vielfältigen Bedürfnissen der Lernenden des 21. Jahrhunderts zu verlieren. Neue Fähigkeiten wie Problemlösung und kritisches Denken sowie Bereiche wie Informatik, KI, Ingenieurwesen, grüner Wandel und Umweltbewusstsein erfordern es, dass die Schulen neue Dimensionen des Lernens erkunden und ihr Angebot flexibler und reaktionsfähiger gestalten. In diesem Zusammenhang muss die Bildung überarbeitet werden. Wird das Lernen der Schülerinnen und Schüler näher an die reale Welt herangerückt, etwa das Zuhause, die Gemeinschaft, ins Museum, ins Labor, in den Park, wird damit dazu beigetragen, dass sie in einer immer komplexeren Gesellschaft mit Erfolg agieren werden. Dabei wird immer deutlicher, dass das Konzept der offenen Schule eine Lösung bietet, wobei ein anderer Ansatz in Bezug auf das „was“, „wo“ und „wann“ verfolgt wird. Die offene Schule lädt Verantwortliche der Politik, Schulen, Eltern, Gemeinschaften, Hochschulen und Unternehmen dazu ein, gemeinsam an der Neugestaltung der Bildungserfahrung sowie der Art und Weise, wie Schülerinnen und Schüler lernen, mitzuwirken und dabei gleichzeitig die Verbindung zwischen Lernen und Gesellschaft zu stärken.
Die Aufmerksamkeit auf offene Wissenschaftsbildung in der EU richten
Vor allem für junge Menschen, aber auch für andere Gruppen, die aufgrund ihres Geschlechts, ihres sozioökonomischen oder geografischen Status in MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik unterrepräsentiert) sind, stellt es eine Herausforderung dar, wissenschaftliche Laufbahnen einzuschlagen. Diese Gruppen müssen oft zusätzlich ermutigt werden, damit sie ihr Desinteresse oder ihre negative Haltung gegenüber der Wissenschaft ablegen. Zur Lösung dieses Problems arbeitet die EU daran, die Akzeptanz wissenschaftlicher Studien und bürgerwissenschaftlicher Initiativen zu erhöhen, um das Interesse an wissenschaftlichen Berufen zu wecken, die wissenschaftliche Kompetenz zu fördern sowie die Beschäftigungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Mit Initiativen wie etwa dem Europäischen Jahr der Kompetenzen wird darauf abgezielt, die EU-Kompetenzstrategie durch Konzentration auf digitale und grüne Technologien zu stärken. Zudem vereinen EU-unterstützte Projekte wie Open Schools for Open Societies Partner aus einer Vielzahl von Disziplinen unter einem gemeinsamen Dach, wobei ein inklusiver und ganzheitlicher Ansatz in Bezug auf Wissenschaft und Innovation den Schwerpunkt bildet. Das in der Reihe European PolicyBrief veröffentlichte Kurzdossier „Innovating European Education: Open Schooling as a Boost for Europe’s Skills“ ist eines der Hauptergebnisse der EU-finanzierten Projekte Make It Open und SALL im Rahmen des Ostogether-Netzwerks, wo an bahnbrechenden Praktiken der Wissenschaftsbildung gearbeitet wird. Das Dossier stellt ein wertvolles Begleitdokument zu den Bemühungen der EU dar, vom schulzentrierten Modell zum Modell des lebenslangen Lernens überzugehen. Besonderes Augenmerk gilt dem Überdenken der Grenzen des Lernens und der Neuausrichtung des Bildungsumfelds auf die Bedürfnisse des neuen Zeitalters.
Offene Schulen für offene Köpfe: Neun Wege, um das Lernen neu zu gestalten
Innerhalb der in diesem Results Pack vorgestellten EU-finanzierten Projekte werden konkrete Instrumente, Rahmen und Methoden zur Öffnung von Schulen hin zu ihren Gemeinschaften sowie zur Umwandlung des Bildungssystems in ein Ökosystem des offenen Lernens angeboten. Inhalte der Projekte sind unter anderem Lehrpläne für Lehrkräfte, Methoden für die Zusammenarbeit mit Schulen für Anbieter im Bereich des nichtformalen Lernens und politische Empfehlungen. Im Rahmen von C4S wird darauf abgezielt, die Inklusion in der Wissenschaftsbildung zu fördern. Zu diesem Zweck standen projektintern die Beseitigung von Hindernissen, die benachteiligten Bevölkerungsgruppen den Zugang zur Wissenschaft erschweren, die Gewährleistung von Sichtbarkeit, die gerechte Vertretung und Chancengleichheit im Mittelpunkt. Im Zuge von CONNECT wurde daran gearbeitet, für eine bessere Zugänglichkeit zur offenen Schule in der formalen Bildung zu sorgen, um junge Menschen zu ermutigen, wissenschaftliche Laufbahnen einzuschlagen und eine positive Einstellung gegenüber Berufen im MINT-Bereich zu entwickeln. Ausgehend von der Voraussetzung, dass Wissenschaftsbildung in Schulen die SchülerInnen dazu ermutigen sollte, das erworbene Wissen auf praktische und innovative Weise anzuwenden, bestand im Rahmen von Scientix 4 das Ziel darin, europäische Lehrkräfte und Interessengruppen aus dem Bereich der MINT-Bildung mithilfe eines Spektrums von Aktivitäten, Ressourcen, Veranstaltungen und Weiterbildungskursen zu unterstützen. Innerhalb von FEDORA galt der Aufbau eines neuen Ökosystems für Wissenschaftsbildung als Zielsetzung. Der Schwerpunkt der Arbeit lag auf der Entwicklung von Rahmenwerken zur Regenerierung der Wissenschaftsbildung und zur Überbrückung der Kluft zwischen Schule und Gesellschaft. In diesem Sinne wurden als Ergebnis von Make it Open neue Unterrichtsressourcen vorgestellt, mit deren Hilfe die Schülerinnen und Schüler lernen können, sich der Wissenschaft rund um gesellschaftliche Herausforderungen bewusst zu sein und sich damit auseinanderzusetzen. Am meisten im Fokus stand dabei die Entwicklung von Szenarien, die die Bildung in die Welt außerhalb des Klassenzimmers verlagern und die Schülerinnen und Schüler dazu ermutigen, anhand von praktischen Experimenten zu lernen. Die bestehende Verbindung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft wurde im Zuge von MOST weiter erforscht, wobei die Projektarbeit die Bereitstellung von Werkzeugen und Kompetenzen zur Entwicklung einer offenen Wissenschaftsbildung für Schülerinnen und Schüler sowie Bürgerinnen und Bürger umfasste. Es wurde ein europäisches Netzwerk für offene Schule erschaffen, das zur Bewältigung zentraler gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen wird. Bei OTTER ging es vorrangig darum, die Idee zu fördern, dass Wissenschaft Freude bereiten kann. Mit dem Schwerpunkt auf wichtigen Nachhaltigkeitsthemen verfolgte das Projektteam das Ziel, eine Methode für das Lernen außerhalb des Klassenzimmers zu entwickeln, die die Lernenden dazu anregt und inspiriert, wirkungsvolle Lösungen zu finden. Auch bei PULCHRA lautete die Zielstellung, die Wände des Klassenzimmers einzureißen und Schülerinnen und Schüler dazu zu ermutigen, wissenschaftliche Konzepte zu erforschen, zu erproben und sogar im wirklichen Leben umzusetzen. Wissenschaftliche Kompetenz zu fördern sowie die Lernenden dazu zu ermutigen, sich wissenschaftlich zu betätigen, bildete den Mittelpunkt von SALL. Das Projektteam arbeitete daran, das Konzept der offenen Schule voranzubringen, indem Schulen als Reallabore betrachtet werden,in denen Bildung und Gesellschaft nahtlos zu einer Lerngemeinschaft verflochten sind.