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Successful Ageing among Persons with a Migration Background

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Erforschung der Ergebnisse im späteren Leben in Gemeinschaften Zugewanderter

Zugewanderte stehen im Leben vor besonderen Herausforderungen. Neue Erkenntnisse zeigen, wie sich Gesundheit und Kultur auf ihre Alterung auswirken.

Das Modell erfolgreichen Alterns von Rowe und Kahn umreißt zentrale Aspekte für ein erfülltes Leben im höheren Alter: Vermeidung von Krankheiten und Behinderungen, Aufrechterhaltung ausgeprägter körperlicher und kognitiver Funktionen und Teilhabe am Leben. Dieses Modell unterstreicht die Idee, dass erfolgreiches Altern nicht nur Langlebigkeit bedeutet, sondern auch Gesundheit, Funktion und ein Gefühl von Sinnhaftigkeit und Beteiligung in späteren Jahren. Menschen mit nicht-westlichem Migrationshintergrund haben jedoch im Vergleich zu ihren westeuropäischen Altersgenossen ohne Migrationshintergrund in verschiedenen Bereichen häufig schlechtere Ergebnisse im späteren Leben. Diese Diskrepanzen manifestieren sich vor allem in gesundheitlichen Ungleichheiten, finanzieller Stabilität und sozialer Teilhabe. Die Ursachen für diese Diskrepanzen müssen unbedingt herausgefunden werden.

Sichtweisen und Einflüsse Zugewanderter auf die Alterung

Der Schwerpunkt des Projekts SAMBa, das mit Unterstützung der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen durchgeführt wurde, lag auf türkischen Zugewanderten in Westeuropa und hatte zum Ziel, die erheblichen Herausforderungen in verschiedenen Lebensbereichen zu ergründen. „Ein wichtiger Ausgangspunkt für unser Projekt war die Erkenntnis, dass zugewanderte und nicht-zugewanderte Menschen unterschiedliche Vorstellungen vom Altern und einem zufriedenstellenden Leben im höheren Alter haben können“, erklärt Marie-Skłodowska-Curie-Forschungsstipendiat Thijs van den Broek. Kulturelle Einflüsse und besondere Erfahrungen, wie z. B. Diskriminierung, können diese unterschiedlichen Perspektiven auf das Altern prägen. Erkenntnisse über solche Unterschiede sind wichtig, da sie dazu beitragen können, herauszufinden, welche Ergebnisse für Menschen mit Migrationshintergrund am bedeutsamsten sind.

Gesundheitliche Ungleichheiten und dazu beitragende Faktoren

Im Rahmen der ersten Studie des Projekts wurde angenommen, dass türkischstämmige Zugewanderte in den Niederlanden anders altern sowie mehr negative und weniger positive Folgen haben würden als ihre einheimischen niederländischen Altersgenossen. Zwar gibt es Gemeinsamkeiten in Bezug auf das Streben nach guter Gesundheit, sozialen Kontakten und Autonomie, aber auch gewisse Unterschiede wurden deutlich. Bemerkenswert ist, dass anhaltende Produktivität und Freiheit von Einsamkeit für die türkischstämmigen Teilnehmenden weniger wichtig waren, was auf unterschiedliche Wertesysteme hindeutet. Auch gesundheitliche Ungleichheiten traten zutage: Türkischstämmige Menschen in den Niederlanden schneiden bei einer Reihe von Gesundheitsindikatoren wie dem Körpergewicht schlechter ab und neigen eher zu Fettleibigkeit. Forschende untersuchten die Korrelation zwischen Geburt und Körpergewicht bei türkischstämmigen Frauen und entdeckten eine faszinierende Dynamik. Die Auswirkungen der Fruchtbarkeit auf das Körpergewicht unterschieden sich deutlich zwischen Migrantinnen und Nicht-Migrantinnen. Das SAMBa-Team untersuchte zudem die Auswirkungen von Diskriminierung auf die psychische Gesundheit somalischer Geflüchteter. Die Sprachkenntnisse zeigten eine zweiseitige Wirkung: Obwohl sie mit einer besseren psychischen Gesundheit verbunden waren, korrelierten sie auch mit verstärkten Diskriminierungserfahrungen, was die komplexen Wechselwirkungen bei den Erfahrungen Migrierter verdeutlicht.

Errungenschaften und Zukunftsaussichten

„Die wichtigste Errungenschaft von SAMBa ist das Verständnis der Prioritäten türkischer Zugewanderter für ein erfülltes Leben im höheren Alter“, so van den Broek. Diese Erkenntnisse sind entscheidend für die Gestaltung von Maßnahmen, die tatsächlich auf die Bedürfnisse dieser Gemeinschaft zugeschnitten sind. Darüber hinaus wird der generierte Datensatz den wissenschaftlichen Diskurs und zukünftige Forschungsmöglichkeiten fördern. Im weiteren Verlauf verlagert sich der Schwerpunkt auf gesundheitsbezogene Untersuchungen, einschließlich Trends im Gesundheitsverhalten und der unterschiedlichen Auswirkungen von Ereignissen wie Scheidung auf die Gesundheit im späteren Leben in verschiedenen Gruppen. Diese Bemühungen werden weiterhin dazu beitragen, die komplizierten Unterschiede zwischen zugewanderten und nicht-zugewanderten Menschen in Bezug auf kritische Lebensergebnisse zu entschlüsseln und so ein umfassenderes Verständnis des Alterns in verschiedenen Gemeinschaften fördern.

Schlüsselbegriffe

SAMBa, Zugewanderte, Alterung, türkischstämmig, Diskriminierung, Gesundheitsindikator, Fettleibigkeit, kultureller Einfluss

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