Skip to main content
European Commission logo
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
CORDIS Web 30th anniversary CORDIS Web 30th anniversary

Article Category

Article available in the following languages:

Gezielte Falschmeldungen: Per Datenbank Desinformation besser widerlegen

Sind die Informationen, die ich online lese oder ansehe, wahr? Über ein EU-unterstütztes Projekt wurde ein Instrument verbessert, das im Journalismus und bei der Faktenprüfung hilft, die Wahrheit von der Lüge zu unterscheiden.

Die Überprüfung von Online-Inhalten kann ein langwieriger und ermüdender Prozess sein, denn die jüngsten Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) haben es deutlich vereinfacht, falsche und irreführende Texte, Bilder und Videos zu erstellen und zu verbreiten. Zu den Hilfsmitteln, die im Journalismus und in der Faktenprüfung bei der Überprüfung solcher Informationen zur Verfügung stehen, gehört die Database of Known Fakes. Die Datenbank, kurz DBKF genannt, wurde im Rahmen eines früheren EU-Projekts namens WeVerify erstellt. Jetzt wurde sie über das EU-finanzierte Projekt vera.ai weiter verbessert. Mit der Datenbank wird das Ziel verfolgt, Fachleuten in den Bereichen Journalismus, Ermittlung quelloffener Informationen und Menschenrechte zu helfen, Zeit zu sparen und bei der Faktenprüfung und der Widerlegung von Falschmeldungen effizienter zu arbeiten. Wurde eine Behauptung, ein Bild oder ein Video bereits von vertrauenswürdigen, vom IFCN zugelassenen Personen per Faktenprüfung widerlegt? Die Nutzenden können diese Angaben nun leicht überprüfen und auch sehen, wer sie wann und wie bereitgestellt hat. „Durch die Nutzung von Textanalyse, visueller Ähnlichkeit und semantischen Technologien bietet DBKF leistungsstarke Suchfunktionen (über die Stichwortsuche hinaus) und verhilft zu Einblicken in Desinformationskampagnen“, heißt es in einer Pressemitteilung auf der vera.ai-Website. Die Nutzenden können mithilfe eines Schlüsselbegriffs suchen, nach Sprache, Faktenprüfungsquelle, Autorenschaft, Ort und anderen Begriffen filtern und die Ergebnisse nach Datum oder Relevanz sortieren. Durch die mehrsprachige Suche erhalten Nutzende Ergebnisse in sieben Sprachen auf einmal. Orts- oder Konzeptfilter vereinfachen außerdem den Vergleich, wie sich die Erwähnungen in den verschiedenen Sprachen unterscheiden, wodurch ein besserer Einblick in die Unterschiede bei der Desinformation in verschiedenen Kontexten oder Regionen möglich ist. Im Mittelpunkt der Datenbank steht die Widerlegung von EU-Quellen. Wie es in der Pressemitteilung heißt, soll sie jedoch auch „Faktenprüfungsinhalte aus der ganzen Welt (z. B. Nordamerika, Afrika, Asien) abdecken, um eine Vielfalt an Kontexten und Perspektiven zu gewährleisten.“ Nicht nur oben genannte Fachleute genießen Zugang zur Datenbank. Die DBKF steht ebenso der Öffentlichkeit zur Verfügung, sodass Forschende, die untersuchen, wie Falschinformationen verbreitet werden, oder Bürgerinnen und Bürger, die überprüfen wollen, ob das, was sie gesehen oder gelesen haben, der Wahrheit entspricht, ebenfalls Zugang zu diesem wertvollen Instrument haben. In einem Video, das auf dem YouTube-Kanal von verai.ai veröffentlicht wurde, wird die Funktionsweise der Datenbank erklärt.

Online-Schulung

Die Suchfunktionen der DBKF wurden in das preisgekrönte InVID-WeVerify-Plugin integriert. Die Europäische Beobachtungsstelle für digitale Medien hat nun in Zusammenarbeit mit verai.ai und zwei weiteren Einrichtungen ein Online-Schulungsmodul erstellt, das Nutzende unterstützen soll, das Verifizierungsinstrumentarium InVID-WeVerify zu beherrschen. Die Schulung steht allen Interessengruppen offen, die gegen Desinformation kämpfen. Die Beteiligten werden lernen, wie sie die fortschrittlichen Instrumente nutzen können, die in der Faktenprüfung, im Journalismus und in der Forschung im Kampf gegen Desinformation benötigt werden, und sie erhalten Einblicke in neue Funktionen, wie den Detektor synthetischer Medien des Projekts vera.ai (vera.ai: VERification Assisted by Artificial Intelligence). Zu den weiteren Vorteilen zählt der Zugang zur Beta-Version. Die Online-Sitzung findet am 6. Dezember 2023 von 16:00 bis 17:30 Uhr MEZ statt. Anmeldeschluss ist der 27. November um 17:00 Uhr MEZ (Florenz). Dieses Schulungsmodul wird in regelmäßigen Abständen wiederholt. Weitere Informationen: vera.ai-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

vera.ai, Database of Known Fakes, gezielte Falschmeldungen, Desinformation, Faktenprüfung, Fakten, Faktenprüferin, Faktenprüfer, Verifizierung, InVID-WeVerify-Plugin

Verwandte Artikel