Erforschung der Abwärmeverwertung in Spanien
Stellen Sie sich vor, verschiedene Unternehmen würden sich zusammenschließen, um ökologische Innovationen und einen langfristigen kulturellen Wandel zu fördern und gleichzeitig ihre Rentabilität zu steigern und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Möglich wird dies durch die industrielle Symbiose, d. h. durch den Prozess, bei dem die Abfälle oder Nebenprodukte einer Industrie zu Rohstoffen für eine andere werden. In den letzten Jahren hat die industrielle Symbiose als Mittel zur Dekarbonisierung energie- und ressourcenintensiver Branchen viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Doch wie lassen sich praktikable Lösungen für die industrielle Symbiose implementieren und wie lassen sich die Hindernisse überwinden, die der Einführung entgegenstehen? Um praktikable Konzepte dafür zu demonstrieren, wurden im Rahmen des von der EU finanzierten Projekts CORALIS Demo-Standorte in drei Industrieparks in Spanien, Italien und Schweden eingerichtet, gefolgt von Demonstrationen in drei weiteren Parks in Österreich, Spanien und der Türkei, um die ersten Ergebnisse zu reproduzieren. CORALIS hat vor Kurzem eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der der aktuelle Stand des Nachfolgestandorts in Basauri beschrieben wird, wo der Schwerpunkt auf der Entwicklung von Lösungen für die industrielle Symbiose zur Rückgewinnung und Speicherung der bei der Stahlproduktion erzeugten Wärmeenergie liegt. Das Industriegebiet Basauri befindet sich in Nordspanien, in einer Region, in der der Stahlsektor eine wichtige Rolle spielt. Dieses Folgeprojekt konzentriert sich auf die Rückgewinnung der bei der Stahlproduktion erzeugten Wärmeenergie durch den CORALIS-Projektpartner Sidenor und deren Speicherung in einer bahnbrechenden thermischen Batterielösung. Die Idee ist, die zurückgewonnene Wärme zu nutzen, um bei Bedarf Dampf für Sidenor und benachbarte Industrien zu erzeugen. Eine der ersten Aufgaben des CORALIS-Teams in Basauri war die Durchführung einer Machbarkeitsstudie, um Möglichkeiten und Hindernisse für die industrielle Symbiose in der Region zu ermitteln. Die Studie hat eine Reihe von Bereichen aufgezeigt, in denen Abwärme genutzt werden könnte. Auch das mangelnde Bewusstsein und die fehlende Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen wurden als Hindernisse für die Umsetzung genannt.
Die Suche nach Alternativen
Wie in der Pressemitteilung berichtet, ergab die Studie Folgendes: „Branchen mit hohem Energieverbrauch haben verschiedene Wärmequellen zur Verfügung, aber die Wärmerückgewinnungstechnologie ist nicht immer sinnvoll, da Bedarf und Verfügbarkeit nicht übereinstimmen. Die thermische Batterietechnologie kann die verfügbare Wärme an den internen oder externen Bedarf anpassen und ist eine kommerzielle Technologie, die auf dem Markt erhältlich ist. Durch die Kombination von Wärmerückgewinnung und thermischer Batterietechnologie kann der Erdgasverbrauch der derzeitigen Vakuumpumpen gesenkt werden. Außerdem sind thermische Batterien für industrielle Symbiosen geeignet. Es gibt jedoch auch andere wirtschaftliche Möglichkeiten, den Energieverbrauch zu senken. Fernwärme aus dem San-Miguel-Viertel ist zwar eine praktikable Option, doch die in diesem Projekt analysierte Wärmequelle ist möglicherweise nicht die am besten geeignete. Die nächsten Schritte umfassen die Analyse von Fernwärmeoptionen und alternativen Einsatzmöglichkeiten der thermischen Batterietechnologie.“ Das Projektteam nutzte die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie, um in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren Lösungen für die industrielle Symbiose in der Region zu entwickeln und umzusetzen. CORALIS (Creation Of New Value Chain Relations through Novel Approaches Facilitating Long-term Industrial Symbiosis) setzt seine Arbeit mit lokalen Akteuren fort, um die industrielle Symbiose auf der Grundlage von Abwärmenutzung zu fördern und die Energieversorgung in der Region nachhaltiger zu gestalten. Weitere Informationen finden Sie unter: CORALIS-Projektwebsite
Schlüsselbegriffe
CORALIS, industrielle Symbiose, Wärme, Abwärme, thermische Energie, thermische Batterie, Stahl