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Digitale Kompetenzen als Schutz für Kinder online

Über eine neue Studie werden die digitalen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen untersucht und gemessen, sodass diese im digitalen Zeitalter aufblühen können.

Die Welt wird immer digitaler und Kinder und Jugendliche sollten kritische und funktionale Kompetenzen erwerben, damit sie umfänglich an der Gesellschaft teilhaben und Chancen für ihre Zukunft schaffen können. Die Nutzung digitaler Geräte durch Kinder und Jugendliche scheint in Europa nur wenig umfangreich wissenschaftlich erforscht zu werden. Daher startete das Projekt ySKILLS (Youth Skills, Jugendkompetenzen) eine dreigleisige Längsschnittstudie in sechs Ländern – Deutschland, Estland, Italien, Polen, Portugal und Finnland. Unter Leitung der KU Leuven sollte über die Forschung mittels gemischter Methodik mehr Wissen zu den digitalen Kompetenzen gesammelt werden, die junge Menschen erwerben sollten, um IKT für ihre schulische, informationsbezogene und soziale Inklusion und ihr Wohlbefinden einzusetzen. „Kinder mit umfassenden digitalen Kompetenzen scheinen ihre Privatsphäre online besser schützen zu können. Die vorliegenden Nachweise legen zwar nahe, dass digitale Kompetenzen mit mehr Risikobereitschaft einhergehen, gleichzeitig aber auch mit einem besseren Umgang mit Online-Risiken“, erklärt Leen d’Haenens, Projektkoordinatorin von ySKILLS.

Risiken und Schutzbedürftigkeit im Kontext digitaler Kompetenzen

ySKILLS untersuchte die Risiken, die die Nutzung von IKT für Kinder und Jugendliche darstellt. Gleichzeitig wurden im Einklang mit der europäischen Strategie für ein besseres Internet für Kinder (BIK+) Faktoren der Schutzbedürftigkeit erforscht, die sich auf die Entwicklung digitaler Kompetenzen auswirken. „Es hat sich gezeigt, dass es bei bestimmten Gruppen junger Menschen, beispielsweise psychologisch anfälligen oder traditionell marginalisierten Kindern, weniger wahrscheinlich ist, dass sie die Vorteile der Online-Welt ausnutzen können“, merkt d’Haenens an. Das Projekt konnte aufzeigen, dass eine ungleichmäßige Verteilung digitaler Kompetenzen zu einer ungleichmäßigen Verteilung der Ergebnisse führt. d’Haenens Sorge besteht darin, dass schutzbedürftige und marginalisierte Jugendliche, zum Beispiel solche mit schwachem sozioökonomischem Hintergrund, weniger gut in der Lage sind, negative Ergebnisse zu vermeiden. Die Daten der Umfrage ergaben beispielsweise, dass Kinder, die sich diskriminiert fühlen, eher ein riskantes Verhalten an den Tag legen. Geringe familiäre Unterstützung steht derweil mit vermehrtem Kontakt mit schädlichen Inhalten und Sexting in Verbindung.

Neuer Indikator für digitale Kompetenzen

ySKILLS entwickelte einen neuen Indikator für digitale Kompetenzen von Jugendlichen (yDSI, youth Digital Skills Indicator), mit dem die digitalen Kompetenzen junger Menschen zwischen 12 und 17 Jahren erfasst werden können. Der Indikator ist ein internationales, validiertes Messinstrument, bei dem das Kind im Mittelpunkt steht, mit 31 Punkten, die sich von den empfundenen digitalen Kompetenzen bis zu digitalem Wissen verteilen. d’Haenens sieht den großen Mehrwert des yDSI: „Mit dem Indikator können Lücken in den digitalen Kompetenzen erkannt, Fortschritte im Laufe der Zeit aufgezeichnet und gezielte Interventionen entwickelt werden, um die digitalen Kompetenzen auszubauen. Dabei wird den unterschiedlichen Arten, wie Kinder digitale Technologien verwenden und lernen, Rechnung getragen.“ Das Projekt ergab zum Beispiel, dass die gleiche Gruppe von Kindern, die 2021 und 2022 befragt wurde, nur beschränkte Fortschritte bezüglich Informations- und Navigationskompetenzen, Inhaltserstellung und Produktionskenntnissen aufzeigten, selbst bei verstärkter Internetnutzung.

Schritte für eine bessere Entwicklung digitaler Kompetenzen

Die Ergebnisse von ySKILLS werden eingesetzt, um neue Strategien und Empfehlungen für die Politik auszuarbeiten, mit denen junge Menschen dabei unterstützt werden, die Möglichkeiten digitaler Kompetenzen auszuschöpfen und die Risiken dabei minimal zu halten. Das Projekt weist unter anderem darauf hin, dass Regierungen spezielle Initiativen starten sollten, um die digitalen Kompetenzen schutzbedürftiger und unterrepräsentierter junger Menschen zu stärken. Ein weiterer Vorschlag ist, den gesetzlichen Regeln mehr Aufmerksamkeit zu schenken und so die Risiken einzugrenzen, die die Sicherheit junger Menschen durch kommerzielle Anbieter digitaler Produkte und Dienstleistungen gefährden. Die Ergebnisse von ySKILLS haben außerdem zu ähnlichen Forschungsarbeiten beigetragen, etwa dem Projekt CO:RE, das eine Wissensgrundlage zu den Auswirkungen des technologischen Wandels auf Kinder und Jugendliche erschafft.

Schlüsselbegriffe

ySKILLS, digitale Kompetenzen, Kinder, Online-Risiken, Jugendliche, yDSI, Internet für Kinder, digitales Wissen, Indikator für digitale Kompetenzen Jugendlicher

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