Europas kulturelles Erbe auf gutem Weg in die Zukunft
Das EU-finanzierte Projekt ReInHerit definiert die Zukunft des kulturellen Erbes völlig neu, indem es den Status quo der Kommunikation, der Zusammenarbeit und des Innovationsaustauschs zwischen Museen und Kulturerbestätten verändert. Seit seinem Start im März 2021 wird daran gearbeitet, Sammlungen und Stätten des kulturellen Erbes miteinander zu verbinden und den einheimischen Menschen und Reisenden aus aller Welt das Kulturerbe Europas in seinem größeren historischen und geografischen Kontext zu präsentieren. Das innovative Modell von ReInHerit für ein nachhaltiges Kulturerbemanagement beruht auf einem digitalen Ökosystem mit einem offenen und kollaborativen Raum, in dem Museen, Kulturerbestätten, politisch Verantwortliche, Fachleute für kulturelles Erbe und Kulturbegeisterte experimentieren, sich austauschen und Innovatives erdenken können. ReInHerit Digital Hub, die digitale Drehscheibe des Projekts, beherbergt projektinterne digitale Ausstellungen, Videos und Bilder von immersiven Darbietungen sowie Apps, über die sich die Nutzenden auf innovative Weise mit dem kulturellen Erbe auseinandersetzen können. Fachleute für Kulturerbe finden hier Webinare, einen Werkzeugkasten sowie weitere Ressourcen zur Förderung und Unterstützung des Kulturtourismus in Museen und Kulturerbestätten. Die digitale Drehscheibe verfügt auch über eine Networking-Plattform, auf der sich die Nutzenden vernetzen und über ihre Erfahrungen austauschen können.
Webinare und Podcasts
Die ersten beiden ReInHerit-Webinare fanden im November 2022 statt, wobei digitale und neue technologische Kompetenzen den Schwerpunkt bildeten. „Artificial Intelligence and Computer Vision for Cultural Heritage“ (Künstliche Intelligenz und maschinelles Sehen im Dienste des Kulturerbes) wurde am 18. November von Prof. Marco Bertini und Paolo Mazzanti vom Media Integration and Communication Center (MICC) der Universität Florenz abgehalten. Das Webinar bot Fachleuten aus dem Bereich des kulturellen Erbes mit Interesse an digitalen Innovationen und KI-Werkzeugen eine Anleitung zur verstärkten Einbeziehung der Besucherinnen und Besucher durch neue Technologien. „Engaging Museum Visitors with Gamification Apps“ (Einbeziehung des Museumspublikums durch Spielifizierungs-Apps) wurde am 30. November wiederum von Prof. Bertini durchgeführt, diesmal begleitet vom MICC-Forscher Filippo Principi. In diesem Webinar wurden zwei ReInHerit Toolkit-Apps (Strike a Pose und Face Fit) vorgestellt, die Freude bereiten und die Bildung in Bezug auf Kunstwerke in Museen verbessern sollen. Die beiden Apps fordern die Nutzenden auf, Kunstwerke mithilfe ihres eigenen Körpers und Gesichts zu analysieren und nachzubilden, um personalisierte Darstellungen zu erschaffen, die in den sozialen Medien geteilt werden können. Museums Up, eine im Rahmen des Projekts ReInHerit produzierte Podcastserie, bietet den Zuhörenden die Möglichkeit, Belange rund um Museen und Kultureerbemanagement zusammen mit Fachleuten zu erkunden. In einer direkten und informellen Art und Weise behandeln sie Themen wie die Steigerung der Bedeutung von Museen und Kulturerbestätten für ein jüngeres Publikum, das Kuratieren von Wanderausstellungen sowie den Einsatz von künstlicher Intelligenz und maschinellem Sehen zur Verbesserung des Erlebnisses Museum. Die Podcasts werden von Jaime López vom Projektpartner Arte Sostenible, Spanien, moderiert.
Eine multisensorische Museumserfahrung
Die das Projekt ReInHerit (Redefining the future of cultural heritage, through a disruptive model of sustainability) koordinierende Kulturstiftung der Bank of Cyprus hat kürzlich ein neues multisensorisches Projekt unter dem Namen Aisthiseis (vom griechischen Wort für Sinne) gestartet. Im Rahmen dieses Projekts nimmt sie dauerhafte Veränderungen in ihren Museen vor, um die Teilhabe an Kultur für benachteiligte Menschen und Menschen mit Behinderungen zu verbessern. „Diese Bemühungen spiegeln die von der Stiftung und der Bank vertretene Überzeugung wider, dass jede Gesellschaft in erster Hinsicht durch ihre Kultur definiert wird, und dass in der Kultur niemand überflüssig ist und niemand daran gehindert werden sollte, zum Nutzen der Gesellschaft teilzuhaben“, berichtet ein Artikel in der „Cyprus Mail“. Zu den Initiativen gehören auf Video aufgezeichnete ständige Führungen in zyprischer Gebärdensprache und multisensorische Führungen für Menschen mit verschiedenen Behinderungen. Weitere Informationen: ReInHerit-Projektwebsite
Schlüsselbegriffe
ReInHerit, kulturelles Erbe, Erbestätte, Museum, digitale Drehscheibe, digitales Zentrum, Tourist, Touristin, Reisende, Kultur