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Host switching pathogens, infectious outbreaks and zoonosis; a Marie Sklodowska-Curie Training Network

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Sachverständige für die Abwehrbereitschaft bei Infektionskrankheiten

Angesichts der zunehmenden Anfälligkeit von Tieren und Menschen für Infektionen hat ein einzigartiges Netzwerk neues Wissen zur Charakterisierung von Virusausbrüchen geschaffen.

Die wachsende menschliche Bevölkerung, die zunehmende Zahl von Nutztieren zur Ernährung dieser Bevölkerung sowie das Eindringen des Menschen in die natürlichen Lebensräume von Wildtieren machen Menschen und Tiere zunehmend anfällig für Erreger, die den Wirt wechseln. Hinzu kommt, dass der weltweite Handel und der Klimawandel die Übertragung von Krankheitserregern begünstigen. „Infektionsausbrüche bei Tieren und Menschen treten unerwartet auf, wie bei Ebola in Westafrika”, merkt Lia van der Hoek, Projektkoordinatorin des EU-finanzierten Projekts HONOURs an. „Daher muss man auf die sofortige Ermittlung des Erregers und die Bewertung seines pathogenen Potenzials für Tiere und Menschen vorbereitet sein.” Diese Bereitschaft erfordert Fachwissen in vielen Bereichen. Hier setzt das Projekt HONOURs an, das im Rahmen der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen (MSCA) gefördert wird.

Die berüchtigten Zoonoseviren

„HONOURs verfolgte das Ziel, 15 Nachwuchsforschenden eine hochkarätige interdisziplinäre und sektorübergreifende Ausbildung zu verschiedenen Aspekten neu auftretender Virusinfektionen und der Bedrohung durch zoonotische Viren zu bieten”, erklärt van der Hoek. Das Projekt befasste sich mit Viren, die entweder von Wildtieren auf andere Tiere oder von Wild- oder Nutztieren auf den Menschen übertragen werden. Es gibt viele Viren, die solche Sprünge machen können, mit einem sehr hohen Risiko, den neuen Wirt ernstlich erkranken zu lassen. Die Nachwuchsforschenden arbeiteten an Viren, die dafür bekannt sind, dass sie solche Sprünge machen können, wie Coronaviren, Flaviviren und Bunyaviren”, so van der Hoek.

Innovatives MSCA-Ausbildungsnetzwerk

Unter Beteiligung von 11 Laboratorien aus sechs verschiedenen europäischen Ländern, die bei der Erforschung und Charakterisierung neuartiger Viren führend sind, nahmen die Nachwuchsforschenden an fachspezifischen Kursen teil, die von erfahrenen wissenschaftlichen Fachleuten geleitet wurden. „Sie wurden in den neuesten Techniken geschult, die auf diesem Gebiet zur Verfügung stehen, von neuen diagnostischen Tests über Tiermodelle bis hin zu neuen Sequenzierungstechniken und fortschrittlichen Methoden zur Kultivierung dieser Viren – all dies ist sehr wichtig, wenn man mit einem Virus arbeitet, das für uns neu ist”, betont van der Hoek. Darüber hinaus wurde theoretisches Fachwissen über wirtswechselnde Viren vermittelt. Im Januar 2020 begann HONOURs auch mit der Arbeit an SARS-CoV-2. „Die Nachwuchsforschenden handelten sofort und stellten schnelle Diagnosetests und synthetische Viren her, um auf neue SARS-CoV-2-Varianten zu reagieren, die Anlass zur Sorge gaben. Sie untersuchten, wie schnell sich SARS-CoV-2 wahrscheinlich neu infiziert, warum das Virus die Nase der Lunge vorzieht und welches Tiermodell zu verwenden ist”, fügt van der Hoek hinzu. Als Teil des Netzwerks arbeiteten alle Nachwuchsforschenden auch an einem individuellen Forschungsthema, das zur Verteidigung der Dissertation und zur Erlangung der Doktorwürde führte. Zu den Themen gehören unter anderem Infektionskrankheiten und Nanotechnologie, Virus-Wirt-Interaktion im respiratorischen Epithel sowie Nachweis und Quantifizierung neuartiger Viren.

Handlungsbereit im Falle einer Epidemie

„Das persönliche Wachstum der 15 talentierten jungen Forschungskräfte, das durch HONOURs begünstigt wurde, ist für mich das wichtigste Gesamtergebnis. Sie sind oder werden Fachleute auf ihrem Gebiet”, betont van der Hoek. Langfristig können die Nachwuchsforschenden ihre Gruppenverbindungen und ihr jeweiliges Fachwissen nutzen, wenn sie Beratung oder Zusammenarbeit benötigen. Van der Hoek fasst zusammen: „Der wissenschaftliche Beitrag der Nachwuchsforschenden war erstaunlich und beeindruckend. Sie entwickelten sich hervorragend, was sich auch in den Veröffentlichungen widerspiegelt, die auf der HONOURs-Website zu finden sind.”

Schlüsselbegriffe

HONOURs, Nachwuchsforschende, Infektionskrankheiten, Zoonoseviren, Charakterisierung von Virusausbrüchen, Ausbildungsnetzwerk, junge Forschende

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