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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Technological and Methodological Solutions for Integrated Wide Area Situation Awareness and Survivor Localisation to Support Search and Rescue Teams

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Neue Technologie und Instrumente zur Verbesserung urbaner Such- und Rettungseinsätze

Das EU-finanzierte Projekt INACHUS hat bahnbrechende Lösungen zur Erhöhung des Situationsbewusstseins von Ersthelfern und zur Unterstützung dieser bei der Erfassung und Ortung von verschütteten Opfern während Such- und Rettungseinsätzen zu Tage gefördert.

Sicherheit icon Sicherheit

Notfallsituationen wie z. B. Naturkatastrophen und Terroranschläge – oder selbst Vorfälle, die sich potenziell verschärfen könnten – können die Infrastruktur schädigen, zu Verletzungen oder Todesfällen führen und Menschen unter Trümmern verschütten. Es sind unverzügliche lebensrettende Maßnahmen von Such- und Rettungsmannschaften erforderlich, um verschüttete Personen zu retten und Überlebende zu bergen. Laut Statistik kann effiziente Such- und Rettungstechnologie Verluste aufgrund von Unfällen auf 9 % senken. Das aus 20 Partnern bestehende Konsortium INACHUS entwickelte erfolgreich eine ganzheitliche Plattform, die ein großflächiges Situationsbewusstsein ermöglicht und somit die Erfassung und Ortung verschütteter Opfer verbessert. Unterstützt wird die Plattform durch Simulationsinstrumente, die Such- und Rettungsmannschaften die Vorhersage von Strukturinstabilitäten ermöglichen, sowie einen ganzheitlichen Unterstützungsmechanismus, der Einsatzabläufe und Ressourcen von relevanten Akteuren beinhaltet. „Die INACHUS-Methodik ist so anwenderorientiert wie möglich: Ausgehend von den Erkenntnissen und Anforderungen der Endanwender gestaltete und evaluierte INACHUS sorgfältig eine integrierte Plattform, die Ersthelfern sowie Such- und Rettungsmannschaften die passenden Instrumente für effektive und schnelle Hilfsmaßnahmen bei verschiedenen Notfallereignissen ermöglicht“, bemerkt Projektmanager Evangelos Sdongos.

Schlangenroboter kriechen zur Rettung

Der INACHUS-Roboter ist ein schlangenartiger Roboter-Prototyp, der auf die Unterstützung von Rettungsmannschaften bei der Ortung von und Kommunikation mit Opfern unter eingestürzten Gebäuden ausgelegt ist. Eine Bedienungsperson kann den Roboter fernsteuern und unter die Trümmer lenken, indem sehr kleine Öffnungen ausgenutzt werden. Der Roboter detektiert anhand eines befestigen Radarsensors, einer elektronischen Nase (die auch gefährliche Gase detektiert) und einer Infrarot-Kamera die Anwesenheit von Menschen. Durch die automatische Verfolgung der Roboterposition auf Grundlage eines Echtzeit-Ortungssystems kann die Rettungsmannschaft über ein Zwei-Wege-Audiokommunikationssystem mit Opfern unter den Trümmern kommunizieren. Der Roboter-Prototyp umfasst ein Gehäuse, welches die Stromversorgung, einen PC von Industriequalität und die erforderlichen Kommunikationsgeräte beherbergt. Das Gehäuse ist über ein Strom- und Kommunikationskabel mit dem Roboter verbunden.

Sensoren an und im Umkreis des Arbeitsbereichs

Der RobotRadar ist ein miniaturisiertes Radarsystem, einer von mehreren Sensoren, die in den Schlangenroboter integriert sind. Der Roboter kann zwischen die Trümmer kriechen und sich verschütteten Opfern nähern, um die Chance zu erhöhen, tief verschüttete Menschen zu finden und mehr Leben zu retten. Ein weiteres ähnliches Instrument ist das bodenbasierte seismische Sensorsystem, das Klopfsignale von Opfern, die unter Trümmern verschüttet sind, detektiert und ortet.

Instrumente für die Entscheidungsfindung und Visualisierung

Die Modellierungsinstrumente von INACHUS helfen Noteinsatzteams dabei, die Integrität eingestürzter Gebäudestrukturen zu verstehen und abzuschätzen, damit die Interventionen angemessen geplant werden können. Die Modellierungsdaten werden durch luftgestützte Dienste vervollständigt und erweitert: Bordausrüstung wie z. B. kleine und große unbemannte Luftfahrzeugsysteme sammeln visuelle, thermische und Laserdaten, die durch Punktwolken abgebildet werden. Diese Daten versorgen Such- und Rettungsmannschaften mit einer Vielzahl von Daten hinsichtlich Trümmern, Öffnungen oder gefährlicher Stellen.

Gemeinsames operatives Lagebild

Alle vorherigen Daten werden durch ein widerstandsfähiges Ad-hoc-Kommunikationssystem, das eine umfassende kartenorientierte Sicht auf die Stelle des Vorfalls bietet, an die gemeinsame operative Bildplattform übermittelt. Die vielfältigen Möglichkeiten zur 3D-Visualisierung sollen das generelle Situationsbewusstsein erhöhen und Rettungsmannschaften auf strategischer sowie taktischer und operativer Ebene im Entscheidungsfindungsprozess unterstützen.

Schlüsselbegriffe

INACHUS, Such- und Rettungsdienst, Arbeitseinsatz, Krisenmanagement, Katastrophenhilfe, Ersthelfer, Robotik, Notfallkommunikation, gemeinsames operatives Lagebild, Sensoren, strukturelle Bewertung, Fernerkundung

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