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Inhalt archiviert am 2023-04-13

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Multinationale Partnerschaft für nachhaltige Lebensmittelerzeugung

Förderung der nachhaltigen Landwirtschaft in Europa: Eine von der Europäischen Union (EU) finanzierte Studie untersucht die ausschlaggebenden Grundlagen mehrseitiger Partnerschaften.

Lebensmittel und natürliche Ressourcen icon Lebensmittel und natürliche Ressourcen

Die Lebensmittel, die wir heutzutage konsumieren, stammen größtenteils aus der Agrarindustrie, die auf intensive Erzeugung in riesigen Monokulturbetrieben setzt. Diese Form der Landwirtschaft ermöglicht zwar maximale Produktivität und niedrigere Lebensmittelpreise, hat sich aber als nicht nachhaltig erwiesen: Bodenerosionen, Wasserverunreinigungen, Abholzung und ein Rückgang der biologischen Vielfalt führen häufig zu einer irreversiblen Schädigung der natürlichen Ressourcen. Forscher argumentieren, dass eine nachhaltigere Gestaltung der Lebensmittelerzeugung in den Händen der wenigen multinationalen Unternehmen liegt, die das System der Lebensmittelerzeugung beherrschen. Eine Möglichkeit für multinationale Unternehmen, eine nachhaltige Landwirtschaft zu erreichen, ist die Beteiligung an mehrseitigen Partnerschaften (MSP). Solche MSP ermöglichen es unterschiedlichen Gruppen mit verschiedenen Interessen, sich einem gemeinsamen Problem oder Ziel zu widmen. In einer kürzlich durchgeführten Studie, die durch das EU-finanzierte Projekt Diverfarming (Crop diversification and low-input farming across Europe: from practitioners engagement and ecosystems services to increased revenues and chain organisation) finanziert wurde, wurden die Möglichkeiten untersucht, mit diesem Konzept nachhaltige Innovationen in Wertschöpfungsketten einzuführen. Die auf SpringerOpen veröffentlichte Studie geht auf verschiedene horizontale Zusammenschlüsse und Verträge ein, die in der Lebensmittelversorgungskette umsetzbar sind. Ziel der Forscher war es, ein genaueres Verständnis davon zu erhalten, wie der Prozess zur Gestaltung einer MSP, in der nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken an oberster Stelle stehen, aussehen sollte. Dazu zogen sie in der ersten Phase der MSP-Gestaltung die Initiative „Barilla Sustainable Farming“ (Initiative für nachhaltige Landwirtschaft) als Fallstudie heran. Dadurch konnten sie die Kernanforderungen ermitteln, um Vereinbarungen zu formellen Verträgen zwischen den Parteien auszubauen. In der Studie heißt es, dieser Schritt sei „der Schlüsselfaktor für eine stärkere Verbreitung dieser Art von Verträgen”.

MSP erfolgreich gestalten

Das Projektteam stellte fest, dass es nicht möglich war, einen einheitlichen Vertrag zu gestalten, der unterschiedliche Standorte oder die Ertragsaufteilung unter den Interessengruppen berücksichtigen konnte. Die Einbindung der Landwirte war jedoch nur einer der Aspekte, von denen tragfähige MSP abhängen. Die Interessengruppen mussten sich auch zu Informationsaustausch, Kommunikation und Bewertungen verpflichten, um ein Fruchtfolgesystem einzuführen – also letztendlich das Ziel einer MSP. Für die Entwicklung des Fruchtfolgesystems wurde ein zweistufiger Ansatz vorgeschlagen. Die erste Stufe, d. h. der Vertrag, soll die Landwirte einbinden und Angaben zu Preisen für pflanzliche Erzeugnisse, Erntemengen, Umfang der Anbauflächen, Anzahl der Anbaujahre und Standorten zur Verfügung stellen. Da nicht alle Elemente durch einen einzigen Vertrag geregelt werden können, ist für das Fruchtfolgesystem eine Reihe von verschiedenen Verträgen nötig, wie zum Beispiel Verträge zwischen Genossenschaften und Landwirten. Der Schwerpunkt der zweiten Stufe liegt auf der Partnerschaft und allen Einzelheiten in Bezug auf die Zusammenarbeit zwischen den Interessengruppen in der Partnerschaft. Dazu zählen die Umstellung von Fruchtfolgepraktiken, die Koordinierung der Beschaffungsaufträge sowie die Koordinierung der Interessengruppen auf horizontaler Ebene. Ziel dieser Stufe ist es, Lieferketten zu integrieren und die Einbindung und Zusammenarbeit der Partner zu fördern, sodass verschiedene Verträge für Landwirte ausgearbeitet werden können. Solche Partnerschaften können durch ihre Maßnahmen zur besseren Diversifizierung von Kulturpflanzen und weitere nachhaltige Bewirtschaftungspraktiken entscheidend dazu beitragen, die nachhaltige Landwirtschaft europaweit in die Realität umzusetzen. Das Projekt Diverfarming soll innovative Strategien für die Landwirtschaft und Agrarindustrie entwickeln und umsetzen, die diesem Ziel dienen. Weitere Informationen: Diverfarming-Projektwebsite

Länder

Spanien

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