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Inhalt archiviert am 2023-04-13

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Einbußen bei der Getreideernte? Eine intelligente Toolbox schützt die Lebensmittelkette

Eine EU-Initiative hat bei der Vermeidung von Giftstoffen, die Getreide ungenießbar machen, bedeutende Fortschritte gemacht.

Mykotoxine, also toxische Verbindungen, die von verschiedenen Pilzen produziert werden, sind nach wie vor weltweit ein Anlass zu großer Sorge. Schimmelpilze, die Mykotoxine produzieren können, wachsen auf unterschiedlichen Nahrungsmitteln, wie etwa Getreide, Trockenobst, Nüssen und Gewürzen, häufig unter warmen und feuchten Bedingungen. Sie stellen eine Bedrohung für die Gesundheit von Mensch und Tier dar und führen jedes Jahr auch zu enormen Verlusten in Landwirtschaft und Industrie. Die negativen Auswirkungen dieser durch Lebensmittel transportierten Substanzen reichen von akuter Vergiftung über Immunschwäche bis hin zu Krebs. Strategien für die Eindämmung von Mykotoxinen, die gut greifen, sind äußerst wichtig für den Schutz und die Sicherheit von Lebens- und Futtermitteln, wie auch für wirtschaftliche Beständigkeit. Das EU-finanzierte Projekt MyToolBox (Safe Food and Feed through an Integrated ToolBox for Mycotoxin Management) will genau das leisten, dabei könnten jährlich mehrere zehn Millionen Euro eingespart werden, weil geringere Missernten eingefahren und weniger Mykotoxine über die Nahrung aufgenommen werden. Ein Nachrichtenartikel fasst die wichtigsten Errungenschaften des Projektes seit seinem Start im Jahr 2016 zusammen: „Ein gewaltiger Rückgang der Mykotoxin-Belastung in Trockenschlempe [Distillers Dried Grains with Solubles, DDGS], sensorgesteuerte Anzeige der Verunreinigung des Getreides in Silos durch Giftstoffe sowie deutlich verbesserte Überwachung der Entstehung von Aflatoxinen auf dem Feld.” Anderweitige Verwendung für verunreinigtes Getreide In einem Video, das zusammen mit diesem Artikel gepostet wurde, erklärt Projektkoordinator Prof. Rudolf Krska, dass das Team von MyToolBox einen Ansatz vom Erzeuger bis zum Verbraucher verfolgt, „aber darüber hinaus beschäftigen wir uns auch mit sicheren Verwendungsmöglichkeiten für verunreinigte Chargen“, fügt er hinzu. Prof. Krska merkt auch an, dass es dem Team in Zusammenarbeit mit dem Projektpartner BIOMIN Holding GmbH gelang, die großen Mengen an Mykotoxinen zu reduzieren, die bei der Herstellung von Biokraftstoffen und bei Fermentationsnebenprodukten, wie der als Futtermittel eingesetzten Trockenschlempe, auftreten. Der Artikel unterstreicht, dass „Trockenschlempe zu den Nebenprodukten der Bioethanolherstellung [zählt] und es stellt einen wertvollen Futtermittelbestandteil dar, mit dem vor allem kostspieliges Proteinfutter zu einem wettbewerbsfähigen Preis für Industrie sowie Landwirtschaft ersetzt werden kann.“ Mit qualitativ hochwertigerer Trockenschlempe ohne Mykotoxin könnte die Bioethanolindustrie eine Umsatzsteigerung erfahren. Dies könnte laut Prof. Krska zu Verbesserungen bei der Gesundheit der Tiere sowie besseren Leistungen bei der Fleischproduktion führen. Frühwarnung Für die Lagerverwaltung haben die Projektpartner Sensoren angefertigt, die die Temperatur, die Feuchtigkeit und den CO2-Gehalt messen und die – zusammen mit Modellen, die von der Universität Cranfield entwickelt wurden – zur Prognose von Infektionen durch Pilze in den Getreidespeichern eingesetzt werden können. Dies könnte „ein System, das bei möglicherweise erhöhten Mykotoxin-Werten Frühwarnungen an die Lagerverwalter herausgibt,“ darstellen, fügt der Artikel an. Im laufenden Projekt MyToolBox sollen vor wie auch nach der Ernte greifende Maßnahmen entwickelt werden, mit denen Verunreinigungen durch Mykotoxine über die gesamte Lebens- und Futtermittelkette hinweg reduziert werden können. Dazu wird eine webbasierte Plattform eingesetzt. Der Fokus auf kleinkörnigen Getreidearten, Mais, Erdnüssen und getrockneten Feigen, die bei den landwirtschaftlichen Bedingungen in der EU und in China eine Rolle spielen. Auf einem über die Projektwebsite erhältlichen Informationsblatt findet sich die Information, dass zunächst „das Ziel bei der Entwicklung des Tools darin bestand, dem Landwirt vor der Ernte Handlungsempfehlungen anzubieten, nach und nach wird das Tool erweitert, sodass dann auch Handlungsempfehlungen für die Getreidelagerung mit der Möglichkeit zur Interaktion verfügbar sind, schließlich sollen noch Handlungsempfehlungen bezüglich neuartiger Mahltechniken aufgenommen werden, damit so wenige Mykotoxine wie möglich in Nahrungsmittel für Menschen gelangen.” Weitere Informationen: MyToolBox-Projektwebsite

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