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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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Globale Erwärmung gefährdet Wasserreserven in Asien

Der Klimawandel wird verheerende Folgen für die Ernährungssituation in Asien haben, so das Ergebnis einer neuen Studie aus den Niederlanden. Die im Wissenschaftsjournal Science veröffentlichte Studie wurde teilweise durch das Projekt CEOP-AEGIS (Coordinated Asia-European long-...

Der Klimawandel wird verheerende Folgen für die Ernährungssituation in Asien haben, so das Ergebnis einer neuen Studie aus den Niederlanden. Die im Wissenschaftsjournal Science veröffentlichte Studie wurde teilweise durch das Projekt CEOP-AEGIS (Coordinated Asia-European long-term observing system of Qinghai Tibet plateau hydro-meteorological processes and the Asian monsoon system with ground satellite image data and numerical simulations) finanziert, das mit 3,4 Millionen EUR unter dem Themenbereich Umwelt des Siebten Rahmenprogramms (RP7) gefördert wurde. Nach Meinung von Forschern der Universität Utrecht und des niederländischen Forschungs- und Beratungsunternehmens FutureWater, das sich auf wasserwirtschaftliche Fragen spezialisiert, wird die Himalaya-Region demnächst einen deutlichen Rückgang an Schnee- und Schmelzwasser erfahren, was wiederum für 60 Millionen Menschen in Asien erhebliche Konsequenzen haben wird. "Die Gletscher gelten als die Wassertürme der Welt, vor allem in Asien, wo alle Flüsse im Hochland von Tibet und den angrenzenden Gletschergebirgen entspringen", heißt es in der Studie. "Schnee- und Gletscherwasser sind von großer hydrologischer Bedeutung für diese Region, und Veränderungen von Temperatur und Niederschlagsmengen werden sich ausgesprochen negativ auf das Schmelzverhalten auswirken." Wie die Forscher betonen, hätten zwar auch frühere Studien auf die Bedeutung des Gletscher- und Schneeschmelzwassers und die möglichen hydrologischen Auswirkungen der Erwärmung auf die Tiefebenen hingewiesen, jedoch seien hier hauptsächlich qualitative und lokale Aspekte berücksichtigt worden. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sei die Informationslage zum Einfluss von Schnee- und Gletscherschmelzen auf die Hydrologie asiatischer Flussgebiete mangelhaft, auch ließen sich die Auswirkungen der globalen Erwärmung auf die Wasser- und die Ernährungssituation in den Tiefebenen nur schlecht abschätzen. Die neue Studie untersuchte den Einfluss hydrologischer Prozesse in Gebirgsregionen (Höhenlagen oberhalb von 2000 Metern über dem Meeresspiegel) auf die Wassermenge der fünf wichtigsten südostasiatischen Ströme: Indus, Ganges, Brahmaputra, Yangtse und Gelber Fluss, aus denen derzeit mehr als 1,4 Milliarden Menschen ihr Wasser beziehen. Während der dramatischste Wasserrückgang für die Flussgebiete des Indus und des Brahmaputra prognostiziert wird, wird sich die Situation am Gelben Fluss verbessern und effektiv mehr Wasser zur Bewässerung zur Verfügung stehen. "Vor allem der Indus ist viel abhängiger von Schmelzwasser als andere Flüsse in Asien", sagt Studienautor Dr. Walter Immerzeel, Experte für Geoinformatik, Wasserbewirtschaftung und Klimawandel an der Universität Utrecht und bei FutureWater. Er erklärt, dass die dürren Tiefebenen des Indus durch eines der weltweit größten Bewässerungssysteme versorgt würden, das vollständig vom Schmelzwasser der Gletscher abhinge. "Unseren Modellrechnungen zufolge werden der Brahmaputra und der Indus am stärksten betroffen sein. Wir schätzen, dass dies bis zum Jahr 2050 die Ernährungssicherheit von etwa 60 Millionen Einwohnern in der Region gefährden wird", fügt Dr. Immerzeel hinzu. Aufgrund der dortigen hohen Bevölkerungsdichte und der Abhängigkeit der Landwirtschaft von künstlicher Bewässerung und Schmelzwasser wird sich diese Entwicklung noch weiter zuspitzen. Der Klimawandel lässt auch die Gletscher im Himalayagebirge schmelzen. "Allerdings sind nicht alle Regionen gleichermaßen vom Rückgang der Gletscher betroffen, und bislang lassen sich noch keine zuverlässigen Aussagen über die Schmelzgeschwindigkeit treffen", erläutert Professor Marc Bierkens, Leiter des Instituts für Physische Geografie der Universität Utrecht. "Die auf den Berechnungen der Wassermengen basierenden Prognosen reflektieren diesen Unsicherheitsfaktor jedoch nicht."

Länder

China, Indien, Niederlande

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