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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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Wasser als Garant für Ernährungssicherheit und Wirtschaftswachstum: IWMI-Bericht

Wirbelstürme, Erdrutsche, Dürren und Erdbeben - dies sind nur einige der Gefahren, die im Zuge der Klima- und Wetterveränderungen auf den Planeten Erde zukommen. Der neue IWMI-Bericht zeigt, dass die immer weniger vorhersagbaren Niederschlagsschwankungen als Ergebnis des Klima...

Wirbelstürme, Erdrutsche, Dürren und Erdbeben - dies sind nur einige der Gefahren, die im Zuge der Klima- und Wetterveränderungen auf den Planeten Erde zukommen. Der neue IWMI-Bericht zeigt, dass die immer weniger vorhersagbaren Niederschlagsschwankungen als Ergebnis des Klimawandels sowohl die Nahrungsmittelversorgung als auch das Wirtschaftswachstum gefährden können - und dass vor allem Afrika und Asien stark betroffen sein werden. Das International Water Management Institute (Internationales Institut für Wassermanagement, IMWI) in Sri Lanka schlägt nun einen wirkungsvollen Lösungsansatz vor, um das Problem an der Wurzel zu bekämpfen und den Regenfeldbau produktiver zu machen: durch verstärkte Investitionen in verschiedene Arten der Wasserspeicherung. "Für Millionen von Bauern in Gemeinden, die Regenfeldbau betreiben, d.h. ihre Feldfrüchte nicht künstlich bewässern, könnten zunehmender Wassermangel und Niederschlagsschwankungen ein existenzielles Risiko darstellen", erklärt Colin Chartres, Generaldirektor des IWMI. "Diese Menschen wird der Klimawandel hart treffen, sodass wir intensiv und zügig in Abhilfemaßnahmen investieren müssen." Zwar versprechen Maßnahmen wie die Errichtung großer Staudämme kurzfristige und schnelle Hilfe, sind aber auf lange Sicht keine nachhaltige Lösung. Und obwohl auf diese Weise auch Flutkatastrophen verhindert und die Agrarproduktivität gesteigert werden kann, schaffen die Dämme gesellschaftliche Probleme und wirken sich nachteilig auf die Umwelt aus. So müssen laut IWMI im Zuge der Errichtung von Dämmen bis zu 80 Millionen Menschen umgesiedelt werden, und etwa 470 Millionen Menschen werden unterhalb der Flussläufe von den veränderten Fließgeschwindigkeiten betroffen sein. Statt solcher Maßnahmen empfehle sich ein integrierter Ansatz, der die Wasserspeicherung im kleinen und im großen Maßstab kombiniert. Beispielsweise könnte Grundwasser aus dem Erdboden und unterirdischen Wasserspeichern genutzt und Wasser in Teichen, Bassins und Tanks gespeichert werden, um den Menschen dann zu helfen, wenn und falls Wassermangel auftritt. "Ebenso wie der moderne Verbraucher seine Finanzen und damit seine Risiken verteilt, brauchen Kleinbauern viele 'Wasserkonten', um gegen die Auswirkungen des Klimawandels gewappnet zu sein", merkt der Autor des Berichts Matthew McCartney vom IWMI an. "Versiegt die Quelle an einer Stelle, schöpft der Bauer eben aus einer anderen", wie er hinzufügt. Für Millionen von Menschen, die vom Regenfeldbau leben, entscheidet eine zuverlässige Wasserbereitstellung darüber, ob sie chronisch Hunger leiden oder langfristig auf eine sichere Nahrungsmittelversorgung hoffen können. Selbst kleine Wasserspeicher können Ackerpflanzen und Vieh über Dürreperioden hinweghelfen und damit sich die landwirtschaftliche Produktivität und das Wohlergehen der Landbevölkerung deutlich steigern." Angaben des IWMI zufolge könnte ein durchdachtes Wassermanagement in der Landwirtschaft die Lebensqualität von fast 500 Millionen Menschen in Afrika enorm verbessern. 94 Prozent der Feldfrüchte in der südlichen Sahara und 66 Prozent in Asien entstammen dem Regenfeldbau, so das IWMI. Das Problem in jenen Regionen sei allerdings der eklatante Mangel an entsprechenden Infrastrukturen zur Wasserspeicherung. "Wenn wir die lähmende Ungewissheit dieses Landwirtschaftssystems nicht durch bessere Wasserspeichermethoden beseitigen, werden viele Bauern in den Entwicklungsländern den Kampf gegen die immer drastischeren und unvorhersehbaren Klimaveränderungen verlieren", heißt es im IWMI-Bericht. Intensivere und stringentere Maßnahmen, z.B. die Entwicklung und Bereitstellung von mehr Speichermöglichkeiten im kleinen Maßstab, könnten lokale Behörden für Ernährungssicherheit und die Wirtschaft maßgeblich unterstützen. Eine sorgfältige Planung und tragfähiges Management sind daher die wichtigsten Voraussetzungen für einen Erfolg. "Und doch ist keine dieser Varianten eine echte Universallösung", so Dr. McCartney. "Überall gibt es Vor- und Nachteile, abhängig von den jeweiligen Gegebenheiten, der Art und Weise der Planung sowie den spezifischen Bedingungen vor Ort." Auf dem Strategie-Forum 2010 "The Water Challenge" in Bled, Slowenien, am 30. August erklärte EU-Umweltkommissar Janez Potocnik, dass die "außerordentliche Beschleunigung" im 20. Jahrhundert auf die Vervierfachung der Weltbevölkerung und eine vierzigprozentige Steigerung der Wirtschaftsleistung zurückzuführen sei. Im Zuge dessen habe sich aber auch der Verbrauch fossiler Brennstoffe um das 16-fache und der Wasserverbrauch um das 9-fache erhöht. Kommissar Potocnik ist überzeugt, dass die Wasserversorgung eine der größten Herausforderungen sei. "Fragen Sie einen der Millionen Pakistaner, die in ständiger Furcht vor Hochwasserkatastrophen und damit einhergehenden Epidemien leben", und er fügt hinzu: "Weltweit sind sich Vertreter von Interessengruppen dieser drängenden Problematik bewusst." Die Millenniumsentwicklungsziele (Millennium Development Goals, MDG) und der Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung (World Summit on Sustainable Development, WSSD) zielen daher darauf ab, den Anteil der Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser und minimaler sanitärer Grundversorgung zu halbieren. Mit der Gründung der EU-Wasserinitiative will die Europäische Kommission in verstärktem Maße das Wasserressourcenmanagement und die Bewirtschaftung von Flusseinzugsgebieten zusammenführen. Die finanzielle Unterstützung von Wasserprojekten in Höhe von 1,5 Milliarden EUR soll Gruppen und Menschen aus einer Vielzahl von Sektoren zusammenbringen, um den Wassersektor besser zu regeln und viele regionale Investoren anzulocken. Ziel ist die Stärkung der regionalen Zusammenarbeit und eine effizientere Bereitstellung von Mitteln für Entwicklungsförderungsprogramme.

Länder

Sri Lanka, Pakistan, Slowenien

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