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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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ESA-Raumsonde nimmt bisher beste Bilder von Marsmond auf

Die Sonde Mars Express der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) hat die detailliertesten Bilder des Marsmonds Phobos aufgenommen, die je gemacht wurden. Die Bilder, die von der ESA als "bisher beste Bilder von Phobos" bezeichnet werden, zeigen bisher ungesehene Details der ...

Die Sonde Mars Express der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) hat die detailliertesten Bilder des Marsmonds Phobos aufgenommen, die je gemacht wurden. Die Bilder, die von der ESA als "bisher beste Bilder von Phobos" bezeichnet werden, zeigen bisher ungesehene Details der Mondoberfläche. So sind zum Beispiel zwei noch nie gesehene Furchenzüge, die in verschiedenen Richtungen verlaufen, sowie eine gewundene Kraterkette ganz deutlich sichtbar. Die Bilder sind ohne Zweifel für diejenigen interessant, die Phobos studieren. Unter anderem könnten sie helfen, den Ursprung der Furchen zu ergründen. Es gibt Meinungen, wonach sie das Ergebnis von aufgeworfenem Material durch Einschläge auf dem Mars sein sollen, wohingegen andere wiederum glauben, dass sie entstanden, als Staub und kleine Steine auf der Oberfläche in nach innen führende Erdspalten rutschten. Auch die Russen sind an diesen neuen Aufnahmen interessiert. Sie planen im nächsten Jahr die Mission einer Raumsonde zu Phobos, um Bodenproben zu entnehmen und hoffen, dass ihnen die Fotos helfen können, einen geeigneten Landeplatz auszuwählen. Die Bilder wurden mit der hochauflösenden Stereokamera ( High Resolution Stereo Camera - HRSC) an Bord des Mars Express aufgenommen. Drei Wochen lang flog der Mars Express mehrmals an Phobos vorbei, wobei er Bilder aus vielen verschiedenen Winkeln aufnahm und in weniger als 100 km vom Mond entfernt flog. Die detailliertesten Bilder haben eine Auflösung von 3,7 Metern je Pixel und sind in fünf Kanälen für 3D-Bilder aufgenommen. Zudem wird ein fotometrischer Kanal mit einer Auflösung von 7,4 Metern je Pixel weitere Untersuchungen der physischen Strukturen von Phobos ermöglichen. Mars Express konnte auch die ersten hoch auflösenden Bilder einiger Teile der vom Planten abgewandten Seite von Phobos aufnehmen (wie beim Erdmond wendet er seinem Planeten immer dieselbe Seite zu). Frühere Phobosaufnahmen hatten eine geringere Auflösung, waren nicht dreidimensional und deckten nicht die gesamte Scheibe ab. Mars Express konnte diese qualitativ hochwertigen Bilder dank seines stark elliptischen Orbits um den Mars aufnehmen, die er außerhalb des eigenen Orbits von Phobos aufnahm. Dadurch wurde die Untersuchung der vom Mars abgewandten Phobosseite möglich. Qualitativ hochwertige Bilder im Vorbeiflug mit hohen Geschwindigkeiten zu erzielen, stellte eine große Herausforderung für die am Projekt beteiligten Ingenieure dar. Um dieses Problem zu lösen, führten sie ein sogenanntes Spacecraft-Slew-Manöver durch. Dabei wird die Sonde entgegen ihrer Bewegungsrichtung rotiert, um wirkungsvoll die Geschwindigkeit zu reduzieren, mit der das beobachtete Objekt vor der Kamera vorbeizieht. Dadurch werden auch übermäßig unscharfe Aufnahmen verhindert. Die Arbeitsgruppe des Mars Express gibt sich mittlerweile optimistisch, dass die verbliebenen, unvermeidbaren Unschärfen reduziert werden können, wenn die Aufnahmen weiter bearbeitet werden. Phobos ist der größere der zwei Marsmonde und misst 27 km x 22 km x 19 km. Von Wissenschaftlern wird er als "kleiner, unregelmäßiger Körper" bezeichnet und ist einer der am wenigsten reflektierenden Objekte im Sonnensystem. Man weiß nicht, ob er ein eingefangener Asteroid oder von der Planetenentstehung übriggebliebenes Material ist. Er umkreist Mars in einem Abstand von etwas mehr als 9.000 km (im Vergleich dazu umkreist der Erdmond unseren Planeten mit einem Abstand von über 384.000 km). Der andere, kleinere Marsmond heißt Deimos.

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