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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Kommission offenbart Pläne für eine Zusammenarbeit zwischen nationalen Forschungsprogrammen

Die Europäische Kommission hat Pläne abgesteckt, nach denen sie die Zusammenarbeit zwischen nationalen Forschungsförderungsprogrammen ankurbeln will. Die Gestaltung dieser neuen "gemeinsamen Planung" soll sicherstellen, dass öffentliche Forschungsmittel so effizient wie möglic...

Die Europäische Kommission hat Pläne abgesteckt, nach denen sie die Zusammenarbeit zwischen nationalen Forschungsförderungsprogrammen ankurbeln will. Die Gestaltung dieser neuen "gemeinsamen Planung" soll sicherstellen, dass öffentliche Forschungsmittel so effizient wie möglich eingesetzt werden, und Europa dabei helfen, gemeinsame Probleme wirksamer zu bewältigen. Die ersten Initiativen zur gemeinsamen Programmplanung sollen bis 2010 in die Wege geleitet werden. Nur 15% der öffentlichen Forschungsmittel Europas werden auf europäischer Ebene entweder über die EU-eigenen Rahmenprogramme oder durch zwischenstaatliche Organisationen wie CERN (der Europäischen Organisation für Kernforschung) oder andere europaweite Programme wie EUREKA verteilt. Die restlichen 85% stecken in Programmen, die auf nationaler Ebene entworfen und durchgeführt werden. Derzeit gibt es nur wenig Zusammenarbeit zwischen diesen nationalen Forschungsprogrammen, obwohl alle europäischen Länder mit denselben Herausforderungen zu kämpfen haben. "Herausforderungen wie Lebensmittelsicherheit, Gesundheitsversorgung, marine Ökosysteme und biologische Vielfalt, Klimawandel und Energie sind grenzüberschreitend; deshalb sollte Forschung gemeinsam betrieben werden und nicht nur auf einzelstaatlicher Ebene", erklärte der für Wissenschaft und Forschung zuständige Kommissar Janez Potocnik. "Nationale Programme sind offensichtlich notwendig; jedoch kann dies in manchen Bereichen, die von strategischer Bedeutung für die Öffentlichkeit sind, zu Doppelarbeit und zu einem Mangel an kritischer Masse bei den Ressourcen führen, die zur Durchführung der Forschung notwendig ist. Da wir Schwierigkeiten damit haben, unsere Forschungsinvestitionen nach dem Lissabon-Ziel auf 3% des BIP anzuheben, sollten wir die Wirkung unserer nationalen Investitionen erhöhen, indem wir gemeinsam handeln." Mit der neuen gemeinsamen Programmplanung werden die Mitgliedstaaten ihre Ressourcen bündeln und den Fortschritt gemeinsam überwachen und überprüfen. Die Teilnahme an den Initiativen ist absolut freiwillig und der Schwerpunkt wird auf der Zusammenführung öffentlicher Forschungsmittel liegen (ähnlich wie bei den gemeinsamen Technologieinitiativen, die öffentliche und private Mittel bündeln). Mitgliedstaaten, die an einem bestimmten Thema gemeinsam arbeiten wollen, müssen zunächst eine gemeinsame langfristige Vision für den vereinbarten Bereich ausarbeiten. Auf dieser Grundlage wird eine strategische Forschungsagenda (SRA, strategic research agenda) aufgestellt, die klare, messbare und realistische Ziele enthält. Schließlich wird die SRA durchgeführt; in dieser Phase wird von den Mitgliedstaaten erwartet, dass sie ihre nationalen Forschungsprogramme an der SRA ausrichten. Die Europäische Kommission übernimmt die Vermittlerrolle, obwohl für manche Initiativen in Abhängigkeit ihres Mehrwerts und der europäischen Dimension EU-Mittel zur Verfügung gestellt werden. Der Europäischen Kommission zufolge wir die gemeinsame Programmplanung den Forscher die Möglichkeit geben, gemeinsame Antworten auf gemeinsame Fragen zu finden. "Die gemeinsame Programmplanung besitzt das Potenzial zu einem Mechanismus zu werden, der in der europäischen Forschungslandschaft mindestens genauso wichtig ist, wie die Rahmenprogramme; außerdem kann sie die Denkweise der Europäer über die Forschung verändern", erläuterte Kommissar Potocnik. Die Planung soll jetzt unter den europäischen Forschungsministern diskutiert werden, die das Konzept und die Ziele der gemeinsamen Programmplanung bis zum Jahresende bestätigen sollen. Anschließend werden die Minister eine Expertengruppe bestellen, um die Bereiche festzustellen, für die sich eine gemeinsame Programmplanung am besten eignet. Die Auswahl soll auf der Basis klarer Kriterien erfolgen; zum Beispiel muss die zu bewältigende Herausforderung eine europaweite oder globale Dimension aufweisen, die allerdings ausreichend fokussiert ist, sodass klare Ziele gesteckt werden können. Öffentlich finanzierte Forschung muss der Schlüssel zur Bewältigung des Problems sein und die Initiative soll dabei helfen, die Zersplitterung und Dopplung der Forschungsbemühungen in dem jeweiligen Bereich zu überwinden. Der Rat wird die gemeinsamen Programmplanungen schließlich offiziell auf den Weg bringen und ihren Fortschritt überwachen. Die gemeinsame Programmplanung gehört zu den fünf politischen Initiativen, die die Europäische Kommission im Rahmen ihrer Pläne zu Wiederbelebung des Europäischen Forschungsraums (ERA) geplant hat. Die anderen Initiativen betreffen den Umgang mit geistigen Eigentumsrechten durch öffentliche Forschungseinrichtungen, Forschermobilität und Karrieremöglichkeiten in der Forschung, europaweite Forschungsinfrastrukturen sowie internationale wissenschaftliche und technologische Zusammenarbeit.

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