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Constructing AcTive CitizensHip with European Youth: Policies, Practices, Challenges and Solutions

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Die EU und die europäische Jugend zusammenbringen

Seit dem Beginn der Finanzkrise 2008-2009 sieht sich die Europäische Union vielen gewaltigen Herausforderungen gegenüber, von wirtschaftlichen Problemen über die Migrationskrise bis hin zum Brexit und dem Aufstieg populistischer Politik in vielen Mitgliedstaaten. Damit die EU und ihre Werte auch im 21. Jahrhundert Erfolg haben können, hat ein Projekt intensiv mit den Jugendlichen Europas zusammengearbeitet, um sie zu aktiver Beteiligung an der europäischen Politik und EU-Angelegenheiten anzuregen.

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In den letzten zehn Jahren hatten es die Jugendlichen in Europa wirklich nicht leicht, da sie seit der Finanzkrise 2008-2009 am meisten unter der hohen Arbeitslosenquote, schlechteren Ausbildungs- und Bildungsmöglichkeiten sowie stagnierendem Lohnwachstum zu leiden hatten. Doch wenn die EU, gerade in diesen populistischen Zeiten, überleben soll, ist es nicht nur wünschenswert, sondern absolut unerlässlich, dass Jugendliche das europäische Projekt unterstützen. Genau dort kommt die Forschung von CATCH-EyoU’s (Constructing AcTive CitizensHip with European Youth: Policies, Practices, Challenges and Solutions) ins Spiel. Wie die europäische Jugend Europa wahrnimmt „Wir wollten wissen, wie man die Institutionen der EU und der Mitgliedstaaten dabei unterstützen könnte, eine Generation von gut informierten, kompetenten und kritisch denkenden Jugendlichen heranzuziehen, die dann das europäische Projekt mit beleben können“, so Prof. Elvira Cicognani, Projektkoordinatorin von CATCH-EyoU. Die Forscher fanden heraus, dass viele aktiv engagierte Jugendliche verschiedene Vorstellungen davon hatten, was „Europa“ ist und was es für sie bedeutet. „Für viele europäische Jugendliche ist das Konzept von Europa positiv – für Bildung, Arbeit und individuelle Möglichkeiten über Grenzen hinweg“, beschreibt Prof. Cicognani. „In einer unserer Studien ließ sich sogar klar nachweisen, dass es einen positiven Einfluss auf die persönliche Identität von Jugendlichen als Europäer und ihre Meinung von der EU als Ganzes hat, wenn sie die grenzüberschreitende Mobilität, wie zum Beispiel mit dem Erasmus Programm, nutzen.“ Bildung, Bildung, Bildung Das ist zwar vielversprechend, doch das Team fand auch heraus, dass die Schulen eine wichtige Rolle dabei spielen, welche Konzepte von Europa Jugendliche entwickeln. In einer Fallstudie arbeitete CATCH-EyoU mit fünf Schulen in fünf verschiedenen Mitgliedstaaten und direkt mit den Jugendlichen, um ihr Bewusstsein für EU-Themen und ihr Engagement dafür zu steigern. „Zuerst baten wir sie, sich ein lokales Thema auszusuchen, das Jugendliche betrifft und das ihnen persönlich sehr wichtig war, und dann arbeiteten wir mit ihnen daran, damit sie verstehen, wie dieses Thema auf EU-Ebene angegangen werden könnte“, erklärt. Prof. Cicognani. „Am Ende der Maßnahme zeigten die Schüler ein gesteigertes Bewusstsein für soziale und politische Themen der EU, hatten ihr Allgemeinwissen über EU-Themen verbessert und eine komplexere, artikulierte und manchmal kritische Vision von EU und aktiver Bürgerschaft entwickelt.“ Eine andere Projektinitiative arbeitete mit Jugendorganisationen in acht Mitgliedstaaten, um positive aktive Bürgerschaft in der Praxis zu verstehen. „Zivile Jugendorganisationen sind ein exzellentes Mittel, um jungen Europäern dabei zu helfen, sich mehr zu engagieren und aktiver zu werden“, so Prof. Cicognani. „Wir haben mit Organisationen wie dem Italian Youth Forum und dem International Youth Panel zusammengearbeitet, die unsere Forschung unterstützt und wertvolle Informationen aus der Perspektive von Jugendlichen beigetragen haben.“ Herausforderungen bisher und Pläne nach CATCH-EyoU Ein Projekt wie CATCH-EyoU kommt natürlich nicht ohne gelegentliche Stolpersteine aus. „Einige Herausforderungen hatten mit externen politischen und gesellschaftlichen Ereignissen zu tun, wie etwa dem Brexit-Referendum, das gerade dann kam, als wir unsere länderübergreifende Studie fertigstellen wollten, zu der auch die britische Jugend gehörte“, sagt Prof. Cicognani. „Andere betrafen die zunehmenden Herausforderungen durch Immigration, wachsende Intoleranz und fremdenfeindliche Einstellungen in vielen Ländern, in denen wir aktiv waren.“ Insgesamt hat das Projekt jedoch einen großen Beitrag dazu geleistet, dass klarer wird, wie junge Menschen in europäische Themen und die EU als Ganzes einbezogen werden können. „Mit Blick auf die Zukunft will ich meine Forschungsarbeiten an Phänomenen von Bürgerschaft und Beteiligung definitiv weiterführen, besonders im Bereich IKT, damit die Potenziale neuer Technologien für die Beteiligung von Bürgern am Regierungsprozess genutzt werden können“, so Prof. Cicognani abschließend.

Schlüsselbegriffe

CATCH-EyoU, junge Menschen, Jugendliche, Europa, grenzüberschreitende Mobilität, Bildung, EU, Erasmus

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