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Linking biodiversity, ecosystem functions and services in the Great Serengeti-Mara Ecosystem (GSME) - drivers of change, causalities and sustainable management strategies

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Brennende Fragen zur Flächennutzung im Mara-Reservat der Serengeti

Jedes Jahr ziehen 1,3 Mio. Gnus durch das Mara-Reservat der Serengeti. Das weltberühmte Phänomen wird allerdings durch die zunehmende Zahl der Lodges und Barackensiedlungen in diesem faszinierenden Wildreservat gefährdet.

Die Serengeti-Mara ist einer der wenigen Hotspots der Tierwelt, die seit den späten 1950er-Jahren unter Schutz stehen. Bis vor Kurzem wurden Forschungen zu sozialen und politischen Veränderungen, die sich negativ auf das Gebiet auswirken könnten, jedoch eher vernachlässigt. Das EU-finanzierte Projekt AfricanBioServices verlagerte nun den Schwerpunkt. Eine der Hauptaktivitäten besteht dabei im „Zusammenführen ökologischer, klimatischer und sozio-ökonomischer Daten in einer gemeinsamen Datenbank für die interne Nutzung, die Öffentlichkeit und künftige Forscher“, betont Projektkoordinator Prof. Eivin Røskaft. Naturschutzparks unter Druck Die Zunahme der Bevölkerungszahl ist in der Region der Serengeti-Mara eine der höchsten – dort beträgt sie 4,3 %, der nationale Durchschnitt hingegen liegt bei nur 2,9 %. „Dies geht einher mit dem Bau neuer Straßen, Zäune und urbaner Zentren sowie einer größeren Viehmenge, was den Weidedruck erhöht“, betont Prof. Røskaft. Wildtiere müssen sich weiter in den Park zurückziehen, da das Nutzvieh auch nachts frei grast, was eigentlich gesetzlich verboten ist. Infolgedessen hält sich das Gnu als eine dominante Art pro Jahr 9 % weniger dort auf, was einem Rückgang um 36 Tage entspricht. Das hat enorme negative Folgen für Ökosystemdienstleistungen wie Buschfleisch und mindert das Tourismuspotenzial. Abbrennen oder nicht abbrennen, das ist hier die Frage Um Zecken und Krankheiten zu bekämpfen und Weideland für Nutzvieh zu regenerieren, umfasst die Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen oft ein kontrolliertes Abbrennen der Flächen. Prof. Røskaft weist darauf hin, dass „Savannenbrände Spitzmaulnashörner enorm beeinträchtigen, da das Abbrennen entsprechend ihrer Weidepräferenz nur alle zehn Jahre erfolgen sollte. Die Studie zeigt, dass die Nashörner häufig abgebrannte Bereiche gezielt meiden, da dies die Verfügbarkeit ihrer bevorzugten Pflanzen verringert.“ Im Gegensatz dazu stellte Dr. John Bukome vom Tanzania Wildlife Research Institute fest, dass sich in regelmäßig abgebrannten Gebieten weniger invasive Pflanzenarten ansiedeln, die eine weitere Bedrohung für die Nachhaltigkeit von Ökosystemen darstellen. Die Forscher berechneten für Parkbesucher eine Wahrscheinlichkeit von 80 %, auf invasive Pflanzenarten zu stoßen. IT und ihre Rolle für die Nachhaltigkeit der Serengeti-Mara AfricanBioServices entwickelt derzeit zwei Apps – einen Tiertracker für die Serengeti, um die Wanderung der Gnus zu verfolgen, sowie die App ServiceScape. Letztere bietet Parkbetreibern die Möglichkeit, künftige alternative Szenarien zu entwerfen und die Folgen verschiedener Managementstrategien für Ökosystemdienstleistungen in Naturreservaten darzustellen. „Wir haben bereits hervorragende Ergebnisse erzielt. Als Nächstes soll eine Open-Source-Datenbank folgen, um Lösungen für praktische sozio-ökologische Probleme zu finden“, betont Prof. Røskaft. „Vertrauen und technische Ressourcen sind für dieses Big-Data-Projekt von wesentlicher Bedeutung, und das ist derzeit die größte Herausforderung für uns“, fährt er fort. Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungsträgern und Gemeinden Am stärksten ist die Abhängigkeit von Ökosystemdienstleistungen wie Buschfleisch in Entwicklungsregionen, in denen Armut den Zugang zu Ressourcen beschränkt. AfricanBioServices will Bewohner ermutigen, sich nachhaltigeren Einkommensquellen wie Ökotourismus zu widmen und alternative Fleischarten wie Hähnchen und Fisch zu erwägen. Schulkinder werden in Form von Rollenspielen angeleitet, als Informanten zu agieren und so die Folgen illegaler Eingriffe in natürliche Ressourcen besser nachvollziehen zu können. Ein weiterer „spielerischer“ Ansatz ist ein Brettspiel, bei dem verschiedene Zukunftsszenarien als Folge bestimmter Entscheidungen und Maßnahmen durchgespielt werden. „Schließlich erstellten wir für gewöhnliche Wildtierarten Populationsprognosen bis zum Jahr 2100. Dabei sollen drei Szenarien zum Klimawandel Wildtiermanager beim Entwickeln entsprechender Strategien unterstützen“, erklärt Prof. Røskaft. Prognosen unterstützen fundierte Entscheidungen Zusammenzufassend erklärt Prof. Røskaft, was AfricanBioServices für das Ökosystem Serengeti-Mara bedeutet: „AfricanBioServices baut auf wichtigen wissenschaftlichen Daten auf und liefert wesentliche Erkenntnisse, bringt aber auch starke Kooperationen hervor, die Länder, Einrichtungen, Generationen, Nationalitäten, Sprachen, Klassen und Fachrichtungen einbeziehen.“

Schlüsselbegriffe

AfricanBioServices, Serengeti-Mara, Wildtiere, Ökosystemdienstleistungen, Weiden

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