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CULTURAL POLICY AND CHORAL-HISTORICAL IDENTITY IN THE CHORAL/MUSICAL LIFE OF OXFORD UNIVERSITY COLLEGES AND HALLS IN THE 21ST CENTURY

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Geschlechterpolitik in den College-Chören der Universität Oxford

Erst seit den 90-er Jahren haben Mädchen die Möglichkeit, in englischen Domchören Chorsängerinnen zu werden. Das EU-finanzierte Projekt OXFORDCHOIRS untersuchte die Geschlechterpolitik in Chören der Universität Oxford.

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Die Chöre in Oxford sind seit langem für ihre erstklassigen Aufführungen bekannt, bis vor kurzem wurden aber nur Jungen und Männer aufgenommen. So bleibt die geschlechtsspezifische Ausgrenzung von Frauen und Mädchen in den drei Chorstiftungen weiterhin politisch kontrovers. Junge Frauen in Oxford dürfen derzeit (mit einem Chor) in drei Gottesdiensten pro Woche singen, Männer hingegen in sieben. Dr. Sigrun Lilja Einarsdottir von der Universität Oxford untersuchte diese Problematik nun im Rahmen des EU-finanzierten Projekts OXFORDCHOIRS. Ziel war, sowohl die Kultur als auch die politischen Perspektiven der historischen Chortradition in Oxford genauer zu betrachten, mit besonderem Augenmerk auf der kürzlichen Aufnahme weiblicher Sänger in einige der Chöre. Zudem widmete sich das Projekt dem Problem des Elitarismus beim Zugang zu hochwertiger Musikausbildung. "Dass der sozioökonomische Status der Eltern noch immer darüber entscheidet, ob ein Schüler für eine musikalische Spitzenausbildung eine Privatschule besuchen kann, mutet anachronistisch an", sagt Dr. Einarsdottir. "Ähnlich verhält es sich mit der Tatsache, dass Jungen wesentlich bessere Chancen als Mädchen haben, eine hervorragende Chor-/Musikausbildung als Chorsänger zu bekommen." Ursachen für die Ausgrenzung weiblicher Chorsänger Das Projekt zeigte die drei Hauptgründe für die noch immer mangelnde Akzeptanz gegenüber Frauen in Oxforder Chören auf. Der erste Aspekt ist Ästhetik und Bewahrung der Tradition: Männerchöre gelten als kulturelles Phänomen. Traditionalisten argumentieren, dass sich der stimmliche Klang bei Mädchen und Jungen unterscheidet. Einigen Wissenschaftlern zufolge ist der einzigartige Klang von Jungenchören allerdings nur das Ergebnis intensiven Trainings. Die Unterschiede würden möglicherweise verschwinden, wenn Mädchen und Jungen die gleiche musikalische Ausbildung bekämen. Ein zweites Argument, das von Chormitgliedern und Musikdirektoren angeführt wurde, ist, dass Jungen aus den Chören austreten würden, wenn Mädchen singen. Frühere Untersuchungen zeigen, dass Jungen oft Angst haben, "wie ein Mädchen" oder "schwul" zu klingen, was sie davon abhält, Chören beizutreten. Ein drittes Problem ist die Frage männlicher und weiblicher Alt-Stimmen. Auch im Jahr 2017 sind erwachsene weibliche Alt-Stimmen kaum in englischen Kathedralchören zu hören. In den drei Chorstiftungen Oxfords sind Frauen bislang nicht zugelassen. Dies benachteiligt Chorsängerinnen, da diese Chöre zu den renommiertesten in Großbritannien gehören und die musikalischen Höchstleistungen Weltruhm erlangt haben. Zudem sind in einigen der gemischten Chöre bestimmte professionelle Positionen Countertenören vorbehalten, was weiblichen Alt-Stimmen diese Möglichkeiten verwehrt. Veränderungen in der Chorlandschaft Die Chorlandschaft verändert sich jedoch dahingehend, dass in den letzten Jahren immer mehr Chöre in Oxford auch Frauen aufnehmen. Heute sind gemischte Chöre die gängigste Form, obwohl, wie Prof. Einarsdottir anführt, "Jungen und junge Männer bis heute an mehr Aufführungen mitwirken und eine bessere Ausbildung bekommen. Das ist eine Tatsache, die besonders in den College-Chören von Oxford spürbar ist. " Für die Zukunft plant OXFORDCHOIRS zunächst die Herausgabe eines Buches zur Geschichte junger Frauen und Mädchen, die derzeit in den Chören singen. Der Fokus wird dabei auf ihren Erfahrungen in diesem männlich geprägten Umfeld liegen.

Schlüsselbegriffe

OXFORDCHOIRS, Chor, Tradition, Universität Oxford, Männerchöre, Countertenor, Geschlechterpolitik, Geschlechtergleichheit, geschlechtsspezifische Musikalität

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