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Humanitarian Passions. The Survival of Christian Iconography in Contemporary Representations of Pain: a Visual Studies Approach

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Neue Forschungen zur visuellen Kultur des Humanitarismus

Das EU-finanzierte Projekt HUMANITARIAN PASSIONS befasste sich mit klassischer Kunst und christlicher Ikonographie, um die visuelle Kultur des Humanitarismus aus ästhetischer und kunsthistorischer Sicht zu verstehen.

Um die Rolle der Massenkommunikation in gegenwärtigen humanitären Krisen besser zu verstehen, initiierte das EU-finanzierte Projekt HUMANITARIAN PASSIONS eine eingehende Studie zu Leid und der Darstellung von Leid in der westlichen Ikonographie. Hierfür wurde die Beziehung zwischen Abbildungen des zeitgenössischen Humanitarismus und ikonographischen Darstellungen von Passion und Barmherzigkeit in der westlichen Kunst untersucht. "Unsere Arbeitshypothese lautete, dass die christliche Ikonographie als Repositorium von Bildern gelten kann, auf die sich Medien stützen, wenn sie über Krisen berichten", sagt der Projektforscher Francesco Zucconi. "Angesichts dieser Krisen wird der Zielgruppe so eine spezifische moralische Haltung vermittelt." Ausgehend von dieser Hypothese führte Zucconi zusammen mit seinem Kollegen Giovanni Careri eine umfassende Studie zur visuellen Kultur des Humanitarismus aus ästhetischer und kunsthistorischer Sicht durch. Mitmenschlichkeit als roter Faden in der Menschheitsgeschichte Schwerpunkt der Forscher war neben der allgemeinen Ikonographie zur Passion Christi die Ikonographie von Werken der Barmherzigkeit in Caravaggios Meisterwerk "Die sieben Werke der Barmherzigkeit" (1607). Nach diesen ersten Arbeiten definierten Zucconi und Careris den notwendigen Rahmen für die Dauerhaftigkeit, Aktualität und Neuformulierung von Themen wie "Speisung der Hungrigen", "Labung der Durstigen", "Kleidung der Nackten", "Schutz der Pilger", "Besuch der Kranken und Gefangenen " sowie "Bestattung der Toten" in zeitgenössischen Formen der humanitären Kommunikation. "Hier konnten wir diese in der Ikonographie in Werken der Barmherzigkeit zu findenden offensichtlichen Formen von Mitmenschlichkeit als Typologie darstellen, mit der sich ein so heterogenes Diskursfeld wie die zeitgenössische humanitäre Kommunikation erschließen lässt", erklärt Zucconi. "Auf diese Weise kann erstmals die kontroverse Frage nach den Ursprüngen von Humanität mit detailliertem Bezug auf die christliche Ikonographie diskutiert werden, statt sie nur aus sozialwissenschaftlicher Perspektive zu betrachten." Als nächstes eruierten die Forscher Referenzen zu diesen Typografien in gegenwärtigen humanitären Katastrophen. Der Schwerpunkt lag dabei auf Kommunikationskampagnen der Vereinten Nationen, Ärzten ohne Grenzen, Amnesty International, des Internationalen Roten Kreuzes und des Roten Halbmonds sowie der Caritas Internationalis. "Indem wir das Wechselspiel zwischen der Immanenz des in humanitären Katastrophen zu Tage tretenden Pathos und der Transzendenz repräsentativer Modelle untersuchten, durch die in westlichen Gesellschaften Leid entstanden ist, konnten wir die humanitäre Kommunikation als Form der Säkularisierung der christlichen Ikonographie ausmachen", sagt Zucconi. Bildliche Darstellung von Humanität Trotz zahlreicher akademischer Studien zur Darstellung von Pathos in der christlichen Ikonographie, medialer Repräsentation von Leid und humanitärer Kommunikation sind in der vorhandenen Literatur kaum aktuelle Forschungsarbeiten zum Schnittpunkt dieser Felder zu finden. "Das Projekt leistete einen Beitrag, um diese starren disziplinären Trennungen zu überwinden und eine neue Methodik zu entwickeln, mit der die Geschichte der europäischen Kunst und Zusammenhänge zu Bildern aus der heutigen Welt genauer dargestellt werden können", sagt Zucconi. "In dieser Hinsicht förderte das Projekt eine kritische Perspektive auf die Geschichte der Darstellung des Humanitarismus."

Schlüsselbegriffe

HUMANITARIAN PASSIONS, Humanitarismus, Christentum, christliche Ikonographie, Passion Christi, Sieben Werke der Barmherzigkeit

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