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Managing active and healthy aging with use of caring service robots

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Pflegeroboter verbessern Lebensqualität von Demenzkranken

Das EU-finanzierte Projekt MARIO entwickelt derzeit einen Begleitroboter, der die Motivation stärken und Einsamkeit und Isolation von Demenzkranken im höheren Alter reduzieren soll. Ziel ist die Entwicklung betriebsbereiter Systeme bis zum Jahr 2018, um EU-weit Patienten und Pflegepersonal zu unterstützen.

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Da Heilung für Demenz noch nicht in Aussicht steht, könnten Lösungen wie der derzeit entwickelte Kompaï-2-Roboter MARIO entscheidend die Lebensqualität von Demenzpatienten verbessern. Noch beträgt die Zahl der Betroffenen weltweit 44 Mio., könnte sich bis 2030 aber fast verdoppeln und bis zum Jahr 2050 das Dreifache erreichen, wie aus Schätzungen von Alzheimer-Disease International hervorgeht. Aufbauend auf Erfolgen Gestartet im Februar 2015, baut das dreijährige Projekt MARIO auf den Erfolgen des Projekts DOMEO auf, das erstmals mehr als ein Jahr lang einen Assistenzroboter in realen Häusern mit echten Menschen testet. Robosoft, der Koordinator von DOMEO, ist nun Partner von MARIO und verantwortlich für funktionelle und systembezogene Verbesserungen der Kompaï-Nachfolgerversion. "Für unsere aktuelle Entwicklung haben wir Unmengen an Daten aus dem DOMEO-Projekt analysiert", erklärt Meftah Ghrissi vom Projektpartner Robosoft. "Um es einfach auszudrücken, ohne DOMEO gäbe es kein Kompaï-2 für das MARIO-Projekt. Zudem ist die Arbeit von DOMEO nicht nur für das MARIO-Projekt relevant, sondern für eine ganze "Klasse" oder "Generation" aktueller oder geplanter Projekte." Mehrere Aspekte bei DOMEO werden nun auch durch die Forschungsagenda von MARIO erweitert, etwa verbale Interaktionen mit dem Anwender sowie Mensch-Roboter-Interaktion, um kognitive Funktionen und die Gedächtnisleistung durch Semantik zu unterstützen. "Bislang beruht die Spracherkennung von Kompaï auf einem festen Wörterbuch", sagt Projektkoordinator Dympna Casey. "Nun wollen wir bei MARIO einen Schritt weiter gehen und auf die Verarbeitung natürlicher Sprache abzielen. In diesem Zusammenhang hoffen wir, dass MARIO die Robotik ähnlich voranbringt wie DOMEO. Es wird das erste Projekt sein, das Semantik in den Mittelpunkt künftiger, ähnlich angelegter Roboteranwendungen stellt." Große Fortschritte in Aussicht Nun, zur Mitte der Projektlaufzeit, hat das Team bisherige Ergebnisse mit den Endnutzern ausgewertet, um MARIO mit spezifischen Anwendungen auszustatten, die psychosoziale Aspekte der Pflege besser berücksichtigen. "Zum Beispiel kann das Modul Connect My Hobbies, das aus den Anwendungen My Music, My News, and My Games entwickelt worden war, auf die Bedürfnisse der Endverbraucher zugeschnitten werden", sagt Casey. "Diese Anwendungen mögen simpel klingen, fördern aber in hohem Maße Autonomie und Fähigkeiten von Menschen, die an Demenz leiden. Sie können wählen, was sie sehen oder hören wollen und auch den Zeitpunkt festlegen, ohne hierfür die knapp bemessene Zeit von Pflegern in Anspruch nehmen zu müssen." Zudem wird das Team MARIO mit Funktionen ausrüsten, die eine umfassende geriatrische Bewertung (Comprehensive Geriatric Assessment, CGA) ermöglichen, für die Ärzte normalerweise etwa 30 Minuten pro Patient benötigen. Weitere Arbeiten an MARIO über die nächsten 18 Monate werden neue Anwendungen und Module wie Connect My Community und My Social Networks ergänzen. Der MARIO-Roboter wird Ende August 2016 an drei Pilotstandorten - Irland, Großbritannien und Italien - mehr als 12 Monate von Endnutzern, also Demenzkranken und deren Betreuern, getestet. "So gehen wir davon aus, dass MARIO Einsamkeit und Isolation, die viele Demenzkranke erfahren, verringern und Autonomie und Lebensqualität verbessern wird", sagt Casey. "Zudem könnte MARIO durch CGA die Belastung des Pflegepersonals reduzieren, da mehr Zeit für andere sinnvolle Aufgaben und die direkte Interaktion mit Demenzkranken zur Verfügung steht."

Schlüsselbegriffe

MARIO, Kompaï-2-Roboter, Demenz, DOMEO

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