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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Shifting Loyalties: The Tribes of Khawlan b. Amir in the Huthi Conflict in North-West Yemen

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Stammesloyalitäten in politischen Kämpfen

Die Khawlan b. Amir-Stammeskonföderation vereint acht Teilstämme im Südwesten Arabiens, wobei trennende politische Machtkämpfe in dieser Gesellschaft an der Tagesordnung sind. Eine EU-finanzierte Forschungsinitiative erkundete die neuen tribalen Loyalitäten und Allianzen innerhalb der Khawlan-Stämme, die aus ihrer Involvierung in den Huthi-Konflikt hervorgingen.

Von 2004 bis 2010 fanden im Jemen sechs als Kriege bezeichnete Auseinandersetzungen statt. Der sogenannte Huthi-Konflikt, der Streit zwischen der Regierung sowie politischen und sektiererischen Herausforderern, eskalierte aufgrund der Stammesbeteiligung zu einem großen Aufstand. Das Projekt "Shifting loyalties: The tribes of Khawlan b. Amir in the Huthi conflict in north-west Yemen" (SHIFTING LOYALTIES) verfolgte die Entstehung und Entwicklung von tribalen Loyalitäten und Allianzen während des Konflikts zurück. Es brachte die Faktoren ans Licht, welche die tribale Involvierung und Stammesloyalitäten sowie die Auswirkungen auf den Verlauf und Ausgang des Konflikts beeinflussen. Eine kombinierte methodische Herangehensweise gestattete SHIFTING LOYALTIES, einzigartiges empirisches Wissen in Bezug auf die besonderen Feinheiten des Huthi-Konflikts zu sammeln. Die Studie beinhaltete ethnografische Feldforschung, die durch aufgrund der instabilen Sicherheitslage im Jemen permanent wechselnde Quellen und Informanten ergänzt wurde. Andererseits erlaubte eine qualitative Inhaltsanalyse die Prüfung von geschriebenem Quellenmaterial. Dazu gehörte westliche und insbesondere arabische wissenschaftliche Literatur sowie jemenitische und saudische Online-Zeitschriften und Zeitungen. Die Ergebnisse sind Zeugnis dessen, dass die lokale Gesellschaft im Regierungsbezirk Sa'dah immer noch von Stammessitten und Traditionen geprägt ist. Eine selektive Bevorzugung bestimmter Stammesführer und die Trennung von anderen erzeugte Rivalitäten und Konflikte zwischen lokalen Stammeseliten. Dadurch kam es zu sozialer Unzufriedenheit und Unruhe, da Ungleichheiten im Einfluss, Wohlstand und Einkommen immer deutlicher zutage traten. Die Forschungsarbeit ergaben außerdem, dass der Huthi-Konflikt in vielen Fällen eine Gelegenheit bot, um bereits bestehenden Rivalitäten und Fehden weiterzuverfolgen, anstelle religiöse oder weltanschauliche Ziele zu verteidigen. Die Projektergebnisse stellen neben dem Zusammentragen neuen Wissens über eine Region mit zunehmender internationaler Bedeutung gleichermaßen eine Bereicherung auf dem Gebiet der Sozialanthropologie dar. Der entwickelte wissenschaftliche Rahmen ermöglicht den Einsatz verschiedener Ansätze zur Erforschung der Rolle von Einheimischen bei der Umsetzung von politischen Strategien, Ideologien und religiösen Auslegungen. SHIFTING LOYALTIES sprach außerdem zukunftsweisende Empfehlungen für Organisationen mit einem besonderen Interesse an einem besseren Verständnis für jemenitische Konflikte und soziale Ungleichheiten aus. Dazu zählen die Bereiche (Außen-) Politik und Sicherheit sowie internationale Organisationen, die sich beispielsweise der humanitären Hilfe und internationalen Entwicklung widmen.

Schlüsselbegriffe

tribale Loyalitäten, Stammesloyalitäten, Stammeszugehörigkeiten, politisch, Machtkämpfe, Khawlan-Stamm, Huthi-Konflikte, Stammessitten, soziale Unzufriedenheit, Unruhe, Ungleichheiten

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