Sprachentwicklung bei gehörlosen Kindern
Die Morphosyntax, d.h. Satzbau und Formenlehre, ist einer der schwierigsten Aspekte beim Erlernen einer Sprache. Noch unbekannt war allerdings, ob dies für Kinder mit CI schwieriger ist als für normal hörende Kinder.Das EU-finanzierte Forschungsprojekt MORLAS hatte das Ziel, das Sprachniveau von CI-Kindern in der Grundschule durch Untersuchung ihrer Morphosyntax zu analysieren. Die Studie untersuchte an deutsch- und niederländischsprachigen Kindern mögliche Variationen bei verschiedenen Sprachen.Die Forscher entwickelten zunächst einen theoretischen Rahmen, der Unterschiede in der Grammatikstruktur beider Sprachen quantifiziert, was einen Vergleich der Ergebnisse bei deutschen und niederländischen Kindern ermöglichte. Die Datenerfassung der niederländischen Studiengruppe wurde für den deutschen Teil der Studie angepasst.Gesammelt wurden Daten von 10 CI-Kindern und 10 normal hörenden Kindern in Flandern (niederländisch) und von 10 CI-Kindern und 30 normal hörenden Kindern in Wien (deutsch). MORLAS registrierte nur geringe Unterschiede zwischen Deutschen und Niederländern.Zum größten Teil zeigten CI-Kinder die gleichen Lernmuster wie normal hörende Kinder, mit Ausnahme der Pluralbildung bei Substantiven, wo die CI-Kinder schlechter abschnitten. Diese Informationen werden Erziehern und Eltern helfen, die Sprachentwicklung von Kindern mit CI zu verbessern.