Skip to main content
European Commission logo
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
CORDIS Web 30th anniversary CORDIS Web 30th anniversary

Programme Category

Inhalt archiviert am 2023-03-27

Article available in the following languages:

Spezifisches Programm für Forschung und technologische Entwicklung im Bereich der Informationstechnologien, 1994-1998

 
Dieses spezifische IT-Programm ist eines von drei Elementen der FTE-Bemühung der Gemeinschaft im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der Ersten Aktivität des Vierten Rahmenprogramms. Die beiden anderen Programme betreffen Telematik und Kommunikationstechnologien. Die Tätigkeiten im Rahmen des IT-Programms leisten wichtige Beiträge zu diesen beiden Programmen und werden demzufolge durch deren Anforderungen geprägt.

Die FTE-Maßnahmen im Rahmen der drei Programme werden gemeinsam zur Schaffung einer europäischen Informationsinfrastruktur beitragen, der Priorität für IKT-Forschung im Vierten Rahmenprogramm.

Seit 1984 leistet das gemeinschaftliche Programm für FTE im Bereich der IT ESPRIT einen Beitrag zur Erfüllung der Bedürfnisse auf europäischer Ebene. Aufbauend auf den bisherigen Errungenschaften von ESPRIT werden im Rahmen des Vierten Rahmenprogramms für den Bereich IT neue Konzepte und Orientierungen vorgeschlagen, um den neuen Anforderungen der neunziger Jahre gerecht werden.

Zur Erleichterung der Entwicklung der entstehenden Informationsstruktur entfernt sich das spezifische IT-Programm von den Maßnahmen für den "Technologieschub" vorheriger Programme sowohl hinsichtlich der Durchführung als auch was den technischen Inhalt betrifft.

Was die Durchführung betrifft, soll ein größerer Schwerpunkt auf Networks of Excellence gelegt werden, die bereits als Teil von ESPRIT im Dritten Rahmenprogramm lanciert wurden, um die Industrie, Benutzer, Universitäten und Forschungszentren mit einem gemeinsamem Forschungsziel zusammenzuführen. Kooperationsbeziehung zwischen Anbieter und Benutzer werden stärker genutzt, um die Hindernisse zu beseitigen, denen Hochtechnologie-Unternehmen gegenüberstehen, wenn es um die Gewinnung von Kunden geht.
% Außerdem ist die Einführung von rationalisierten Bearbeitungsverfahren vorgesehen, die auf die Vereinfachung des Ausschreibungs- und Evaluierungsprozesses sowie auf die Senkung der Kosten für das Erarbeiten von Vorschlägen abzielen.

Das Programm nimmt zum erstenmal die Einführung einer Reihe von zielgerichteten Maßnahmenbündeln vor, die auf der Erfahrung der Initiative für offenere Mikroprozessorsysteme (OMI) aufbauen. Dieses innovative Konzept besteht aus einem Maßnahmenbündel, das eine Reihe von Technologiebereichen abdeckt, das jedoch zu einer gemeinsamen Zielsetzung beiträgt.

Der technische Inhalt des Programms konzentriert sich stärker auf die grundlegende bzw. Unterstützenden Technologien als auch auf ausgewählte Themen, die der Integration von Technologien in Systeme dienen. Der Schwerpunkt liegt auf elektronischen Komponenten und Teilsystemen, den materiellen Bausteinen der Informationsinfrastruktur.

Die Forschung ist langfristig ausgelegt, um sicherzustellen, daß die Konzentration der Bemühung auf kurzfristige Ziele Europas kurz- und mittelfristige technologische Entwicklung nicht beeinträchtigt. Langfristige Forschung wird von Networks of Excellence (bestehend aus Anbietern, Benutzern und Forschern) und vorgelagerten FTE-Projekten durchgeführt. Die technologischen Bereiche sind offen ausgelegt und sind von den Möglichkeiten Bedürfnissen geleitet, die in anderen Teilen des Programms entstehen.

Die vorgeschlagenen Tätigkeiten sind auf die Bedürfnisse der Benutzer und des Marktes zugeschnitten und umfassen die Informationsverarbeitung, -speicherung und abruf, Informationsübermittlung und Informationssgehalt.

Es werden vorbereitende und Validierungstätigkeiten vorgeschlagen, um die Normung im Bereich der Informationstechnologien zu fördern.
Beitrag zum Aufbau einer europäischen Informationsinfrastruktur, um die künftige Wettbewerbsfähigkeit der gesamten europäischen Industrie sicherzustellen und die Lebensqualität zu verbessern.
Die Tätigkeiten werden unter drei Überschriften organisiert:

-Softwaretechnologien:
Entwicklung und Förderung von Technologien, die Europa in die Lage versetzen, zuverlässige, optimale und benutzerfreundliche Software zu produzieren:
. Technologietransfer und Verbreitung von optimalen Softwarelösungen;
. Methoden und Werkzeuge für optimale Softwarelösungen;
. Entwicklung und Erprobung neuer Softwaretechnologien (komplexe, verteilte, entscheidungsintensive Anwendungen);
. Entwicklung von offenen verteilten Systemen;
. Fortgeschrittene Technologien für verteilte Datenbanksysteme (einschließlich objektintegrierter Großarchive, Technik für die Einbettung von Wissen in diese Archive und die Entnahme daraus, Interoperabilität, Anpassungsfähigkeit und Wiederherstellung verteilter Systeme);
. Fortgeschrittene Technologien für die Interaktion zwischen Benutzer und System;

- Technologien für IT-Komponenten und Teilsysteme:
Ziel dieses Bereichs ist es, die europäische Industrie mit den neuesten Technologien und dem neusten Know-how für die Konstruktion und die Herstellung von Komponenten und Teilsystemen in den folgenden drei Bereichen auszustatten:
. Mikroelektronik (die Arbeiten zur Mikroelektronik werden sich auf jene Technologien konzentrieren, die voraussichtlich vorwiegend gegen Ende des Jahrzehnts zum Einsatz kommen, einschließlich digitaler CMOS und CMOS-gestützte analoge, hochentwickelter integrierter Schaltkreise, intelligenter Stromversorgung und intelligenter Sensoren, auf III-V Werkstoffe gestützte Technologien);
. Mikrosysteme (multidisziplinäres Design, Herstellung und Prüfung von Anwendungen für die Nutzung in der Automobil- und Medizintechnik und in Umweltbereichen);
. Peripheriegeräte (für kostengünstige, hochauflösende Flachbildschirmkomponenten erforderliche Technologien (insbesondere LCD-Technologie), Flachbildschirme und für Computer, Fernsehgeräte und intelligente System in Bereichen wie Luftfahrtelektronik, Fahrzeuge, Telekommunikation, Herstellung und Einzelhandel erforderliche Memory-Teilsysteme);

- Multimediasysteme:
Unterstützung von FTE-Strategien in generischen Informationstechnologien, die Multimedia-Systemen und Anwendungen für den Endbenutzer zugrunde liegen. Die Tätigkeiten konzentrieren sich auf die für die Erstellung, Bearbeitung, Display und Speicherung von multimedialer Information erforderliche Technologie. Spezifische Arbeit wird im Bereich Technologien für integrierte persönliche Systeme durchgeführt;

Langfristige Forschung:

- Um sicherzustellen, daß unsere Networks of Excellence und langfristigen FTE-Projekte und das Potential für einen "neuen Innovationsschub erhalten bleibt und daß nicht in beliebigem Umfang verfügbares Fachwissen in den Bereichen eingesetzt wird, in denen es am dringendsten benötigt wird;

Zielgerichtete Maßnahmenbündel:

- Initiative zur Förderung offener Mikroprozessorsysteme (OMI):
Das Ziel besteht in der Koordinierung der Anstrengungen im Bereich der Mikroprozessorsysteme in der gesamten Gemeinschaft, um die Normen und Technologien zu entwickeln, die es der europäischen Industrie ermöglichen, weltweit wettbewerbsfähig zu sein (um die Bestimmung der Komponenten für die Nutzung von eingebetteten Systemanwendungen und fortgeschrittener FTE sowohl im Hardware- als auch Softwarebereich abzudecken);

-Hochleistungsrechentechnik und netze (HPCN):
Ausnutzung der durch die Hochleistungsrechner und -rechnernetze gegebenen Möglichkeiten (die Tätigkeiten umfassen die Entwicklung von Software zur Förderung der nächsten Generation von HPCN, die Schaffung einer paneuropäischen HPCN-Infrastruktur und Maßnahmen für die Demonstration der wirtschaftlichen Durchführbarkeit von HPCN);

- Technologien für Unternehmensprozesse:
Integration von Unternehmen in die Informationsinfrastruktur, um so den Beitrag von IT zur Wirksamkeit von Organisationen zu erhöhen, durch erstens die Verbesserung des Verständnisses der besten Praxis bei der Nutzung von IT-Unternehmensverfahren, und zweitens Entwicklung der zugrunde liegenden Technologien, die neue organisatorische Entwicklungen unterstützen werden;

- Integration in der Fertigung:
Die Arbeit in den Bereichen Integrationsrahmen für Unternehmen, integrierte Produktdatenmodellierung und intelligente Steuerungen wird sich auf die Entwicklung von IKT-Lösungen konzentrieren, die in den Bereichen Fertigung, Engineering und Verfahrenstechnik zum Einsatz kommen.
Die Kommission ist für die Durchführung des Programms mit Unterstützung von einem beratenden Ausschuß zuständig, der sich aus Vertretern der Mitgliedstaaten zusammensetzt und in dem der Vertreter der Kommission den Vorsitz führt. Die Kommission ist zuständig für die Erstellung eines Arbeitsprogramms, das im einzelnen die wissenschaftlichen und technologischen Ziele der Tätigkeit, den Zeitplan für die Durchführung und die vorgeschlagenen Finanz- und Verwaltungsregelungen enthält. Das Arbeitsprogramm kann gegebenenfalls die Teilnahme am EUREKA-Rahmen vorsehen. Ausschreibungen für FTE-Projekte werden von der Kommission auf der Grundlage des Arbeitsprogramms erlassen.

Das Programm wird hauptsächlich durch Aktionen auf Kostenteilungsbasis, konzertierte Aktionen, spezifische Maßnahmen und verschiedene vorbereitende, begleitende und Unterstützungsmaßnahmen durchgeführt. Aktionen mit Kostenbeteiligung erhalten in der Regel höchstens 50% der Projektkosten aus Gemeinschaftsfinanzierung. Bei konzertierten Aktionen kann der Beitrag der Gemeinschaft bis zu 100% der Koordinierungskosten decken, während direkte Aktionen grundsätzlich vollständig durch die Gemeinschaft finanziert werden. Bei spezifischen Maßnahmen, wie Maßnahmen zur Unterstützung der Normung und Maßnahmen zur Bereitstellung von allgemeinen Dienstleistungsinstrumenten für Forschungszentren, Universitäten und Unternehmen, kann der Beitrag der Gemeinschaft bis zu 100% der Gesamtkosten decken.

Die Kommission ist bevollmächtigt, internationale Kooperationsvereinbarungen mit europäischen Drittländern auszuhandeln, die nicht dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) angehören und mit internationalen Organisationen, die in Europa angesiedelt sind, mit der Absicht, diese teilweise oder ganz am Programm zu beteiligen. Die GFS kann sich an den durch das Programm abgedeckten indirekten Tätigkeiten beteiligen. Außerdem wird sie durch ihr eigenes Programm von direkten Aktionen zur Verwirklichung der Programmziele beitragen.

Das dem Programm zugeteilte Budget wird wie folgt zwischen den unterschiedlichen Bereichen verteilt: Softwaretechnologien 268 Millionen ECU; Technologien für Komponenten und Teilsysteme 487 Millionen ECU; Multimedia-Systeme 153 Millionen ECU; Langfristige Forschung 191 Millionen ECU; Initiative zur Förderung offener Mikroprozessorsysteme 172 Millionen ECU; Hochleistunsrechentechnik und netze 244 Millionen ECU; Technologien für Unternehmensprozesse 167 Millionen ECU; Integration in der Fertigung 229 Millionen ECU.

Diese Zahlen enthalten eine Summe, die höchstens 6,9% des Programmhaushalts entspricht und für Personal- und Verwaltungsausgaben vorgesehen ist. Außerdem sind mindestens 2% des Programmhaushalts für die Ausbildungsmaßnahmen und bis zu 12% für spezifische Maßnahmen hinsichtlich KMU. Ein Betrag in Höhe von 18 Millionen ECU ist für die Verbreitung und Nutzung von Forschungsergebnissen bestimmt, und 21 Millionen ECU sind für direkte Maßnahmen und wissenschaftliche und technische Unterstützungstätigkeiten vorgesehen, die im Rahmen des wettbewerbsorientierten Ansatzes durchgeführt werden.

Der Programmhaushalt kann 1996 in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des Vierten Rahmenprogramms erhöht werden.

Die Kommission ist für die ständige Überwachung des Programms zuständig, um sicherzustellen, daß die Programmziele, Prioritäten und finanziellen Ressourcen entsprechend eingehalten werden. Auf der Grundlage dieses Beobachtungsverfahrens soll sie, wo zutreffend, Vorschläge zur Anpassung oder Ergänzung des Programms unterbreiten. Außerdem werden regelmäßige Bewertungen der vom Programm erfaßten Tätigkeiten von einer Gruppe unabhängiger Fachleute durchgeführt, die, zum Zeitpunkt der Beendigung des Programms eine Endbewertung der erzielten Ergebnisse verglichen mit den ursprünglichen Zielen durchführt. Der Endbewertungsbericht wird dem Europäischen Parlament, dem Rat und dem Wirtschafts- und Sozialausschuß vorgelegt.