Satelliten im Dienste sichererer Meere
Zehntausende große Handelsschiffe und unzählige kleinere Küstenschiffe befahren die sieben Weltmeere, die drei Viertel der Erdoberfläche bedecken. Jedoch ist die hohe See nicht so sicher, wie sie einmal war, und vor allem Gefahren wie Piraterie und Terrorismus verfolgen die Schiffe weltweit. Eine Technologie, die zum Kampf gegen diese Erscheinungen beigetragen hat, greift auf Copernicus-Systeme zurück. Das EU-finanzierte Projekt "Simulator for moving target indicator system" (SIMTISYS) zielte darauf ab, eine Softwarelösung zu entwickeln, die Frühwarnsysteme und Dienstleistungen im Zusammenhang mit dem weltraumgestützten Copernicus verbessert. Um diese Ziele zu erreichen, nahm das Projektteam Mängel wie etwa die unzureichende Raumdatenerfassung dort, wo die Piraterie umgeht, unter die Lupe. Die SIMTISYS-Forscher erkundeten Barrieren und Probleme der weltraumgestützten Kapazitäten, um den Anforderungen von heute unter Einsatz von Computermodellierung und numerischen Simulationen gerecht zu werden. Dazu zählte die Untersuchung von Sensorsystemen und der gesamten Informationsmanagementkette, die Beobachtungsbereiche, die Bedingungen auf See, Datenverarbeitung, die Erfassung beweglicher Ziele und Nachverfolgungsalgorithmen abdeckt. Außerdem sammelte das SIMTISYS-Projektteam Anforderungen der Endnutzer und Einsatzszenarien. Vor diesem Hintergrund definierte man die Simulatorarchitektur und eine Plattform, die verschiedene realistische Szenarien und alternative Datenerhebungsmechanismen in Übereinstimmung mit den Anforderungen der Endnutzer emulieren kann. Der Simulator unterstützt die Endanwender bei der Entscheidung, welcher Typ von Daten erforderlich ist, bevor eine Anfrage erfolgt, was die Verfahrensweise effizienter macht. Auf Grundlage der im Rahmen des Projekts "New European WAtcher" (NEWA) durchgeführten Arbeit kann der Simulator zur Identifikation bewegter Ziele den Katastrophenschutz und die Behörden der Küstenwache bei der Erfassung und Verfolgung kleiner Schiffe in definierten Szenarien unterstützen. Diese Befähigungen wurden in Workshops vorgeführt, während Probe-Screenshots aus Experimenten online zur Verfügung stehen. Radarsysteme, die an einem einzelnen Satelliten oder an in Formation fliegenden Satelliten montiert sind, können so zu einem unschätzbar wertvollen Instrument der Überwachung der offenen Gewässer von Ozeanen und Meeren werden, die eine wahre Herausforderung darstellt. Der SIMTISYS-Simulator soll erwartungsgemäß die Nutzung von weltraumgestütztem Radar als Quelle wichtiger Informationen im Lauf von Rettungsaktionen unterstützen. Außerdem soll hier der Weg zur Entwicklung von modernen operativen Dienstleistungen geebnet werden, welche die aktuellen Copernicus-Dienste ganz neu definieren könnten.
Schlüsselbegriffe
Satellites, sicherere Meere, Radarsysteme, Katastrophensituationen, bewegliches Ziel